In den USA wurden bestehende Steuervergünstigungen für Solar- und Windkraftprojekte überraschend um weitere fünf Jahre verlängert. Der Wert der Vergünstigungen beträgt circa 25 Milliarden US-Dollar und wird gemäß Bloomberg New Energy Finance (BNEF) zu Investitionen in Höhe von über 70 Milliarden USD führen. Erwartet werden Neuinstallationen von 20 Gigawatt im Solarbereich und von 19 Gigawatt im Windbereich. Damit könnten acht Millionen US-Haushalte mit Strom versorgt werden.
Ursprünglich sollten die bestehenden Vergünstigungen in Höhe von 30 Prozent für Solaranlagen in den USA im nächsten Jahr auslaufen, werden jetzt aber bis 2019 weiterlaufen und im Anschluss bis 2022 auf 10 Prozent reduziert werden. Der Windbonus war bereits Ende 2014 ausgelaufen und wird jetzt rückwirkend auch für 2015 gewährt.
„Das ist eine Riesensache“, sagte Ethan Zindler von BNEF. Diese Maßnahme werde die Energiewende in den USA kurzfristig mehr befeuern als die Beschlüsse des Pariser Klimagipfels oder Barack Obamas „Clean Power Plan“, der Kohlekraftwerke regulieren soll.
Die USA sind weltweit bereits einer der größten Investoren in erneuerbare Energien, auch sind die Preise für die Errichtung von Windkaft- und Solaranlagen seit der ersten Runde von Steuervergünstigungen um mehr als 90 Prozent gefallen. Dennoch sind vielerorts Kohle und Erdgas immer noch günstiger als nicht subventionierte erneuerbare Energien. Wenn die jetzt beschlossenen Vergünstigungen auslaufen, wird Wind- und Solarkraft in vielen US-Bundesstaaten die günstigste Form der Energieerzeugung geworden sein. Es ist also zu erwarten, dass die Investitionen über den Förderzeitraum hinaus andauern werden.
Kaum einer hatte diese Maßnahme erwartet – die Aktienmärkte reagierten mit Kurssprüngen. Die Aktien von SolarCity, dem größten Anbieter von Photovoltaikanlagen in den USA, gingen um 34 Prozent nach oben. Auch andere Unternehmen der Solarbranche konnten sich über kräftige Kursgewinne freuen.
Besonders der Windsektor hat in den USA turbulente Zeiten hinter sich. Steuervergünstigungen wurden in der Vergangenheit immer nur kurzfristig um ein oder zwei Jahre verlängert, was zur Eröffnung und Schließung von Produktionsstätten führte. Mit der neuen Regelung bekommen Akteure Planungssicherheit für 5 Jahre.
Der amerikanische Kongress wird die Maßnahme noch diese Woche auf den Weg bringen. Gleichzeitig wird auch das seit mehr als 40 Jahren bestehende Verbot von Ölexporten aufgehoben. Obwohl sich Ölproduzenten seit Jahren für eine Aufhebung des Verbots stark machen, wird nicht erwartet, dass der Ölverbrauch oder der Ausbau der Erneuerbaren davon stark beeinflusst werden.
Quelle: What Just Happened in Solar Is a Bigger Deal Than Oil Exports – Blommberg Business
Bildquelle: © Erich Westendarp / pixelio – www.pixelio.de
Bei den Amis wird die Förderung erhöht, bei uns ist sie massakriert worden. Von wegen Vorreiter, Frau MöchtegernKlimaKanzlerin!