Energiegewinnung der Zukunft: Windkraftanlagen unter Brücken

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windkraftanlagen-unter-brueckenDie umweltpolitischen Vorteile von (Onshore-)Windkraftanlagen werden selten angezweifelt, trotzdem ist Widerstand und Kritik von Anwohnern und Bevölkerung vor allem bei Neubauprojekten oftmals eindringlich und vehement zu vernehmen. Viele Landbewohner sehen in ihnen eine erhebliche Beeinträchtigung der landschaftlichen Ästhetik und beschweren sich außerdem über den verursachten Lärm. Sie stünden im starken Gegensatz zur ruhigen Idylle des Landlebens.

Mit Einzug der Energiewende ist ein steter Ausbau der Methoden zur Erneuerbaren Energiegewinnung und damit auch der Windkraftanlagen allerdings beschlossene Sache. Der Anteil von Erneuerbaren Energien am Gesamtverbrauch soll bis 2020 auf bis zu 20% erhöht werden. Um die Lebensqualität Einzelner aber nicht mehr als nötig einzuschränken und individuellen Bedürfnissen gerecht zu werden, wird konstant an Konzepten zur Erschließung alternativer Standorte für Windkraftanlagen gesucht.

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Maximale Raumnutzung und Bewahrung naturbelassener Regionen

Im Zuge dessen hat ein Team von Wissenschaftlern aus Großbritannien und Spanien ein Konzept zum Bau von Windkraftanlagen zwischen Brückenpfeilern entwickelt. Bereits 2011 gewannen italienische Designer mit der Idee den zweiten Preis bei einem Wettbewerb, die Forscher der Londoner Kingston University und der Universidad Las Palmas de Gran Canaria griffen sie nun wieder auf.

Den ansonsten ungenutzten Raum zu diesem Zweck zu verwenden liegt nahe: die Ästhetik der Landschaft ist durch eine Autobrücke bereits beeinträchtigt, Windkraftturbinen zwischen den Pfeilern stellen dementsprechend keine weitere gravierende Veränderung dar. Da auch der Lärmpegel in der Umgebung einer Brücke bereits hoch ist, wird auch dieser Aspekt als Kritikpunkt hinfällig.

Am Beispiel der Juncal-Brücke auf Gran Canaria wurde eine ideale Umsetzung solch eines Bauvorhabens in der Theorie skizziert und durchgerechnet: Hier könnten zwei große Turbinen mit einer Leistung von jeweils 0,25 MW und einem Durchmesser von jeweils 30 Metern untergebracht werden. Laut José Fernando Medina Padrón, Elektrotechnik-Professor an der Universität in Las Palmas, könnten so etwa 450 bis 500 Haushalte mit Strom versorgt und 140 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr eingespart werden. Dies entspräche der Klimawirksamkeit von 7.200 ausgewachsenen Bäumen. Alternativ könnten 24 kleinere Generatoren in drei Reihen untereinander angebracht werden. Die Stromausbeute wäre so noch etwas höher, das gleiche gelte aber leider auch für die Investitionskosten.

Die Windkraftbrücken sind auch für Städte und dicht besiedelte Regionen interessant, in denen es ohnehin keinen Platz gibt für den Bau klassischer Anlagen. Gerade auch Autobahnbrücken kämen für die Umsetzung in Frage.

Kreativität trifft Ökologie in der Stadtentwicklung

Im Zuge des Wettbewerbs 2011 wurde von den Designern Francesco Colarossi, Giovanna Saracino und Luisa Saracino ein Solarpark konzipiert, der auch die Fahrbahn miteinbezieht. Er soll sich über die gesamte Innenfahrbahn erstrecken und die äußere Fahrbahn dem Verkehr überlassen. Am Rande des Parks sollen autarke Solar-Gewächshäuser stehen, an denen Bewohner anhalten und die dort erzeugten Produkte erwerben können. Der Asphalt der Fahrbahn soll durch Solarpaneele ersetzt werden, die in den USA bereits erfolgreich eingesetzt werden. Die Straßenoberfläche wird als  Teil des Energieerzeugungssystems konzipiert und aus Solarzellen bestehen, die mit formbeständigem Kunststoff beschichtet werden. Das System könnte mit einer Kapazität von 40 Millionen kWh pro Jahr rund 15.000 Familienhaushalte versorgen.

Bildquelle: © Ruth Rudolph / pixelio – www.pixelio.de

Ajaz Shah ist seit 2010 im Bereich der erneuerbaren Energien in der Projektfinanzierung und dem Projekmanagement für verschiedene Unternehmen tätig. Er arbeitete an Solar- und Windprojekten mit einer Gesamtkapazität von mehr als 50 MW in Deutschland, Spanien, Italien, Großbritannien, Tschechien und Frankreich mit. Daneben ist er freiberuflich im Online Marketing tätig. Ajaz hat zusammen mit Stephan Hiller energyload.eu im Oktober 2013 initiiert.

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