Grüner Wasserstoff aus Chile für unter 1,60 Dollar pro Kilogramm

In Chile gibt es beste Bedingungen für Strom aus Wind und Sonne. Das Land könnte zu einem wichtigen Exportland für grünen Wasserstoff werden.

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In Chile ist das Potenzial für Solar- und Windstrom riesig, die Energiewende geht dort rasant voran. In den nächsten 15 Jahren soll der Anteil der Erneuerbaren auf zwei Drittel steigen, und das eröffnet dem Land ganz neue Möglichkeiten: Chile könnte zu einem wichtigen Hersteller und Exporteur von grünem Wasserstoff werden.

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Chile stellt in Rekordzeit auf grüne Energie um

Die Energiewende in Chile ist eine absolute Erfolgsgeschichte. Noch vor 15 Jahren sicherte das Land seine Stromversorgung über Gasimporte aus dem Nachbarland Argentinien. Eine Versorgungskrise lenkte das Interesse auf erneuerbare Energien, mit dem Ergebnis, dass heute schon 44 Prozent des chilenischen Stroms aus Wind und Sonne stammen. Bis 2050 sollen es 95 Prozent werden. Eine Analyse der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) ergab, dass das Land mit Wind-, Wasser- und Solarenergie etwa das 75-Fache seines eigenen Strombedarfs erzeugen könnte. Beste Bedingungen also, um den überschüssigen Strom für grünen Wasserstoff zu nutzen.

Die Atacama-Wüste als neuer Wasserstoff-Standort

Wasserstoff wird durch Elektrolyse gewonnen, bei dem Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff aufgespalten wird. Geschieht dies mit Strom aus erneuerbaren Energien, ist der Wasserstoff „grün“. Für die Energiewende wird grüner Wasserstoff in den nächsten Jahrzehnten eine große Rolle spielen, weil er in der Industrie und im Verkehr fossile Brennstoffe ablösen soll. In Chile würde beispielsweise der Bergbau profitieren, wo man schwere LKW für den Kupferabbau künftig mit Wasserstoff versorgen könnte.

Als neues Zentrum für die Wasserstoffproduktion eignet sich besonders die Atacama-Wüste im Norden Chiles, der Ort mit der intensivsten Sonneneinstrahlung weltweit. Dort befindet sich eines der größten Kupferbergwerke der Welt. Der Strom dafür wird ebenfalls in der Atacama-Wüste erzeugt. Er stammt aus Südamerikas erstem Solarturmkraftwerk, das rund um die Uhr sauberen Strom liefert. Dort könnte Chile künftig auch grünen Wasserstoff aus Solarstrom herstellen.

Internationale Experten unterstützen Chiles Energiewende

Das chilenische Energieministerium treibt diese Pläne entschieden voran und wird dabei unter anderem von der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit unterstützt. In Santiago fand kürzlich eine Konferenz zum Thema grüner Wasserstoff statt, an der neben Vertretern der GIZ, des chilenischen Energieministeriums sowie der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Corfo auch internationale Experten teilnahmen.

Rainer Schröer, der GIZ-Programmdirektor für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz in Chile, schätzt das dortige Potenzial für die Erzeugung erneuerbarer Energien auf 1.800 Gigawatt. Davon verbraucht das Land aktuell nur 22 Gigawatt. Jetzt kommt es darauf an, Technologien und Lösungen zu entwickeln, um diese Chancen auch zu nutzen. Heute ist die Herstellung von Wasserstoff noch teuer, die Kosten für Transport und Lagerung sind hoch. Das dürfte sich jedoch in den nächsten zehn Jahren ändern, wenn sich der Fokus weltweit in Richtung grüner Wasserstoff verschiebt. Dann werden neue Technologien entwickelt, was auch Chancen für deutsche Technologielieferanten und Projektierer bietet.

IEA erwartet stark sinkende Produktionskosten

Die Internationale Energie-Agentur (IEA) schätzt, dass die Produktionskosten für grünen Wasserstoff in Chile langfristig bei unter 1,60 US-Dollar pro Kilogramm landen werden. Heute kostet das Kilo in der Herstellung etwa 10 US-Dollar, bei grauem Wasserstoff sind es 1 bis 2 US-Dollar.

Ob grüner Wasserstoff aus Chile auch für Europa interessant ist, hängt von der Entwicklung der Kosten ab. Denn auch wenn die Herstellungskosten sinken, würden immer noch hohe Kosten für den Transport anfallen. Auch Nordafrika hat das Potenzial für die Herstellung von grünem Wasserstoff und liegt näher an Europa. Doch Chile wird ohnehin zunächst für den eigenen Markt produzieren, will aber auch Wasserstoff exportieren. Fest steht, dass Deutschland und Europa weiterhin auf Energieimporte angewiesen sein werden. Wir sollten Chile also im Blick behalten.

Quellen / Weiterlesen

„Grüner“ Wasserstoff aus erneuerbaren Energien: Chile erforscht das Potenzial | Gobinero de Chile
Erfolgreich zur Energiewende | giz
Chiles Euphorie für grünen Wasserstoff | pv magazine
Bildquelle: Wikipedia – Ministerio Bienes Nacionales, CC BY 2.0

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