EVE aus China versorgt BMW mit Batteriezellen für Elektroautos

Einem Bericht von Reuters zufolge wird EVE Energy in Europa BMWs Hauptlieferant für Batteriezellen.

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Der chinesische Batteriehersteller EVE Energy wird BMW mit großen zylindrischen Zellen beliefern. Sie sollen in den Elektroautos verbaut werden, die BMW ab 2025 in Europa auf den Markt bringt, berichtet Reuters. Mit der Einführung der neuen Technologie würde BMW seinem Konkurrenten Tesla folgen.

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Bisher dominieren prismatische Batteriezellen den Markt

Derzeit verwendet BMW prismatische Batteriezellen, plant aber offenbar eine Umstellung. Prismatische Zellen, die eine rechteckige Form haben, sind in den letzten Jahren zu den am häufigsten verwendeten Batterien in Elektroautos geworden. Sie können im Batteriegehäuse platzsparender verbaut werden und sparen dadurch Kosten. Zylindrische Batterien sind laut ihren Befürwortern wegen der verbesserten Energiedichte jedoch ebenfalls kosteneffizienter geworden.

Tesla stellt seit diesem Jahr große zylindrische Zellen her

Tesla produziert seit diesem Jahr große zylindrische 4680-Zellen, die einen Durchmesser von 46 Millimetern und eine Länge von 80 Millimetern haben. Der Autobauer geht davon aus, dass dieses größere Format die Produktionskosten senken und Reichweiten im Vergleich zur aktuellen, ebenfalls zylindrischen Batteriezelle 2170 erhöhen wird.

Plant EVE zwei neue Werke?

Die Batterien von EVE Energy werden ähnlich groß sein wie die neuen Tesla-Zellen, sagten zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen gegenüber Reuters. Die Partner haben demnach bereits Verträge unterzeichnet, nach denen EVE der größte Zell-Lieferant von BMW werden soll. Aus Unternehmensunterlagen soll auch hervorgehen, dass EVE ein großes Werk für zylindrische Batterien in Zentralchina plant.

Eine der Quellen sagte auch, dass EVE wegen der Vereinbarung mit BMW bereits im März angekündigt hat, eine Fabrik für zylindrische Zellen im ungarischen Debrecen zu bauen. Auch BMW errichtet in Debrecen ein neues Werk und will dort Elektroautos auf seiner Plattform „Neue Klasse“ herstellen.

EVE beliefert BMW in China schon heute mit Batterien. Auf eine Anfrage von Reuters antwortete das Unternehmen zunächst nicht. BMW sagte, man wolle Anfang September einige Neuigkeiten in Bezug auf Batterien bekanntgeben, lehnte aber weitere Kommentare ab.

Auch CATL wird BMW mit zylindrischen Zellen beliefern

Auch der chinesische Batteriehersteller CATL beliefert BMW ab 2025 mit zylindrischen Batteriezellen. Es wird erwartet, dass es sich dabei auch um großformatige Zellen handelt, wobei auch CATL eine entsprechende Anfrage von Reuters nicht beantwortete. Wie viele Batteriezellen BMW von CATL und EVE jeweils beziehen wird, ist ebenfalls unklar. EVE ist ein viel kleinerer Marktakteur als CATL und liegt mit einem Marktanteil von 2,3 Prozent in China auf Platz 8. CATL dagegen stellt 47,6 Prozent aller Batterien her, die in chinesischen Elektrofahrzeugen verbaut sind.

Die Nachfrage nach Elektroautos in Europa und in den USA steigt, deshalb errichten chinesische Batterie- und Autohersteller verstärkt Werke im Ausland. Auch CATL siedelt sich im ungarischen Debrecen an und will dort Batterien mit einer Jahreskapazität von 100 Gigawattstunden bauen. Der größte Kunde wird Mercedes-Benz sein.

Der Analyst Duan Bing meint, dass auch andere chinesische Batteriehersteller so wie CATL und EVE die Richtung ändern müssen. Auf dem chinesischen Markt herrschen zwar prismatische Zellen vor. Doch ein Großteil der Nachfrage aus dem Ausland wird wahrscheinlich auf große zylindrische Zellen entfallen.

Quellen / Weiterlesen

Exclusive: China’s EVE to supply BMW with large Tesla-like cylindrical batteries in Europe | Reuters
BMW soll Zellen von EVE erhalten | Battery News
Bildquelle: © BMW

1 Kommentar

  1. Grundsätzlich sollte gegen moderne Batterietechnk im Haus, in der Industrie und im Fahrzeugbau nichts einzuwenden sein.

    Inzwischen stellt sich die Elektrifizierung auf breiter Front aber schon fast genauso als Problem dar, wie die Atommüllkraft mit ihren Hinterlassenschaften für die nächsten 100.000 Generationen. Das ist ein Kredit, den keine Bank einlösen sollte – oder Herr Scholz? Wie hießen doch gleich die Institute, die Sie gechützt haben? Ach ja – Alzheimer!

    Es gibt oft noch keine schlüssigen Recyclingkonzepte für Altbatterien, und die Gewinnung der Rohstoffe dafür wird international auch noch nicht weltfreundlich durchgeführt.

    Wir treiben also gerade den Teufel mit dem Belzebub aus. 🙁

    Unsere wichtigsten Protagonisten auf dieser Bühne sollten hier also mit größter Sorgfalt für die Welt entscheiden und nicht nur für ihre Aktionäre und Top-Manager. Und die Gesetzgeber der Welt sollten hier die Haftungsregeln verschärfen. Eine Beweislastumkehr wäre bei der Wichtigkweit des Themas da wohl angemessen! Jeder Manager haftet solange, wie er sich nicht entlasten kann…

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