Günstige Solardächer von GAF Energy

GAF Energy wirbt mit einem besonders günstigen Solardach, bei dem die einzelnen Module einfach per Nagelpistole installiert werden.

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GAF Energy ist ein neuer Player auf dem Markt für Solardächer. Die Mutterfirma GAF ist ein großer US-Anbieter für Bedachungen und bietet mit Timberline jetzt auch Solardächer an. Die einzelnen Module werden einfach festgenagelt, so dass die Installationszeit und somit die Kosten drastisch sinken. Damit greift GAF direkt Tesla an.

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Was GAF Energy auszeichnet

Weil GAF Energy zu einem der größten Hersteller von Dachmaterialien gehört, hat das Unternehmen einen Vorteil. „Wir haben Zugang zu Materialien, zu denen typische Solarunternehmen keinen Zugang haben“, sagte Martin DeBono von GAF Energy.

„Noch nie hat jemand gezielt versucht, ein Solarprodukt herzustellen, das ein Dachdecker installieren kann. Und wir haben es geschafft, unser Produkt lässt sich mit einer Nagelpistole anbringen. Es lässt sich doppelt so schnell installieren wie ein typisches Solarmodul“, so DeBono. Die halbe Arbeitszeit bedeutet natürlich auch deutlich niedrigere Kosten, da die Installationszeiten der größte Posten bei Dach-Solaranlagen und Solarziegeln sind.

Außerdem geht GAF Energy davon aus, dass die enge Verknüpfung mit der Dachdeckerbranche auch Einsparungen bei Marketing und Vertrieb mit sich bringt. Denn der beste Zeitpunkt, um eine Solaranlage zu installieren, sei dann, wenn das Dach sowieso ersetzt werden müsse, heißt es von GAF. Wenn GAF also Kunden berät, die ein neues Dach brauchen, können sie das Solardach gleich mit anbieten, ohne groß Akquise betreiben zu müssen. Auch das kann die Kosten für das Endprodukt senken.

Unterschiede zum Tesla Solardach

Die Module von GAF Energy sind 43,18 Zentimeter hoch und 162,56 Zentimeter lang und damit deutlich größer als ein Solarziegel von Tesla. Das heißt, dass weniger Einheiten installiert werden müssen. Das soll nicht nur die Kosten senken, sondern auch die Verlässlichkeit erhöhen, weil weniger Verkabelung nötig ist.

Ein weiterer deutlicher Unterschied zu Tesla ist die Optik. Während Teslas Solardach kaum von einem normalen Dach zu unterscheiden ist, sind die GAF-Module deutlich sichtbar. Dafür soll das GAF-Solardach weniger kosten. Martin DeBono sagte, ein Solardach mit Timberline-Schindeln wäre etwa doppelt so teuer wie ein normales Dach. Für das Beispiel USA rechnet er vor: Ein 15.000-Dollar-Dach ohne Solarinstallation durch ein Solardach zu ersetzen, kostet etwa 30.000 Dollar, noch vor Abzug von möglichen Fördermitteln. Die tatsächlichen Preise würden jedoch sehr von den genauen Gegebenheiten abhängen.

Zum Vergleich: Tesla veranschlagt für ein durchschnittliches Dach mit 158 Quadratmetern in der kalifornischen San Francisco Bay Area etwa 40.700 Dollar, ebenfalls vor Subventionen. Teslas Produkte werden allerdings bisweilen deutlich teurer als vorher angekündigt. Letztes Jahr musste sich Tesla mit einer Sammelklage herumschlagen, nachdem es die Preise für das Solar Roof im Nachhinein stark erhöht hatte – und zwar bei Kunden, die bereits einen Vertrag unterschrieben hatten.

Vergleich der Effizienz von GAF Energy und Tesla

Unklar ist die Effizienz des GAF Solardachs. Bisher waren Solarziegel nicht mit herkömmlichen Modulen vergleichbar: Sie liegen direkt auf dem Dach auf, und da Dächer heiß werden, arbeiten die Module nicht so effizient. Ihr Wirkungsgrad ist deshalb grundsätzlich geringer, erklärt Barry Cinnamon vom Solarinstallateur Cinnamon Energy Systems gegenüber CNBC.

Zwar setzt GAF Energy nach eigenen Angaben hocheffiziente Mono-PERC-Zellen ein, die bei hohen Temperaturen besser funktionieren als herkömmliche monokristalline PV-Zellen. Doch angesichts der Maße der Timberland-Schindeln und ihrer Leistung von 45 Watt würden sie auch unter idealen Bedingungen weniger Strom pro Quadratmeter erzeugen als die neuen Solarziegel von Tesla mit 71,7 Watt oder ein durchschnittliches Solarmodul mit 300 Watt.

Zudem überlappen sich die Module von GAF Energy, was die Leistung ebenfalls verringert. GAF Energy zufolge ist der Wirkungsgrad seiner Schindeln aber mit denen von Tesla vergleichbar, auch wenn man nur die aktive Fläche betrachtet.

Marktstart in den USA

Die Solarschindeln von GAF Energy erhielten auf der CES 2022 den „Best of Innovation Award for Smart Cities“. Das Produkt soll in diesem Jahr in den USA breit ausgerollt werden. Nach eigenen Angaben deckt GAF in den USA 1,4 Millionen Dächer pro Jahr und hofft, dass die neuen, schnell installierbaren Solarschindeln die Akzeptanz von Dach-Solaranlagen beflügeln werden.

Quellen / Weiterlesen

A roof with power added. | GAF Energy
New solar roof game-changer? This shingle at CES 2022 could cost 50% less than Tesla’s, and nails straight into your roof | cnet
Roofing giant takes on Tesla to make solar roof shingles more affordable | CNBC
Erschwinglicher als Teslas Solarziegel: Solarteur rechnet dicke Ersparnis vor | EFahrer
Bildquelle: © GAF Energy
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Stephan Hiller
Stephan Hiller ist Betriebswirt (Studium an der Fachhochschule für Wirtschaft Berlin und in Cambridge, UK) mit umfangreicher Geschäftsführungs- und Start-Up Erfahrung. Er hat sich erfolgreich darauf spezialisiert, den Finanzbereich und das Controlling junger Unternehmen operativ zu betreuen und Start-Ups strategisch sowie in den Bereichen Marketing, Vertrieb und Finanzen zu beraten. Er verfügt über umfassende kaufmännische Erfahrungen, die er durch mehrjährige Berufstätigkeit für internationale Unternehmen im In- und Ausland aufgebaut hat. Hierunter waren u.a. Unternehmen aus dem Maschinen- und Anlagenbau, aus der Automobilindustrie, Solarmodulhersteller und Projektentwickler aus dem Bereich erneuerbare Energien. Weiterhin hat er mehrere Unternehmensgründungen im Bereich erneuerbare Energien initiiert und erfolgreich mit aufgebaut. Stephan hat zusammen mit Ajaz Shah energyload.eu im Oktober 2013 gegründet.

2 Kommentare

  1. Es schadet ja nix, wenn sich auf diesem Gebiet immer wieder neue Player zu Wort melden, aber so wirklich vergleichbar scheinen mir die Konzepte des Tesla Solardachs und der GAF Solarschindeln nicht zu sein.
    Der grundlegende Unterschied ist ja, dass ein Solardach die herkömmliche Dacheindeckung ERSETZT, während herkömmliche PV-Module (und wohl auch die GAF Solarschindeln) ÜBER einer bestehenden Dacheindeckung montiert werden. Wenn GAF jetzt sagt, jeder Dachdecker könne ihre „Timberline-Schindeln“ mit einer Nagelpistole anbringen, dann wüsste ich z.B. nicht, wie das auf meinem Biberschwanz-Ziegeldach gehen soll (das geht vielleicht auf den typischen US-Dachpappe-Dächern), und ich kenne auch keinen Dachdecker, der die elektrische Installation sachgerecht vornehmen könnte, möchte oder überhaupt dürfte!
    Abgesehen davon sehen aufmontierte PV-Module immer besch…eidener aus als direkt in die Dachfläche integrierte „Solar-Ziegel“.

  2. Bei der immer intensiver werdenden Sonneneinstrahlung steigen auch die Temperaturen hinter den Modulen. Im Dach montierte Module können durch den Hitzestau die Entzündung der dahinter liegenden Latten bewirken.

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