Solarstrom nachts gewinnen, wenn es dunkel ist? Ein US-Wissenschaftler hat einen Stromerzeuger entwickelt, mit dem das möglich ist. Der Prototyp erzeugt Energie über passive Kühlung und kann immerhin eine kleine LED-Lampe und potenziell auch größere Geräte mit Strom versorgen.
Aaswath Raman von der University of California hatte die Idee, als er 2013 durch Sierra Leone reiste. Er fuhr nachts durch ein Dorf und bemerkte es erst, als er Stimmen hörte – weil nirgends eine Lampe brannte. Er begann zu überlegen, wie man in solchen Gegenden ohne Stromanschluss nachts wenigstens ein Minimum an Strom erzeugen könnte.
Wie der Prototyp funktioniert
Nach jahrelanger Entwicklung war der Prototyp fertig, eine Art umgekehrte Solarzelle. Er basiert auf einem thermoelektrischen Generator, auch Peltier-Element genannt. Diese können zum Heizen oder zum Kühlen verwendet werden, indem sie bei Temperaturdifferenz Energie erzeugen. Also dann, wenn eine Seite des Gerätes wärmer ist als die andere. Sie können zum Beispiel aus ungenutzter Abwärme Strom erzeugen, wenn auch nur wenig.
Aaswath Raman hatte die Idee, dieses Prinzip umzukehren und die Temperaturdifferenz nicht mithilfe von Wärme, sondern mithilfe von Kälte zu erzeugen. Der Generator, den er gemeinsam mit Kollegen entwickelt hat, ähnelt einer großen Eishockeyscheibe. Er hat eine schwarz gestrichene Aluminiumplatte auf der Oberseite, die sich nachts immer weiter abkühlt, weil ein Teil ihrer Eigenwärme als Infrarotstrahlung ins All abstrahlt. Auf der Unterseite des Stromerzeugers befinden sich Aluminiumrippen, die die Wärme aus der Umgebung aufnehmen.
So entsteht im Inneren des Gerätes ein Temperaturgefälle, das bei Tests im Winter in Kalifornien bis zu 2 Grad Celsius betrug. Das reichte für 0,8 Milliwatt elektrische Leistung, immerhin genug, um eine LED-Birne zu betreiben. Auch die NASA macht sich übrigens dieses Prinzip zunutze, um ihren Marsrover Curiosity zu betreiben: Dessen thermoelektrischer Generator nutzt Wärme aus Plutoniumstrahlung.
Größere Varianten könnten Handys aufladen und Räume erhellen
Raman beziffert die Kosten für den Prototyp auf unter 30 US-Dollar. Natürlich kann so ein Gerät kein Solarmodul ersetzen, das eine weitaus höhere Leistung hat. Aktuell erzeugt der Generator höchstens 25 Milliwatt Leistung pro Quadratmeter – viel weniger als Solarmodule, die mindestens 100 Watt pro Quadratmeter produzieren.
In warmen und trockenen Gebieten sollte die Temperaturdifferenz zwischen Ober- und Unterseite aber auf sechs bis sieben Grad steigen. Designverbesserungen könnten die Produktion auf mindestens 0,5 Watt pro Quadratmeter steigern, erwarten die Forscher. Größere Varianten der Erfindung könnten so in abgelegenen Gegenden durchaus Räume erhellen oder Handys aufladen, berichten die Wissenschaftler im Fachmagazin Joule. Auch für die Notstromversorgung wäre so ein Gerät interessant.
Quellen / WeiterlesenGerät erzeugt Licht aus der Dunkelheit | Spektrum.de
Generating Light from Darkness | Joule
Gerät erzeugt Licht aus dunkler Kälte | Solarify
Strom im Dunkeln: Forscher entwickelt eine „Solarzelle“ für die Nacht | WinFuture
Bildquelle: pxhere
Witzige Idee. Simpler, günstiger und leistungsfähiger wäre es aber einfach eine Autobatterie an eine Solarzelle anzuschließen, sodass man auch nachts Strom hat. Aber warum einfach, wenn es auch kompliziert geht 😉
Ich hab‘ erst mal auf das Datum des Artikels geschaut, denn er kommt mir vor wie ein Aprilscherz. Dafür ist er aber eine gute Woche zu spät! Selbst wenn tatsächlich was dran sein sollte: Mit „Solarstrom“ hat das sicher nichts zu tun.
Schließe mich ansonsten Nico an: Solarstrom tagsüber erzeugen und speichern. Dann hat man auch nachts was davon.
@Nico
Ok, wir stellen Millionen an Autobatterien her.
Wo sollen die Millionen Tonnen an Blei herkommen?
Was passiert danach mit den abgelaufenen Batterien und dem Blei?
Was machen wir mit dem Elektrolyt? (Säure)
Dann reden wir wahrscheinlich nicht nur von Sierre Leone, sondern auch von Tschad, Sudan, Niger…..
Insofern ist der Ansatz aus leicht hin Massen herzustellenden Materialien eine Stromerzeugung herzustellen der richtige Ansatz, auch wenn der Wirkungsgrad noch nicht so hoch ist.
Das erste mototgetriebene Flugzeug flog auf einer Höhe vo 1,5 m für eine Maximalstrecke von 80 m, da hat noch keiner an Interkontinentalflüge gedacht.
Aber warum innovativ denken, wenn man technisch in der Steinzeit verbleiben kann…
@Mehemed: Ich habe überhaupt nichts gegen innovative Ideen und ich habe mich auch auf der Website von Aaswath Raman umgesehen und mir (teilweise) sein TED-Video angesehen. Seine Ideen mögen abenteuerlich klingen, aber absurd sind sie nicht. Nur: Mit Solarenergie bzw. Solarstrom haben sie absolut nichts zu tun! Das genau suggeriert aber der Artikel.
Mit aktueller technischer Umsetzbarkeit haben sie leider auch nichts zu tun, deswegen habe ich Nico zugestimmt. Batterie-Recycling IST zweifellos ein Thema, aber daran wird derzeit mit Hochdruck gearbeitet.
Wind- Sonnen- und Wasser-strom, sowie Geothermik sind nicht die theoretisch einzigen erneuerbaren Energien. Umweltwärme erzeugt DAUERND bedeutend mehr Energie als alle Erneuerbaren und Fossilen Energieträger zusammen. Bekanntlich gibt es auf diesem Planeten und im gesamten Universum keine Kälte. Immer nur Wärme. Alles was WÄRMER ist als minus 273,15 Grad Celsius ode NULL KELVIN ist, ist Wärme. Bis jetzt gibt es eben erst sehr sehr wenige gedachte, (eigentlich keine funktionsfähigen) „WÄRMEKRAFTMASCHINEN“ welche in der Lage sind, diese enormen Menge an Wärme zu nutzen. Auch die Aussagen von Rudolf Clausius und Max Plank sowie die Grundsätze zur Thermodynamik stellen keinen Widerspruch dar, denn alle beziehen sich immer nur auf ein geschlossenes System. Es gibt keine theoretische und und auch keinen praktische Grundbedingung, warum immer alle Wärmekraftmaschinen NUR mit Wärme oberhalb der Umgebungstemperatur arbeiten müssen. Nach 320 Jahren (erste Dampfmaschine von Thomas Newcomen) mit Erzeugung von Wärmeenergie oberhalb der Umgebungstemperatur, ist es mehr als notwendig, diesen bekannten Stand der Technik zu verlassen. Die vorhandenen Öl- und Kohle-vorkommen könnten wir sinnvoller nutzen als sie zu verbrennen und das Klima zu zerstören.
Was ist denn bitte so neu an einem Peltier- oder Thermoelement? Uralte Technik, wurde immer mal wieder bemüht, um kleinere Temperaturdifferenzen nutzen zu können.
Es mag sicher Anwendungen geben, aber wohl nur Nischen. Unbekannt war die Technik nie.
@Mehemed: Ich unterstütze Ihren Ansatz innovativ zu denken! Irgendwann kommt aber der Punkt, bei dem man beurteilen muss, ob die Innovation wirklich besser ist (also eine Innovation darstellt). Und ein Peltierelement ist a) keine Innovation und b) bietet es keine Vorteile gegenüber alternativen Technologien. Das ist auch der Grund, weshalb es nirgends in großem Maßstab eingesetzt wird, obwohl die Technik schon seit Jahrzehnten bekannt ist. Peltierelemente sind nämlich eigentlich die Steinzeit 😉
Sie sollten versuchen Ihren innovativen Ansatz auch bei der Batterietechnologie zu verfolgen, statt sie mit Schwarzmalerei schlecht zu reden. Denn diese Technologie ist verbunden mit PV deutlich leistungsfähiger und vielversprechender als Peltierelemente. Um auf Ihre (Pseudo)Fragen einzugehen:
– Millionen Tonnen an Blei? Wie kommen Sie darauf? Erstens benötigt man gar nicht diese Mengen. Erst recht nicht, wenn man nur die Leistungsfähigkeit der im Artikel dargestellten Peltierelemente erreichen möchte. Denn diese ist nur minimal 😉 Zweitens lassen sich Batterien auch sehr gut ohne Blei herstellen. Sogar gänzlich ohne giftige Elemente. Hier ist der Innovationsgeist nämlich sogar schon weit fortgeschritten 😉
– Was passiert mit abgelaufenen Batterien und deren Elektrolyten? Diese lassen sich recyclen oder umweltschonend entsorgen. Geht nicht? Doch! Sogar bereits seit Jahrzehnten. Besonders einfach bei Bleibatterien. Oder man benutzt Batterien, die keinen Sondermüll nach deren Verwendung darstellen würden. Alles keine Kunst.
Noch eine Notiz am Ende, weil Sie suggeriert haben der Wirkungsgrad von Peltierelementen ließe sich mit etwas Forschung noch massiv steigern. Leider nein. Hieran wurde bereits seit Jahrzehnten geforscht. Das Problem an der Sache ist die Physik, die Ihnen ein natürliches Limit gibt. Aus so geringen Temperaturdifferenzen lässt sich einfach nicht mehr Energie herausholen (und noch viel weniger, wenn die Temperatur so niedrig ist).
@Constant Seiwerath:
Das sind ein paar, ich sage mal, „interessante“ Denkansätze, die Sie da äußern. Ich möchte Ihnen nichts böses, würde aber trotzdem empfehlen zunächst einmal die Grundlagen der Thermodynamik etwas mehr zu studieren, bevor man solche steilen Thesen in die Welt setzt. Denn leider widersprechen Ihre Aussagen der Physik.
„Umweltwärme erzeugt DAUERND bedeutend mehr Energie als alle Erneuerbaren und Fossilen Energieträger zusammen.“
Aha, haben Sie für diese Behauptung auch einen Nachweis? Denn sie ist leider falsch. „Umweltwärme“ ist übrigens nichts weiter als als Strahlung der Sonne, die in Wärme umgewandelt wurde (der Teil aus dem Erdinneren ist verschwindend gering, daher lasse ich ihn mal außer Acht). Damit kann per se Ihre „Umweltwärme“ nicht größer sein, als Erneuerbare Energie (denn sie stammt aus dieser).
„Es gibt keine theoretische und und auch keinen praktische Grundbedingung, warum immer alle Wärmekraftmaschinen NUR mit Wärme oberhalb der Umgebungstemperatur arbeiten müssen.“
Och doch! Die theoretische „Grundbedingung“, weshalb keine Kraftmaschine mit Wärme unterhalb der Umgebungstemperatur laufen KANN(!) nennt sich 2. Hauptsatz der Thermodynamik. Die praktische „Grundbedingung“ erkennen Sie, wenn Sie eine derartige Maschine bauen wollen. Es funktioniert einfach nicht 😉 An dieser kniffligen Aufgabe haben sich vor Jahrhunderten schon viele schlaue Köpfe den Kopf zerbrochen, indem sie ein Perpetuum Mobile bauen wollten. Keiner hat es geschafft. Weil es nicht geht. Irgendwann wurde die dahinterstehende Physik der Thermodynamik dann durchschaut und die Grundsätze aufgestellt und bewiesen, die Sie jetzt anscheinend wieder einreißen möchten. Das ist der von Ihnen benannte „Stand der Technik“, besser jedoch der wissenschaftliche Stand der Physik. Bevor Sie den nicht wiederlegen, würde ich nicht versuchen eine Maschine zu bauen (oder zu fordern), die das auf praktische Art und Weise (wundersamerweise) schafft. Ich würde jedoch nicht zu viel Zeit darauf verschwenden. Glauben Sie mir, Ihre Idee der „Wärmekraftmaschine unterhalb der Umgebungstemperatur“ funktioniert nicht, da sie der fundamentalen Physik widerspricht. Vorher schaffen Sie es die Gravitation zu besiegen und fangen an zu fliegen 😉
@Nico: Du willst doch wohl nicht mit schnöder Physik die Freie Energie (pun intended) der Kreativen stören…
@Constantin: „Die vorhandenen Öl- und Kohle-vorkommen könnten wir sinnvoller nutzen als sie zu verbrennen und das Klima zu zerstören.“
Vollste Zustimmung in diesem Punkt! Nur müssen wir eben immer die Gesetze der Physik beachten. Nico hat das sehr schön sachlich dargelegt.
Hallo Nico und Alex 1
Ich vermute, dass mein Text einfach nur euer Vorstellungsvermögen überfordert hat. Weil ich davon ausgehe, dass jeder Mensch lernfähig sein sollte, hier meine Sichtweise.
@ Alex: Du willst doch wohl nicht mit schnöder Physik die Freie Energie (pun intended) der Kreativen stören… >> Diese Bemerkung war wohl eher indirekt an mich gerichtet als an Nico. Mit sogenannter freier Energie habe ich absolut nichts am Hut. Vergessen Sie bitte diese Vermutung.
@ Alex 1 + @ Nico:
Hier meine Feststellungen zur Thermodynamik, zur Aerodynamik und zur Hydraulik, welche alle wichtig sind, falls Sie zukünftig an neuartigen Wärmekraftmaschinen interessiert sind. Ihnen sind „vermutlich“ schriftliche Nachweise wichtiger als innovative Gedankengänge, deshalb hier jeweils mit den Nachweisen (nur in einer möglichen Anwendung von theoretisch sehr vielen Möglichkeiten).
Der erste Grundsatz zu Thermodynamik geht bereits teilweise auf das Jahr1824 mit den Schriften des französische Physiker Sadi Carnot zurück und dem Text: «Réflexions sur la puissance motrice du feu et sur les machines propres à développer cette puissance». In diesem Text wird allgemein das theoretischen Funktionsprinzip von Wärmekraftmaschinen beschrieben, aber kein Wort darüber, wo oder wie die Wärme entstehen soll, noch wo sie zum Betrieb dieser Maschinen entnommen werden kann. Nur, dass jede Temperatur bis zu tiefst möglichen Wärme ist, und dass immer Wärmeverluste entstehen werden. Wenn ich diesen Text lese und analysiere stelle ich Folgendes fest.
Zu diesem damaligen Zeitpunkt war das Wort Perpetuum-Mobile noch nicht bekannt, aber die Aussage von unausweichlichen Wärmeverlusten, schließt bereits derartige Konstruktionen aus. Des Weiteren ergibt dieser Text für mich folgende Logik. Zum Erreichen eines möglichst hohen Wirkungsgrades ist es viel sinnvoller, bei einem gegebenen Temperaturunterschied, diesen bei möglichst niedrigen Temperaturen zu nutzen und nicht bei möglichst hohen Temperaturen.
Der zweite Grundsatz der Thermodynamik geht zurück auf das Jahr 1870 mit den Aussagen von Rudolf Clausius. Er formulierte eine Beziehung, welche er als die Entropie bezeichnete zwischen der kinetischen Energie, der Wärmeenergie und der Mechanik in einem abgeschlossenen thermodynamischen System, was ich schon in meinem ersten Schreiben erwähnt habe. Die Aussagen von Clausius zur Entropie, welche nicht umkehrbare Systeme beschreibt, bedeutet keineswegs, dass man Wärmeenergie nicht aus der Umgebungstemperatur entnehmen kann und diese Wärmeenergie anschließend in eine höhere Energieform umwandeln kann. Die Energieentnahmestelle, z.B. ein Wärmetauscher, muss nur eine tiefere Temperatur aufweisen, wie die Umgebungstemperatur.
Im Jahr 1893 hat Max Planck in seinem Vortrag „Der Kern des zweiten Hauptsatzes der Wärmetheorie“ dargestellt, dass Wärmekraftmaschinen mit Zufuhr von Wärme unterhalb der Umgebungswärme in einem geschlossenen System nicht möglich seien. Weil immer Verluste in Form von Wärme entstehen müssen, bezeichnete Planck ein solches Unterfangen als die Unmöglichkeit eines Perpetuum-Mobiles der zweiten Art.
Die Aussage und die Darstellungen von Rudolf Clausius und von Max Planck werden als solche durch meine Aussagen keineswegs widerlegt. So gehen beide von einem geschlossenen System aus, wo keine Energie von außen zugeführt oder abgeführt wird.
In der Regel wird weder in der Theorie noch in den Anwendungen berücksichtigt, dass alle unsere bekannten Wärmekraftmaschinen gar nicht in einem geschlossenen System arbeiten, so wie es von Clausius und Planck dargelegt wurde.
Den Wärmekraftmaschinen wird von außen ein Fluid, meistens Wasser oder Luft, sowie ein chemischer Brennstoff oder nukleare Spaltprodukte zugeführt. Anschließend werden die unnützen Abfallprodukte, genauso wie die mit der Hilfe der Wärmekraftmaschine „geschaffenen“ Nutzenergie und zusätzlich auch noch die Abfall-wärme wieder aus dem System abgeführt.
Die Definition von einem geschlossenen System bedeutet, dass wenn irgendetwas von oder nach außen zugeführt oder abgeführt wird, es kein geschlossenes System sein kann. Somit sind die vorher erwähnten Aussagen von Clausius und Planck für ALLE BEKANNTEN UND (GEGEBENENFALLS) ZUKÜNFTIGE WÄRMEKRAFTMASCHINEN BEDEUTUNGSLOS. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass man sehr wohl Wärmekraftmaschinen mit Umweltwärme betreiben kann, welche unterhalb der Umgebungstemperatur entnommen, und von außen dem System zugeführt wird.
Selten dargestellt wird die scheinbar belanglose, im Endeffekt entscheidende Tatsache, dass erst durch das Zuführen von Wärmeenergie, sich im Fluid physikalische Eigenschaften, wie der Druck, die Dichte und/oder die Geschwindigkeit ändern, und so diese physikalischen Zustandsänderungen erst die Umwandlung in mechanischer Energie ermöglichen. Die Entstehung der Wärmeenergie ist dabei belanglos. Die Fähigkeit der einfachen Kompression und Expansion von Luft im gasförmigen Zustand und von Wasser im dampf-förmigen Zustand, sowie deren weltweite Verfügbarkeit, führt bevorzugt zur Anwendung dieser beiden Stoffe als Betriebsmittel bei den bekannten Wärmekraftmaschinen. Die Nutzung dieser beiden Fluide als Betriebsstoff ist aber keineswegs eine Voraussetzung.
Bereits in den Anfangsjahren der Entwicklung von Wärmekraftmaschinen gab es Ansätze, Wärmekraftmaschinen anders als mit Wasserdampf oder mit Luft als Betriebsstoff zu betreiben. Schon 1835, hatte Prof. Dr. Andreas Freiherr von Baumgarten das besondere Verhalten von CO2 erkannt. Er wollte leistungsfähigere und wirtschaftlichere Dampfmaschinen bauen, welche anstatt mit Wasserdampf, mit CO2 angetrieben werden. Leider war damals die Metallbearbeitung noch nicht so weit fortgeschritten, dass druckfeste Dampfmaschinen (Gehäuse und Kolben) für hohen Druck möglich gewesen wären. Auch stand reines CO2 noch nicht in größeren Mengen zur Verfügung.
Sehr viele Fluide verhalten sich in der Realität allerdings gar nicht so, wie das in der Schule gelernt wird. Bekannt sind üblicherweise demnach fast nur die mathematischen Formeln zum Berechnen von realen und von idealen Gasen. Viele Fluide, wie zum Beispiel Kohlendioxid (CO2), Lachgas (N2O), Propan(C3H8), Butan (C4H10), molekularer Sauerstoff (O2), usw. beinhalten sogenannte Anomalien. Es gibt nur wenige Leute, auch Ingenieure und Wissenschaftler, welche sich mit diesen Anomalien beschäftigen.
CO2 ist ein ganz besonderes Fluid. So zum Beispiel verdoppelt CO2 bei einem Druck von 70 bar sein Volumen bei einem Temperaturunterschied von 23⁰ Celsius auf 28⁰ Celsius und erhöht sein Volumen bei dem gleichen Druck von 20⁰ Celsius auf 30⁰ Celsius um das 2,2 fache, worauf sowohl US wie Europäische Patentschriften hinweisen: US 5 916 140 + EP 2 238 318 B1. Zum Vergleich: Würde man ein ideales Gas mit 23 Grad Celsius und atmosphärischem Druck in Rechnung stellen, dann würde man für die Verdopplung von dessen Volumen eine Temperaturerhöhung von 319 Grad Celsius benötigen. Dieses Verhalten wurde ebenfalls vor etwa 15 Jahren in der Fernsehsendung KNOF HOF von Joachim Bublat vorgeführt.
Außerdem gibt es von der Uni Dresden mindestens eine Veröffentlichung wobei Wärmepumpen CO2 als Kältemittel im überkritischen Aggregatszustand eingesetzt wird. Der überkritische Aggregatzustand wird bei CO2, erreicht, wenn der Druck und die Temperatur über dem kritischen Punkt für CO2 liegen, also bei einer Temperatur von mehr als 304,13 K (30,98 ° Celsius) und bei einem Druck von über 7,375 MPa (73,75 bar). Anstatt eines Entspannungsventils kommt eine Entspannungsmaschine zum Einsatz, wodurch bis zu 66 % der Kompressionswärme wieder zurückgewonnen werden kann, oder anders ausgedrückt: Anstatt eine Leistungsziffer von 3-5, erreichen solche Wärmepumpen eine Leistungsziffer von 10 bis 15. Des Weiteren läuft die Entspannung im überkritischen Zustand ISOBAR UND ISOTHERM ab, was bedeutet, dass entgegen den bekannten Wärmekraftmaschinen es keine Druckminderung während dem Arbeitstakt gibt und somit trotz niedrigerem Temperaturunterschied wesentlich höhere Arbeitsleistungen nicht nur möglich, sondern gezwungenermaßen entstehen müssen.
Falls Sie jetzt noch eine ISOBARE UND ISOTHERME ENTSPANNUNG als technische Unmöglichkeit betrachten sollten, brauchen Sie sich nur Windkraftanlagen anzuschauen. Bekanntlich sind sowohl der Luftdruck wie die Temperatur hinter jeder Windkraftanlage gleich, wie vor der Anlage. Die Luftmassen werden nur gedehnt, was auch bei jeder Wärmekraftmaschine passiert. Außerdem ist nicht mehr der Carnot-Wirkungsgrad entscheidend, sondern der Wirkungsgrad nach Albert Betz, welcher immer bei theoretisch fast 60 %, in der Realität bei jeder guten Windkraftanlage bei etwa 50 % liegt.
Ich hoffe Ihnen mit dieser, meiner Sichtweise, die Möglichkeiten von zukünftigen Wärmekraftmaschinen etwas anschaulicher dargelegt zu haben.
Mein Navi im Auto sagt mir regelmäßig beim Einschalten. Die Straßenverhältnisse ändern sich ständig. So ist es auch mit der Wissenschaft. Auch sie ist nicht zementiert und ändert sich ständig. Bleiben sie weiterhin interessiert.
@ Nico
Es genügt das kleine Einmaleins, um die eingestrahlte Wärmeenergie auf unsere Erde festzustellen. Einfach die Oberfläche von einer halben Kugel mit 12.750 km Durchmesser mit 1 kW Einstrahlung / Stunde / m2 berechnen.
Diese Energiemenge mit den täglich, vor der CORONA Krise geförderten, 95 Millionen Tonnen Erdöl pro Tag, jetzt 83 Tonnen (genutzten) Erdöl + die Kohle + das Erdgas + die PV Anlagen + die Windkraftanlagen + die Wasserkraftanlagen vergleichen und durch 24 Stunden teilen.
Schon haben Sie das Resultat deutlich greifbar, mit eigenem Nachweis bestimmt.
Mit sonnigen Grüßen
Constant Seiwerath
Oh je, so viel Text und so wenig Relevanz für das Thema.
Du wirst mit noch so viel Text den alten Carnot nicht aus der Fassung bringen. Nico wird es Dir sicher schön ausführlich erklären, ich bin zu faul dazu.
Ich bin raus aus dieser Diskussion!
@Constant Seiwerath:
Ich kann mich Alex nur anschließen, Sie glänzen zwar mit Textlänge, aber leider nicht mit Inhalt. Und sie sollten üben beim Thema zu bleiben, anstatt „seitenweise“ abzuschweifen.
Grundsätzlich beweisen Sie mit Ihrem Text (erneut), dass sie leider von Physik und erst recht von Thermodynamik nicht viel verstehen. Es ist auch nicht meine Aufgabe in diesem Forum Ihnen ein Semester Universität (oder eigentlich nur Schule) beizubringen. Vielleicht finden Sie jemanden an einer Lehreinrichtung, dem Sie Ihre abenteuerlichen Herleitungen kurz darlegen können und der Ihnen das dann mal richtig erklärt. Was Sie aber auf keinen Fall jemals finden werden, ist ein fachkundiger Wissenschaftler oder Gelehrter, der Ihre Thesen bestätigen wird. Und allein das sollte Ihnen zu denken geben 😉
Ich nehme nur kurz zu Ihren schlimmsten Aussagen Stellung:
– „Ihnen sind „vermutlich“ schriftliche Nachweise wichtiger als innovative Gedankengänge, deshalb hier jeweils mit den Nachweisen“
Dieser einleitende Satz machte wirklich Lust auf mehr. Nur leider haben Sie keinen einzigen schriftlichen Nachweis geliefert. Enttäuschend! Und nein, eine Patentschrift ist kein Nachweis. Man kann jeden Humbug in eine Patentschrift formulieren. Das muss weder Sinn ergeben, noch funktionieren oder sich auf wissenschaftliche Erkenntnisse stützen. Und auch die Fernsehsendung KNOF HOF stellt für mich keinen schriftlichen Nachweis dar. Daher kommen Sie als nächstes bitte auch nicht mit Youtube 😉
– „Die Aussage und die Darstellungen von Rudolf Clausius und von Max Planck werden als solche durch meine Aussagen keineswegs widerlegt. So gehen beide von einem geschlossenen System aus, wo keine Energie von außen zugeführt oder abgeführt wird.“
Doch, Sie widersprechen sehr wohl beiden Wissenschaftlern. Und beide gehen sehr wohl von Systemen aus, bei denen Energie von außen zugeführt oder abgeführt wird. Sie erzählen hier leider etwas falsches.
– „In der Regel wird weder in der Theorie noch in den Anwendungen berücksichtigt, dass alle unsere bekannten Wärmekraftmaschinen gar nicht in einem geschlossenen System arbeiten, so wie es von Clausius und Planck dargelegt wurde.“ „Die Definition von einem geschlossenen System bedeutet, dass wenn irgendetwas von oder nach außen zugeführt oder abgeführt wird, es kein geschlossenes System sein kann. Somit sind die vorher erwähnten Aussagen von Clausius und Planck für ALLE BEKANNTEN UND (GEGEBENENFALLS) ZUKÜNFTIGE WÄRMEKRAFTMASCHINEN BEDEUTUNGSLOS.“
Ich werte das mal als Folgefehler 😉 Aufbauend auf Ihrer falschen Grundannahme erschaffen Sie sich eine eigene Physik-Realität. Kleiner Denkanstoß: Sie können die Systemgrenze auch weiter ziehen und alles hinein packen. Dann ist es ein geschlossenes System und alle Grundsätze gelten. Bzw. irrelevante Faktoren können auch aus der Berechnung hieraus genommen werden. Das heißt nicht, dass die Grundsätze dann auf einmal nicht mehr gelten und Sie sich eine neue Physik frei erschaffen können. Und nochmal damit es klar wird: Sie haben unrecht! Die erwähnten Aussagen von Clausius und Planck sind NICHT auf einmal BEDEUTUNGSLOS!
– „Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass man sehr wohl Wärmekraftmaschinen mit Umweltwärme betreiben kann, welche unterhalb der Umgebungstemperatur entnommen, und von außen dem System zugeführt wird.“
Das kann ich jetzt nicht mehr als Folgefehler gelten lassen 😉 Das ist eine komplett irrsinnige Logik. Selbst wenn Ihre vorherige Aussage zutreffen würde (was sie nicht tut!), dann lässt dich doch daraus nicht dieser „Umkehrschluss“ ziehen. Völliger Blödsinn. Das wäre ungefähr das gleiche wie, wenn ich bei einem Auto die Räder abschraube und es daher nicht mehr fahren kann, dann muss es im Umkehrschluss fliegen können ^^
– „Außerdem gibt es von der Uni Dresden mindestens eine Veröffentlichung wobei Wärmepumpen CO2 als Kältemittel im überkritischen Aggregatszustand eingesetzt wird.“
Ja und? Ein wichtigen Detail ist, dass diese Wärmepumpe der Uni Dresden trotzdem auf den gültigen Gesetzen der Thermodynamik beruht und diese nicht verletzt. Carnot Wirkungsgrad und 2. Hauptsatz gelten daher uneingeschränkt auch für diese Maschine. Denn diese Maschine entzieht der Umgebung keine Energie unterhalb der Umgebungstemperatur und wandelt sie in Nutzenergie um. Ganz im Gegenteil, sie müssen bei dieser Wärmepumpe Nutzenergie hineinstecken, damit Sie Wärme in „Umkehrrichtung“ transportieren können (also vom tieferen Temperaturniveau auf das höhere). Sie liefern hier also ein schönes Beispiel das Ihre vorherigen Aussagen falsch sind. Was wollen Sie uns also beweisen?
– „Ich hoffe Ihnen mit dieser, meiner Sichtweise, die Möglichkeiten von zukünftigen Wärmekraftmaschinen etwas anschaulicher dargelegt zu haben.“
Leider haben Sie weder einen wissenschaftlichen Nachweis noch eine praktische Anwendung präsentiert, die Ihre „zukünftigen Wärmekraftmaschinen“ belegen. Es ist natürlich klar, dass es keinen wissenschaftlichen Nachweis dafür gibt und Sie ihn daher auch nicht finden können. Von daher vereinfachen wir es doch ein wenig und präsentieren Sie lediglich ein einzigen praktisches Beispiel, welches in der Realität funktioniert (und nein, eine Patentschrift erfüllt dieses Kriterium nicht). Sobald Sie das geschafft haben, kriegen Sie als Bonus auch noch den Nobelpreis für Physik. Na wenn das mal kein Ansporn ist!
– „Mein Navi im Auto sagt mir regelmäßig beim Einschalten. Die Straßenverhältnisse ändern sich ständig. So ist es auch mit der Wissenschaft. Auch sie ist nicht zementiert und ändert sich ständig. Bleiben sie weiterhin interessiert.“
Nein, die Wissenschaft ändert sich nicht ständig. Die Grundsätze, sofern sie bewiesen sind, haben Bestand. Der Erkenntnisgewinn geht nur weiter und bisher noch nicht vollständig geklärte Sachverhalte werden zunehmend durchschaut und erklärbar. Trotzdem ändern sich dadurch nicht die „großen“ Theorien/Grundsätze. Sie bleiben bestehen und werden nur noch besser verstanden. Der Apfel fällt den Menschen auch in 100 Jahren noch genauso auf den Kopf wie Newton und alle Berechnungen dazu bleiben korrekt. Man wird nur noch besser verstehen, worin die Gravitation im atomaren Bereich Ihren Ursprung hat.
Und noch die Denkaufgabe von Constant Seiwerath:
– „Es genügt das kleine Einmaleins, um die eingestrahlte Wärmeenergie auf unsere Erde festzustellen. Einfach die Oberfläche von einer halben Kugel mit 12.750 km Durchmesser mit 1 kW Einstrahlung / Stunde / m2 berechnen.
Diese Energiemenge mit den täglich, vor der CORONA Krise geförderten, 95 Millionen Tonnen Erdöl pro Tag, jetzt 83 Tonnen (genutzten) Erdöl + die Kohle + das Erdgas + die PV Anlagen + die Windkraftanlagen + die Wasserkraftanlagen vergleichen und durch 24 Stunden teilen.
Schon haben Sie das Resultat deutlich greifbar, mit eigenem Nachweis bestimmt.“
Das Stimmt, und das Ergebnis ist, dass Sie wie bereits vermutet falsch liegen. Ihr Fehler liegt übrigens darin, dass Sie nur die bereits vorhandenen PV-, Wind und Wasserkraftanlagen in Ihre Rechnung einfließen lassen. Um korrekt das theoretische Potential an regenerativer Energie zu bestimmen, müssen Sie natürlich auch davon ausgehen, dass der gesamte Planet damit mehr oder weniger zugedeckt ist. Bei der Ermittlung Ihrer Umweltwärme gehen Sie ja auch davon aus, dass das gesamte Potential genutzt wird unabhängig davon, dass nur wenige Anlagen real existieren. Also bitte faire Bedingungen für beide.