Der günstigste Windstrom der Welt kommt aus Saudi-Arabien

Saudi-Arabien steigt auf Erneuerbare Energien um und baut den größten Windpark im Nahen Osten. Der dort erzeugte Windstrom ist der günstigste weltweit.

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Saudi-Arabiens erster Windpark ist zur Hälfte fertig. Das 400-Megawatt-Projekt „Dumat Al Jandal“ ist das größte im Nahen Osten und für das Königreich ein Schritt weg vom Öl. Der Park soll nächstes Jahr fertig werden.

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Windstrom für 70.000 Haushalte

Im August 2020 begannen die Bauarbeiten sowie die Installation der ersten Windräder in der Region Al Jouf, 900 km nördlich von Riad gelegen. Das Projekt wird von einem Konsortium unter der Leitung von EDF Renewables und Masdar entwickelt. Wenn der Windpark 2022 fertig ist, besteht er aus 99 Windturbinen von Vestas mit einer Leistung von jeweils 4,2 Megawatt. Jede Anlage hat eine Nabenhöhe von 150 Metern und einen Rotordurchmesser von 130 Metern. Zusammen erzeugen sie so viel grünen Strom, um 70.000 saudische Haushalte ein Jahr lang zu versorgen und sparen zudem 988.000 Tonnen CO2 pro Jahr ein.

Dumat Al Jandal liefert den günstigsten Windstrom der Welt

Das Konsortium EDF Renewables-Masdar erhielt im Januar 2019 den Zuschlag für das 500-Millionen-Dollar-Projekt, nachdem es bei der Ausschreibung des Energieministeriums den günstigsten Preis geboten hatte. Mit 21,3 US-Dollar pro Megawattstunde (MWh) ist Dumat Al Jandal das kostengünstigste Windenergieprojekt der Welt. Bei Stromgestehungskosten von 19,9 Dollar/MWh liegt der Gewinn bei 6,5 Prozent. Die Saudi Power Procurement Company hat mit Dumat Al Jandal einen Stromabnahmevertrag über 20 Jahre geschlossen.

„Vision 2030“: Saudi-Arabien will weg vom Öl

Mit dem Großprojekt kommt Saudi-Arabien seinem Ziel einen Schritt näher, bei erneuerbaren Energien und Nachhaltigkeit im Nahen Osten zum Vorreiter zu werden. Denn das Königreich will seinen Ölverbrauch bis 2030 nach und nach senken und hat dies schon vor fünf Jahren im Programm „Vision 2030“ festgehalten. Das Ziel: Die Erneuerbaren sollen auf 16 Gigawatt ausgebaut werden, das sind 50 Prozent des gesamten Stromverbrauchs. Der Erneuerbaren-Sektor könnte in den nächsten 10 Jahren über 750.000 Jobs in Saudi-Arabien schaffen.

Der Wüstenstaat besitzt zwar die zweitgrößten Erdölreserven und die viertgrößten Erdgasreserven der Welt. Doch der weltweite Preisverfall trifft inzwischen auch die eigene Bevölkerung, so dass das Land neue Wege gehen muss. Die Internationale Energieagentur (IEA) prognostiziert, dass die Nachfrage nach Erdöl bis 2030 um knapp ein Fünftel zurückgeht, bis 2050 sollen es sogar drei Viertel sein. Der Windpark Dumat Al Jandal ist der erste Schritt für Saudi-Arabien zur kommerziellen Nutzung der Windkraft.

Quellen / Weiterlesen

Saudi Arabia wind farm´s progress heralds a new era in clean energy | evwind.es
Mideast´s largest wind farm in Saudi Arabia reaches halfway mark | Saudi Gazette
Saudi-Arabien: Weg vom Öl | Windmesse
Bildquelle: pxhere
Ajaz Shah ist seit 2010 im Bereich der erneuerbaren Energien in der Projektfinanzierung und dem Projekmanagement für verschiedene Unternehmen tätig. Er arbeitete an Solar- und Windprojekten mit einer Gesamtkapazität von mehr als 50 MW in Deutschland, Spanien, Italien, Großbritannien, Tschechien und Frankreich mit. Daneben ist er freiberuflich im Online Marketing tätig. Ajaz hat zusammen mit Stephan Hiller energyload.eu im Oktober 2013 initiiert.

3 Kommentare

  1. ist die zentralisierte Kernfusion nun doch wieder im Trend? ist das Programm von J. Biden ernst zu nehmen? Könnte es die alternativen Energiequellen (Wasser, Solarzellen und Wasserstoff) abbremsen?

  2. Zentralisierte Kernfusion (ein wunderbares Wort) war nie aus dem Trend, nur halt nicht in der Presse. Es gibt halt kaum Fortschritte, Wind und Sonne haben ihr längst den Rang abgelaufen. Wenn jeder Häuslebauer sich preiswert mit Solar sogar autark halten kann, sind die Stunden der Milliarden-Großprojekte gezählt.

    Sogar dezentrale KleWiAns (Kleinwindanlagen, in memoriam GroWiAn R.I.P.) scheinen immer rentabler zu werden.

    Was hier bremst, ist die GroKo, vor allem die Schwarzen. Zusammen mit den Don-Quichotte-Nimbys, die es geschafft haben, dass erst die Solarindustrie und dann die Windindustrie in Deutschland praktisch tot ist.

    Dafür stecken die Fossilen noch einmal ein paar Milliarden an Subventionen ein.

    Und bitte nicht wieder Wasserstoff hypen. Der ist keine Quelle, sondern nur Speicher. Und zwar ein sehr Verlustreicher (66 % Verluste beim Einsatz in Kraftfahrzeugen). Noch schlimmer sind nur die unsäglichen SynFuels.

    Wasserstoff ist ausschließlich in der Industrie sinnvoll (Chemie, Stahl etc.) und in ganz wenigen Nischen für ganz große Schiffe. Für alles darunter sind Akkus die bessere Lösung.

  3. „Zusammen erzeugen sie so viel grünen Strom, um 70.000 saudische Haushalte ein Jahr lang zu versorgen und sparen zudem 988.000 Tonnen CO2 pro Jahr ein.“
    Wie kann man eine solche Aussage treffen? In welcher ZEIT sollen den die Windturbinen diesen Strom liefern?
    Es kommt nicht auf die Leistung der Turbine an, sondern um den Jahresertrag. Aus bereits bestehenden Windkraftanlagen kann ein Jahresertrag von ca. 15GWh erwartet werden. Das wären dann bei 99 Turbinen ca. 1500GWh = 1.500.000.000 KWh ./. 70.000 wären dann ein durchschnittlicher Verbrauch von 21.500 KWh pro Jahr. Mit dem Strombedarf für die Klimatisierung ist das plausibel. Aber nicht in der Darstellung des Verfassers

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