Vertikale Windturbinen werden immer populärer. Es gibt wachsendes Marktinteresse und eine steigende Akzeptanz für diese Technologie. Ein Beispiel hierfür ist das 48-MW-Windenergie-Pilotprojekt mit vertikaler Achse in der Stadt Weifang in China.
Vertikale Windturbine für 220 Mio. kWh pro Jahr
In der Stadt Weifang in China entsteht eine vertikale Windturbine (VAWT – vertical axis wind turbin) mit einer Stromerzeugungskapazität von 220 Mio. kWh pro Jahr, ohne das die Umwelt belastet wird. Dies entspricht einer Einsparung von 6.600 Tonnen Kohle pro Jahr für kohlebefeuerte Kraftwerke und einer Verringerung von 115.000 Tonnen CO2-Emissionen. Diese Turbine wird eine Höhe von 196 Metern haben und etwa 10.000 Tonnen Stahl benötigen. Mit den patentierten Technologien, wie beispielsweise elektromagnetische schwebende Lager, kann die VAWT bereits bei 3 bis 4 Windstärken, also ab weniger als 4 m/s, ihre Nennleistung erreichen.
Der Turm ist mit mehrstufigen Strukturen konzipiert, wobei die Energieerzeugungsanlagen der Turbine auf jeder Ebene unabhängig voneinander arbeiten. Dies hat große Vorteile sowohl bei der Installation als auch bei den Service- und Wartungsprozessen.
Shangdong Wind Dynamic Electrical Power Technology Ltd. hat über 100 Mio. US $ in dieses Windkraftwerksprojekt investiert. Die Bodenuntersuchungen und die Fundamentierung wurden bereits abgeschlossen und mit dem Bau auf dem Pilotgelände in Zhigou, Zhucheng soll demnächst begonnen worden.
Die Vertical Axis Wind Turbine (VAWT) wurde von China Shipbuilding Industry Corporation International Engineering Co., Ltd. in Zusammenarbeit mit den in China im Bereich der erneuerbaren Energien führenden Universitäten entwickelt. Dieses Projekt wird durch die Landes-, Provinz- und Stadtregierungen unterstützt und hat den Status „kritisches Infrastrukturprojekt“.
Minimaler Platzbedarf im Vergleich zu klassischen Wind- und Solaranlagen
Die Turbine benötigt eine relativ kleinen Grundfläche von 15 Hektar. Experten schätzen, dass für die gleiche Stromerzeugungskapazität dreiflüglige horizontale Windturbinen fast 2.000 Hektar Land benötigen würden. Eine Solaranlage mit der gleichen Kapazität würde 5.000 Hektar Land belegen, mit einer geschätzten Anfangsinvestition von US $ 300 Millionen. Einmal an das Netz angeschlossen kann die Turbine allein aus dem Strom 20 Millionen Dollar Ertrag pro Jahr generieren.
Es gibt viele weitere wertschöpfende Entwicklungen, wie Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen für Hochschulen und Forschungsinstitute sowie als touristische Attraktion. Beispielsweise könnte ein großes Drehhotel mit 3.000 m² auf den Windturm gesetzt werden. Die Technologie und die einzigartige Plattform sind so innovativ, dass das Marktpotenzial zum heutigen Zeitpunkt noch nicht abschätzbar ist.
Die Nationale Entwicklungs- und Reformkommission und die Energieverwaltung leisteten wichtige Unterstützung. Die Shandong Development and Reform Commission und die Weifang Development and Reform Commission haben dieses Pilotprojekt als Schlüsselprojekt der Stadt Weifang gelistet.
Dieser Beitrag ist eine Übersetzung/Adaption des bislang unveröffentlichten Artikels „Megawatt Vertical Axis Wind Turbine Pilot Project in the City of Weifang, China“ von Dixon He. Der Originalartikel wird ebenfalls auf energyload.eu veröffentlicht werden.
Quellen / Weiterlesen
„Lügenprojekt”? Ist die 50-MW-Supergroße Windturbine mit vertikaler Achse zuverlässig? (auf Chinesisch) | 360doc.com
Bildquelle: © China Shipbuilding Industry Corporation International Engineering Co., Ltd.
Ich kann mir die euphorischen Rechnungen nicht ganz vorstellen. Entscheidend ist doch die überstrichene Fläche, hier die zugestellte Fläche.
Der gezeigte Turm mit 200 m Höhe wird wohl ca. 70 m Durchmesser haben,also 14.000 m2 zugestellte Fläche. Also die doppelte Fläche wie ein Rotor mit 100 m Durchmesser, der um Größenordnungen schlanker ist und mit entsprechend weniger Material auskommt.
Wie man mit 14.000 m2 48 MW rausholen will, wird wohl ein Rätsel bleiben.
Außerdem sind das ja nicht einmal Darrieus-Rotoren, sondern Savoniusse, die bekanntlich einen doch eher kläglichen Wirkungsgrad haben.
Und im Gegensatz zu den schlanken Dreiflüglern steht die Hälfte dieses Turmes in niedrigen, also viel weniger ertragreichen Höhen.
Leider sind die „weiterführenden Infos“ auf Chinesisch, aber schon da taucht das Wort „Lügen“ auf…
Wenn sich da nicht jemand pro domo „verrechnet“ hat wie letztens die 171 Verbrenner-Professoren, die der EU weismachen wollten, dass die Fossil-Verbrenner so viel besser als die eAutos…
Aber vielleicht liege ich ja völlig falsch, und das wir der neueste Schrei?
Hallo Alex
Einfach mal den google-Translator über die Artikel, insbesondere den ersten, laufen lassen. Dadurch bekommt man schon eine ganze Menge Infos.
Viele Grüße
Stephan
Hallo Stephan,
die Zahlen im Artikel sind mit Verlaub wirklich absoluter Humbug. 48 MW bei 14.000m² und 4m/s sind physikalisch unmöglich. 5.000 ha PV bedeuten mindestens 5.000 MW, erbringen in DE 5 Mrd. kWh/a (und nicht 220 Mio.) und kosten etwa 2,5 Mrd. EUR (nicht 300 Mio. $).
Gruß
T1
Mit einer Stirnfläche von 14’000 m² und einer Windgeschwindigkeit von 10 m/s ist die Totalleistung vom Wind nur 8 MW. Wenn die Leistungszahl 0.5 ist (maximal 0.59 nach Betz), ist die Leistung nur noch 4 MW.
Wenn die Windgeschwindigkeit 5 m/s ist, ergibt sich nur noch 0.5 MW.
Also, es gibt nicht 48 MW.