Ehemaliges Kohlerevier wird durch Crowdfunding zum Solarpark

Am Solarpark Terril Wendel sind über Crowdfunding 123 Investoren aus der Region beteiligt. Der Park spart über 10.000 Tonnen CO2 pro Jahr ein.

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Im Departement Moselle an der Grenze zwischen Frankreich und Deutschland wird auf dem Gelände eines ehemaligen Kohlebergwerks jetzt Ökostrom produziert. Der Solarpark Terril Wendel ging am 25. September offiziell in Betrieb. Insgesamt 123 Bewohner der Region beteiligten sich über Crowdfunding an seiner Finanzierung und steuerten somit fast 400.000 Euro zum Projekt bei.

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Solarmodule statt Kohle

Der Solarpark Terril Wendel befindet sich zwischen Forbach und Petite-Rosselle und ist ein Projekt der Gesellschaft Montansolar. Auf 23 Hektar stehen jetzt über 44.000 Photovoltaikmodule, die 18 Gigawattstunden sauberen Strom pro Jahr erzeugen. Das deckt den Strombedarf von 7.600 Menschen oder einem Drittel der Einwohner von Forbach. Die Anlage hat eine installierte Spitzenleistung von 17 Megawattpeak.

Für die Umsetzung des Projekts hatte Montansolar eine Crowdfunding-Kampagne gestartet und darüber 395.160 Euro von 123 Öko-Investoren aus der Region eingesammelt. Mit der Beteiligung können die Investoren außerdem am wirtschaftlichen Erfolg des Solarparks teilhaben. Wenn es die Corona-Pandemie zulässt, will Montansolar die an der Realisierung beteiligten Personen Anfang 2021 zu einem Besuch des Solarparks einladen.

„Wir sind stolz darauf, diesen Solarpark heute offiziell in Betrieb zu nehmen. Dies ist die Verwirklichung eines vor über 10 Jahren gestarteten, ambitionierten Vorzeigeprojekts, dank welchem ab sofort die Bewohner der Region mit sauberer Energie versorgt werden“ sagte Michael Pietsch, Geschäftsführer der Montansolar GmbH. Eric Federspiel, der Bürgermeister der Gemeinde Petite-Rosselle sagte, das Thema Energie sei Teil der DNA des Standortes und seiner Bewohner. Der Abschluss des Projekts sei zudem ein konkretes Beispiel für den Übergang von fossiler zu sauberer Energie zum Wohle der Bürger.

Neue Lebensräume für seltene Arten

Der Solarpark Terril Wendel soll pro 10.400 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen. Montansolar hat zudem verschiedene Maßnahmen auf dem Gelände umgesetzt, die die biologische Vielfalt unterstützen. Es wurden Tümpel und Rückzugsgebiete geschaffen, die etwa der Wechselkröte und anderen dort seltenen Arten Brutstätten und Lebensraum bieten.

Die Montansolar GmbH hat ihren Sitz in Saarbrücken. Sie ist eine Tochtergesellschaft der WIRCON GmbH und soll ehemalige Bergbaustandorte im Saarland und im Grand Est in Solarparks umwandeln.

Quellen / Weiterlesen

Deutsches Solarprojekt in französischem Kohlrevier | Erneuerbare Energien
Solarpark entsteht am ehemaligen Kohlestandort Terril Wendel | Sonnenseite
Terril Wendel | enerflip
Bildquelle: © Montansolar GmbH

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Prof. Dr. Johann Nagengast
Nach Abschluss seines Studiums der Betriebswirtschaftslehre und Promotion zum Thema „Outsourcing von Dienstleistungen“ an der Universität Regensburg war Johann Nagengast in verschiedenen internationalen Unternehmen in führenden Positionen tätig. Seit 2001 ist er Professor für Internationales Management und Project Management an der Technischen Hochschule Deggendorf. Als Trainer, Coach und Berater ist er intensiv in verschiedenen internationalen Projekten tätig. Seine Schwerpunkte liegen in der praxisnahen und pragmatischen Vermittlung und unternehmensspezifischen Anwendung aller Aspekte des Projektmanagements.

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