SolarWorld vor dem Aus? Rechtsstreit in den USA lässt Aktie taumeln

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solarworld-rechtsstreit-usaSolarWorld, eines der größten und traditionsreichsten Solarunternehmen Deutschlands, erlebte gestern einen schwarzen Tag an der Börse. Die Aktie des Unternehmens verlor innerhalb von einer Stunde mehr als die Hälfte ihres Wertes. An der Börse beträgt die Marktkapitalisierung von SolarWorld aktuell noch etwas mehr als 140 Mio. €. Hintergrund ist eine Niederlage im Rechtsstreit mit dem Halbleiter-Hersteller Hemlock Semiconductor, welcher Schadensersatz von mindestens $ 700 Mio. fordert.

Verlorener Rechtsstreit in den USA lässt SolarWorld taumeln

Die Kursbewegungen kamen, nachdem das Wall Street Journal über eine Niederlage im Rechtsstreit mit dem US-Amerikanischen Halbleiter-Hersteller Hemlock Semiconductor berichtet hatte. Hemlock fordert von Solarworld Schadenersatz von mindestens $ 700 Mio. für nicht abgenommenes Silizium aus Verträgen zwischen 2005 bis 2010. Eine solche Strafzahlung würde für SolarwWorld sehr wahrscheinlich das Aus bedeuten.

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Konkret verlor SolarWorld den Prozess vor einem Gericht in Michigan nachdem das Gericht der Argumentation des Unternehmens, dass sich durch europäisches Kartell- und Wettbewerbsrecht geschützt sieht, nicht folgen wollte. Ein endgültiges Urteil steht allerdings noch aus.

Zukunft der Deutschen Solarbranche

Eine solche Nachricht wirft Fragen über die Zukunft der gesamten Deutschen Solarbranche auf. Nachdem sich die Branche im Prinzip seit 5 Jahren in der Krise befindet und sich schon stark konsolidiert hat muss gefragt werden, ob deutsche Solarunternehmen, die jahrelang vom EEG profitierten, auf dem Weltmarkt noch wettbewerbsfähig sind. Großprojekte werden heute zumeist in den USA oder Asien realisiert, in Europa scheinen die goldenen Zeiten definitiv vorbei zu sein. Wurden in Deutschland Innovationen verschlafen und neue Märkte zu spät angegangen oder kann man der Politik zu abrupte Kürzungen von Förderungen vorwerfen?

SolarWorld ist außerhalb von Europa mit jeweils einem Standort in den USA, in Südafrika, Katar, Singapur und Japan vertreten. im Jahr 2015 waren die Einschätzungen von Analysten und vom Unternehmen selbst durchaus positiv und zuversichtlich für die Zukunft.

Bildquelle: © Hasan Anac / pixelio – http://www.pixelio.de

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