Stena Line: Weltweit erste Methanol-Fähre zwischen Kiel und Göteborg

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stena-methanol-faehreSeit 2015 gelten verschärfte Umweltrichtlinien für die Schifffahrt: In den sogenannten Sulphur Emission Control Areas (SECA), zu denen die Nord- und die Ostsee gehören, dürfen nur noch Treibstoffe mit einem Schwefelmassenanteil von maximal 0,1% genutzt werden. Die schwedische Reederei Stena Line reagierte darauf mit der Umrüstung ihrer Fähre Stena Germanica auf Methanol-Antrieb. Die Stena Germanica ist täglich auf der Strecke zwischen Kiel und Göteborg unterwegs und ist die weltweit erste Methanol-Fähre.

Weitere Schiffe sollen folgen

Stena rüstete die im Boden der Fähre untergebrachten Ballasttanks zu Methanol-Tanks um. Der Umbau geschah in Zusammenarbeit mit dem Motorenhersteller Wärtsilä und stellt eine für die Branche besonders innovative Lösung dar: Methanol ist genauso sicher wie zum Beispiel LNG (Liquified Natural Gas) oder Marinediesel, reduziert aber die Schwefel- und Stickstoffoxidemissionen deutlich. Alle anderen Fähren der Stena Line sollen zunächst mit Marinediesel betrieben werden, da diese Umstellung relativ einfach zu bewerkstelligen sei, heißt es bei der Reederei. Nach und nach wolle man aber für alle Schiffe, Regionen und Routen passgenaue Lösungen entwickeln, wobei man alle Optionen abwägen wolle. Bei der Stena Germanica sei die Umrüstung auf Methanol möglich, prinzipiell sei die Entscheidung aber vom jeweiligen Schiffstyp und der Route abhängig.

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stena-line-weltweit-erste-methanol-faehreEU-Meeresschutzkommissar: Vorbild für die ganze Welt

Der Umbau, der 22 Millionen Euro gekostet hat, wurde zur Hälfte aus EU-Mitteln finanziert. Offiziell in Betrieb genommen wurde die umgerüstete Stena Germanica von EU-Meeresschutzkommissar Karmenu Vella. Dieser sprach von einem Pilotprojekt nicht nur für Europa, sondern für die ganze Welt. Der Transport auf See werde weiter zunehmen, deshalb sei es umso wichtiger, die Umweltschäden so gering wie möglich zu halten. Methanol-Antriebe seien eine Möglichkeit dafür. Stena gibt an, dass durch den Einsatz von Methanol im Vergleich zu anderen Treibstoffen der Ausstoß von Schwefel um 99 Prozent, der von Rußpartikeln um 95 Prozent und der Ausstoß von Kohlendioxid um 25 Prozent verringert werde. Auch der Verband Deutscher Reeder (VDR) lobte die Initiative von Stena Line und forderte ein Förderprogramm, um den Reedereien die Umstellung auf grüne Antriebe zu erleichtern.

Quellen / Weiterlesen:
EU-Meereskommissar Vella nimmt Methanol-Ostseefähre in Betrieb – shz.de
Stena Germanica ab Januar 2015 mit Methanol-Antrieb – Stena Line Scandinavia AB
Grüne Schifffahrt: Weltweit erste Methanol-Fähre fährt in der Ostsee – WiWo Green
Bildquelle: © Stena Line Scandinavia AB

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