Vertikale Windanlagen in Tulpenform

Die „Wind Tulips“ sind vertikale Windkraftanlagen, die nicht nur praktisch, sondern auch schön sein sollen.

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Bei diesen Windrädern dürften Windkraftgegnern endgültig die Argumente ausgehen: Das Start-up Flower Turbines baut vertikale Windkraftanlagen, die in ihrer Form an eine Tulpenblüte erinnern. Die „Wind Tulips“ sind leise, stellen keine Gefahr für Vögel dar und können auch in Städten betrieben werden.

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Ideal für die dezentrale Energieerzeugung

Die Gründer von Flower Turbines wollen grüne Energie für jeden zugänglich machen. Ihre vertikalen Windkraftanlagen sind keine Konkurrenz für große Windparks, sondern sind für die dezentrale Energieversorgung gedacht. Solche Windkraftanlagen erzeugen zwar weniger Strom als große Windräder, haben aber andere Vorteile: Sie drehen sich um die eigene Achse, so dass der Wind aus jeder Richtung kommen kann, und laufen auch bei niedrigeren Windstärken an.

Weil sie keine langen Rotorblätter haben, sollen sie ihren Erfindern zufolge weniger gefährlich für Vögel sein. Und weil die Wind Tulips zudem viel weniger Lärm machen, sind sie auch für Innenstädte und Wohngebiete geeignet. Flower Turbines zufolge liegt ihr Geräuschpegel unterhalb der menschlichen Wahrnehmungsschwelle.

Das Design soll auch diejenigen Windkraftgegner überzeugen, die in den Anlagen vor allem eine Verschandelung der Landschaft sehen. Jedenfalls hofft Flower Turbines, dieses Problem mit seinem „Eco Art“-Design gelöst zu haben. Zusätzlich sind die Turbinen in verschiedenen Farben erhältlich.

flower-turbinesFür Dächer, Boote und den Garten

Die Wind Tulips gibt es in verschiedenen Größen für verschiedene Anwendungen. Die größte, sechs Meter hohe Version ist für Unternehmen und landwirtschaftliche Betriebe gedacht und kann im Jahr zwischen 6.000 und 12.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr erzeugen. Die zweitgrößte Turbine ist drei Meter hoch und kann mit einem Gewicht von 175 Kilogramm sogar auf Dächern installiert werden. Sie produziert jährlich zwischen 1.000 bis 4.000 kWh. Die kleinste Variante ist mit nur einem Meter Höhe klein genug für den Garten, Wohnmobile oder Boote und erzeugt zwischen 250 bis 1.000 kWh Strom pro Jahr.

Mit den tulpenförmigen Windkraftanlagen lässt sich beispielsweise das eigene Elektrofahrrad laden, Flower Turbines bietet entsprechende Ladestationen an. Die ersten Anlagen drehen sich bereits in Deutschland, Israel, den Niederlanden und in Kolumbien. Flower Turbines selbst hat seinen Sitz in den USA und in den Niederlanden.

Quellen / Weiterlesen

Windenergie in Tulpenform | energie:bau
Flower Turbines in Europe | Flower Turbines
Flower power: how one company is beautifying the wind turbine | The Guardian
Neuartiges Design: Startup präsentiert Windräder in Blumenform | Trends der Zukunft
Bildquelle: © Flower Turbines
Stephan Hiller ist Betriebswirt (Studium an der Fachhochschule für Wirtschaft Berlin und in Cambridge, UK) mit umfangreicher Geschäftsführungs- und Start-Up Erfahrung. Er hat sich erfolgreich darauf spezialisiert, den Finanzbereich und das Controlling junger Unternehmen operativ zu betreuen und Start-Ups strategisch sowie in den Bereichen Marketing, Vertrieb und Finanzen zu beraten. Er verfügt über umfassende kaufmännische Erfahrungen, die er durch mehrjährige Berufstätigkeit für internationale Unternehmen im In- und Ausland aufgebaut hat. Hierunter waren u.a. Unternehmen aus dem Maschinen- und Anlagenbau, aus der Automobilindustrie, Solarmodulhersteller und Projektentwickler aus dem Bereich erneuerbare Energien. Weiterhin hat er mehrere Unternehmensgründungen im Bereich erneuerbare Energien initiiert und erfolgreich mit aufgebaut. Stephan hat zusammen mit Ajaz Shah energyload.eu im Oktober 2013 gegründet.

13 Kommentare

  1. Savonius-Rotoren habe ohnehin bessere Windenergieausbeutung als Flügelwindräder. Aber die Hubschrauberlobby hat sich billionenschwer durchgesetzt.

  2. Tulpen aus Amsterdam…

    Hoffentlich geht es ihnen nicht wie den Tulpen, die Rembrandt ruiniert hatten beim ersten Börsencrash der Geschichte.

    Im Ernst, wirklich schön, die Dinger. Sind nicht mehr zu unterscheiden von Kunstwerken Tinguels (den ich sehr verehre) yoder den Tausenden von Savonius-Werberotoren an Tankstellen und so.

    Die Aufstellung auf einem Kreisverkehr ist mehrfach gelungen:

    – Da kommt eh niemand hin, also muss man sie nicht besonders sichern,
    – Deutlicher kann man kaum hinweisen, dass man hier bremsen muss (manch Kunstwerk auf Kreisverkehrsinseln musste schon wegen solcher Pseudobedenken geräumt werden),
    – Autofahrer sehen, wo der Strom für ihr Auto herkommt,
    – Vielleicht erhöhen diese hübschen Tulpen allgemein die Akzeptanz für Windkraft,
    – Die große Fläche bietet sich an für alle möglichen Werbe- oder Imagezwecke.

  3. @Anton Gsandtner:

    1) Selbst wenn beide (Dreiflügler und Savonius) den Betzschen optimal-Wirkungsgrad von ca. 59 % hätten, wäre der Savonius weit im Nachteil, weil die überstrichene Fläche nur einen Bruchteil der eines Dreiflüglers ist. Sei so eine schöne Tulpe 5 m hoch und 2 m breit (die auf dem Bild sind kleiner), bräuchtest Du 750 Stück davon, um die 7.500 m2 eines einzigen 100-m-Rotors zu ersetzen.
    2) In Bodennähe beträgt die Windgeschwindigkeit nur einen Bruchteil des Betrags in der Höhe. Sei es nur Faktor 2, bräuchtest Du also schon 1.500 Tulpen für einen Dreiflügler.
    3) Die Leistung einer WKA steigt in der dritten Potenz mit der Windgeschwindigkeit, also bist Du schon bei 6.000 Tulpen für einen Dreiflügler.
    4) Der Savonius erreicht lediglich eine Schnelllaufzahl von 1,5, die Dreiflügler 4-8 https://de.wikipedia.org/wiki/Schnelllaufzahl#/media/Datei:Schnelllaufzahl.png
    5) An der gleichen Grafik kannst Du erkennen, dass der Wirkungsgrad eines Savonius gerade mal halb so groß ist wie der eines Dreiflüglers.

    Fazit: Du bräuchtest 12.000 der schönen Tulpen, um einen einzigen 100-m-Dreiflügler zu ersetzen.

    Die „Hubschrauberfraktion“ hat also durchaus Gründe für ihre Entscheidung. Siehst Du übrigens auch bei praktisch allen Kleinwindanlagen, die z.B. zusammen mit einer Fotovoltaik eine kleine Inselversorgung darstellen, z.B. für Verkehrssignale in der Pampa oder Gartenhäuschen etc.: Es steht fast immer ein kleiner Dreiflügler auf dem Dach.

  4. @ Alex1 Alles Argumente der Riesen gegen die Zwerge. Aber die Riesen trotzdem ausgestorben. Ich würde gerne auf Ihre Ausführungen näher eingehen, weil wir am Institut für Bauphysik der TU Wien 60 Jahre PRAKTISCHE Erfahrung mit Energie(versorgungs)systemen in allen Höhen-, Witterungs- und geographischen Lagen haben. Ist aber hier nicht der richtige Ort. Der MARKT wird Alles entscheiden, wie es beim von uns erfundenen Enrgieausweis für beheizte Gebäude (ÖNorm B 8110 aus 1995) gekommen ist.

  5. @Gsandter: Wer mit Fantasiewesen argumentiert gibt unweigerlich zu, dass er keine Argumente gegen die schlichte Physik hat 😉 Die Energieausbeute ist eben nunmal sehr viel schlechter, da kann man die Physik nicht überlisten. Und aus diesem Grund ist die Wirtschaftlichkeit auch miserabel, da ich für das ganze verbaute Geld nur verhältniswenig wenig Strom erzeuge. Und letzteres ist eben der entscheidende Punkt, der leider von vielen Forschern im stillen Kämmerlein immer vergessen wird.

  6. @ Nico Schon von Metaphern gehört ? Die „schlichte Physik“ steckt schon im Namen unseres Instituts : Institut für Hochbau für Architekten der TU Wien, Abteilung für Physikalische und Humanökologische Grundlagen des Hochzbaus und Demonstrativlaboratorium für Hochbau“. Machen Sie sich da keine Sorgen, es genießt durch Prof. PANZHAUSER 1933 – 2018, Weltruf. Mit der ÖNorm B 8110 und den darauf basierendem Energieausweis für Gebäude haben wir vor 25 Jahren WELTWEIT ERSTMALIG Klarheit im Wärmeschutz von Gebäuden gesetzt und in Österreich derzeit über 6 Milliarden EURO JÄHRLICH zunehmend an Energieimporten eingespart.

  7. @Gsandter: Schön, dass Sie sich mit fremden Federn schmücken. Es wäre noch schöner, wenn Sie mit physikalischen Fakten argumentieren würden, statt einfach völlig belanglose Institutszugehörigkeiten zu nennen.

    Aber ich merke schon, Architekten haben es nicht so mit Physik im aerodynamischen oder elektrischen Fachbereich. Vielleich fragen Sie mal einen Ihrer Kommilitonen eines anderen Instituts 😉

  8. @ Nico Welche „fremde Federn“ ? Ich war der engste Mitarbeiter von Professor Panzhauser über Jahrzehnte, habe auch mit ihm und Prof. Hariri ein Buch geschrieben. Aber Respektlosigkeiten und Beflegelungen werden in seriösen Foren ohnehin gelöscht. Aber hier gibt es nicht einmal einen „Melden“-Button. Im übrigen bin ich nicht Architekt, sondern summa cum laude promovierter Naturwissenschafter und Ingenieur. Und Sie ? Ein schönes weiters Leben !

  9. Ich verstehe die Diskussion nicht und würde mal wieder gern zum Thema kommen. Die Anlagen sollen ja keine Windräder ersetzen, sondern sie ergänzen. Und wenn es wirklich stimmt, dass eine drei Meter hohe Tulpe verhältnismäßig leise in meinem Garten stehen kann und mir im Jahr 12.000 kWh Strom produziert, dann her damit! 🙂 Und selbst wenn es nur 6.000 kWh sind, das ist immer noch mehr als doppelt so viel, wie wir in einem Einfamilienhaus verbrauchen. Im Zusammenspiel mit einer Photovoltaikanlage versorge ich nicht nur mich, sondern auch vier bis sechs Nachbarhäuser. Genial!

  10. @ Timo Richtig ! Die Energieversorgung der Zukunft ist multivalent UND nach der Entscheidung der Liegenschaftseigentümer bzw. Besitzer.

  11. Schade das es nur ein Standpunktekrampf als Motivation zu lesen gibt, statt zum testen anzuregen. Mir würde eine kleine Versuchsanordnung für den Balkon genügen zum bsp oben und unten mit Generatoren versehen und ähnlich einem Balkonkraftwerk einzuspeisen. Für meine kleinen Verbräuche mindestens eine Entlastung.

  12. Die Effizienz von Windräder hängt von folgenden Punkten ab:
    Nabenhöhe – je höher desto bester, weil Mittelwind höher ist
    Durchmesser Rotor – je grösser die durch den Rotor überstrichene Fläche, desto mehr Energie nutzbar
    Wirkungsgrad Rotor – Verstellbare Rotorblätter, optimierte Flügelprofile, etc

    Aus diesem Grund haben sich horizontale Grosswindräder durchgesetzt. Sie produzieren Strom aus Windkraft zu dem günstigsten Preisen und haben daher die beste Wirtschaftlichkeit.

    Kleinwindräder sind ein Hobby und rentieren nie. Sie machen höchstens Sinn in Gebieten, wo ausserordentlich hohe mittlere Windgeschwindigkeiten vorhanden sind. Dort lebt sich aber schlecht, also gibt es für Private Nutzer praktisch Null Standorte, die sich eignen würden.

    Vertikale Anlagen sind deutlich ineffizienter als horizontale. Sie überstreichen die kleinere Fläche, sie haben meistens klare Grenzen im Bezug auf die Skalierung, sie haben oft Eigenfrequenzproblematiken und halten nicht lange. Alle Firmen, die sich damit versuchen gehen relativ schnell pleite. Alle.

    Alles gesagt, was man wissen muss.

    Baut eine kleine Solaranlage, die produziert die gleiche Menge Strom wesentlich kostengünstiger. Garantiert.

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