Wasserstoff: Ein Milliardengeschäft für Siemens?

Siemens Energy will künftig Elektrolyseure industriell herstellen und im zukunftsträchtigen Markt für Wasserstoff mitmischen.

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Siemens Energy will massiv in das Geschäft mit Wasserstoff einsteigen und sucht aktuell nach einem Standort für die industrielle Fertigung von Elektrolyseuren. Es wäre besonders für Ostdeutschland eine große Chance.

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Von Gas und Kohle zu erneuerbaren Energien

Siemens Energy verlagert seinen Schwerpunkt von Gas und Kohle hin zu den Erneuerbaren. Denn die Nachfrage nach konventioneller Kraftwerkstechnik geht zurück, der Konzern braucht neue Geschäftsfelder. Dabei soll Wasserstoff eine große Rolle spielen. Vorstandschef Christian Bruch sieht ihn künftig als eine tragende Säule für sein Unternehmen und als Chance auf ein Milliardengeschäft.

Damit grüner Wasserstoff günstiger und damit wirtschaftlich wird, muss er aber in größerem Maßstab als bisher hergestellt werden. Bruch sagte dem Handelsblatt, Wasserstoff könnte den Durchbruch schaffen, wenn die Rahmenbedingungen dafür geschaffen würden. „Wir brauchen günstigere Strompreise, höhere CO2-Preise und vor allem einen konsequenten Ausbau der erneuerbaren Kapazitäten“, so Bruch. In Chile plant Siemens Energy bereits ein Pilotprojekt für grünen Wasserstoff aus Windstrom für den Export, der fossile Brennstoffe in der Industrie ersetzen soll.

Stellt Siemens künftig in Sachsen Elektrolyseure her?

Jetzt steht bei Siemens Energy eine wichtige Entscheidung an: Das Unternehmen sucht einen Standort für die industrielle Herstellung von Elektrolyseuren. Dabei gibt es laut Handelsblatt einen Wettbewerb verschiedener Standorte von Siemens Energy um den Zuschlag. Das Interesse ist besonders groß in Görlitz, Berlin und Mülheim.

Görlitz liegt in Ostsachsen, wo es schon einige Aktivitäten im Bereich Wasserstoff gibt. Unter anderem baut die Fraunhofer-Gesellschaft mit Siemens auf dem Innovationscampus in Görlitz ein Wasserstoff-Testcenter, um dort Elektrolyseure unter Dauerbelastung zu testen. In der vom Strukturwandel betroffenen Region entsteht außerdem gerade ein Cluster aus Forschung, Entwicklung und Industrie. Am Siemens-Standort in Görlitz ist man deshalb überzeugt, dass die Elektrolyseur-Fertigung dort gut aufgehoben wäre.

Wasserstoff-Masterplan zeigt das Potenzial des Ostens

Wie viel Potenzial Deutschlands Osten für eine Wasserstoffwirtschaft hat, zeigt auch der neue „Wasserstoff-Masterplan für Ostdeutschland“, den drei Fraunhofer-Institute erarbeitet haben. Sie analysierten die Stärken und Schwächen die einzelnen Bundesländer und stellten fest, dass sich ihre Profile ergänzen. Das Fazit: In Ostdeutschland sind die Voraussetzungen für eine bundesländerübergreifende Zusammenarbeit im Bereich Wasserstoff sehr gut.

Deutschland will in den nächsten Jahren 9 Milliarden Euro für den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft in die Hand nehmen. Hierzulande soll grüner Wasserstoff vor allem in der Stahl- und Chemieindustrie, im Bereich Wärme sowie im Schwerlastverkehr fossile Energieträger ersetzen. Der Bund will bis 2030 Elektrolysekapazitäten von 5000 Megawatt aufbauen und dies bis 2040 nochmals verdoppeln.

Quellen / Weiterlesen

Siemens-Energy-Chef: „Wasserstoff kann ein Milliardengeschäft für uns werden“ | Handelsblatt
Siemens Energy will mit Wasserstoff Milliarden verdienen | RND
Wasserstoff: Siemens Energy sucht Standort für Elektrolyseur-Fertigung | Handelsblatt
Siemens Energy: Wasserstoff zum Milliardengeschäft machen | Abendzeitung
Bildquelle: Wikipedia – UCL Mathematical & Physical Sciences from London, UK, CC BY-SA 2.0, via Wikimedia Commons
Ajaz Shah ist seit 2010 im Bereich der erneuerbaren Energien in der Projektfinanzierung und dem Projekmanagement für verschiedene Unternehmen tätig. Er arbeitete an Solar- und Windprojekten mit einer Gesamtkapazität von mehr als 50 MW in Deutschland, Spanien, Italien, Großbritannien, Tschechien und Frankreich mit. Daneben ist er freiberuflich im Online Marketing tätig. Ajaz hat zusammen mit Stephan Hiller energyload.eu im Oktober 2013 initiiert.

3 Kommentare

  1. Dann sollten Siemens dringend Standorte suchen wo die Elektrische Energie im „Überfluss“ produziert wird: In der Nähe der norddeutschen Küsten!!!
    Die Windenergie könnte dann auch im Offshore einen neuen Aufschwung bekommen. Raum von Bremerhaven und Cuxhaven könnten solche neuern Standort sein. Auch der Haven-Ausbau könnte eine ergänzende Aktion bedeuten (Neubau und Wartung der Windkraftwerke; zusätzlich zu Pipelines ist Transport der fertigen Wasserstoffproduktionsprodukte auf dem Wasserweg in das Landesinneren leicht möglich (Elbe, Weser, Reihen, Donau …. Deutschland umfasst insgesamt 7.476 Kilometer Binnenwasserstraßenaber): die Straßen werden somit entlastet!!!

  2. Hauptsache sie nehmen den „grünen Wasserstoff“ (wenn er dann mal da ist) für wirklich sinnvolle Dinge wie z.B. Stahlherstellung und Chemie.

    Ich habe aber den Verdacht, dass der wieder auf Teufel komm raus in den Straßenverkehr gesteckt werden soll, wo er keinen sinnvollen Platz hat, aber mit Steuermillionen gepampert wird..

    Im Artikel werden zwar richtigerweise Stahl und Chemie angesprochen, die bisherigen Fossil-Monopolisten wollen aber mit aller Macht immer noch in Pkws oder Busse.

  3. Kommentar überarbeitet am 01.07.21 durch User:
    Elektrolyseure
    Wenn man sich bei Siemens Energy für die Massen bzw. Fließbandproduktion bei der Fertigung von Elektrolyseuren entscheidet, so sollte nicht nur die Himmelsrichtung für die Standorte entscheidend sein sondern auch das Entgegenkommen mehrerer Städte und Gemeinden! Da „ein einzelner“ Produktionsstandort mit „neuester Umwelttechnik“ nicht ausreichend sein dürfte, können sich wohl auch mehrere Standorte bewerben.

    Die einzelnen Produktionsstandorte können sich dann soweit mit einbringen, das sie sich gegeneinander motivieren und neue Produktionsprozesse und Verfeinerungen aus der Belegschaft mit ins Programm bringen wie es schon bekannt ist aus anderen Fließband oder Massenproduktionen. Dass wiederum spricht für mehrere Standorte als nur für einen Standort. Universitäten Hochschulen Stiftungen und Forschungseinrichtungen währen wohl auch
    noch so ganz nebenbei ein ausschlaggebender Aspekt.

    Da die Elektrolyseure weites gehend Co² neutral hergestellt werden sollten, ist ein mehrfaches umladen auf verschiedene Transportmittel auch nicht federführend was einen Ab bzw. Weitertransport über Schiene Fluss Autobahn
    oder gar Häfen mit entscheidet also die Infrastruktur sollte schon vorhanden oder zumindest ausbaufähig sein.

    Ich kann mich natürlich auch täuschen, weil ich nicht wirklich viel Ahnung von der Materie habe und leider auch nicht über das notwendige Hintergrund wissen verfüge.

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