Die Betriebskosten und Nebenkosten, auch zweite Miete genannt, machen einen großen Teil der monatlichen Kosten für Mieter aus. Im Gegensatz zur eigentlichen Miete kann man hier aber mit einfachen Mitteln Kosten sparen. Wir geben Tipps, wie Sie durch mehr Energieeffizienz Ihre Kosten für Heizung und Warmwasser senken können, und wie Sie Probleme an der Heizung erkennen und beheben.
Tipps zum Heizkosten sparen
Raumtemperatur senken
Wenn es draußen kalt ist, möchte man es drinnen mollig warm haben. Was wenige wissen: Senkt man die Raumtemperatur nur um 1°C, spart das schon 6 Prozent Heizkosten. Sehr effektiv ist auch, die Raumtemperatur zu senken, wenn Sie die Wohnung oder das Haus verlassen.
Auch nachts ist es sinnvoll, die Heizung herunterzudrehen. Zum Schlafen genügt es, wenn der Raum zwischen 16 und 18°C warm ist. Damit können Sie 5 bis 10 Prozent Heizkosten sparen. Über ein Thermostatventil lässt sich die Raumtemperatur konstant halten, ohne dass Sie ständig per Hand nachstellen müssen.
Vorhandene Rollläden und Fensterläden nachts zu schließen, hält die Wärme besser im Gebäude. Dasselbe gilt für Vorhänge. So können Sie Ihren Energieverbrauch buchstäblich im Schlaf senken.
Die Heizung nicht zustellen
Einfach und sehr effektiv ist es auch, den Heizkörper nicht zu verdecken. Es sollten keine Möbel davorstehen, denn diese verhindern genauso wie lange Vorhänge, dass sich die warme Luft gut im Zimmer verteilt.
Fenster isolieren und richtig lüften
In nicht sanierten Altbauten sind oft Fenster und Türen nicht gut isoliert. Um hier Abhilfe zu schaffen, bieten sich Dichtungsbänder oder elastische Dichtlippenprofile an. Sie werden nachträglich in den Falz von Fenstern und Türen geklebt oder gefräst. Nach der Isolierung müssen Sie allerdings häufiger lüften als zuvor, um Schimmel vorzubeugen. Kurzes, intensives Lüften ist dabei wesentlich besser und energiesparender als ständiges Lüften „auf Kipp“.
Kosten sparen bei der Wasseraufbereitung
Auch die Aufbereitung von Warmwasser kann einer der Gründe für hohe Heizkosten sein. Vor allem dann, wenn das gesamte Warmwasser über die Heizung aufbereitet wird. Wird das Wasser bei Ihnen über elektrische Geräte wie Durchlauferhitzer erwärmt, geht das erst recht ins Geld. Dann kann warmes Wasser schnell für 20 Prozent der Energiekosten verantwortlich sein – Tendenz steigend, weil auch die Strompreise immer weiter nach oben klettern.
Tipps zum Warmwasser sparen
Die einfachste und effektivste Möglichkeit, diese Kosten zu senken, ist Warmwasser zu sparen. Schließlich beträgt der Wasserverbrauch einer vierköpfigen Familie im Jahr gute 60.000 Liter, das sind über 400 Badewannen. Es lohnt sich also, häufiger zu duschen als zu baden und etwa Zahnputzbecher zu nutzen, statt das Wasser laufen zu lassen. Tropfende Wasserhähne sollten Sie schnell reparieren.
Auch spezielle Armaturen, die Wasser sparen, können helfen. Sie machen vor allem dort Sinn, wo der Wasserdruck in der Leitung hoch ist. Ist dieser eher niedrig, bieten sich wassersparende Duschköpfe an.
Ein einfacher Trick, um Kosten für Warmwasser zu sparen, ist es, den Griff der Mischbatterie bewusst auf kalt zu stellen. Denn steht er, wie von vielen Menschen bevorzugt, permanent in der Mitte, fließt Warmwasser bei jedem noch so kurzen Händewaschen in die Leitung, obwohl es meist gar nicht im Waschbecken ankommt.
Wie Sie Probleme mit der Heizung erkennen und beheben
Heizkörper regelmäßig entlüften
Befindet sich viel Luft im Heizkörper, kann das zu höheren Heizkosten führen. Denn die Luft verhindert, dass sich das Warmwasser einheitlich im Heizkörper verteilt. Dann benötigt der Heizkörper mehr Energie, um die gleiche Raumtemperatur zu erreichen. Mit regelmäßigem Entlüften können Sie dem vorbeugen und so Heizkosten sparen.
Wenn sich Luft im Heizkörper befindet, erkennen Sie das an kalten Stellen im oberen Bereich, die sich nicht mehr erwärmen. Auch gluckernde Geräusche weisen auf dieses Problem hin.
Entlüften können Sie die Heizung vorsichtig selbst mit einem speziellen Schlüssel. Tritt das Problem häufiger auf, schafft ein Dauerentlüftungsventil Abhilfe.
Druck des Heizkessels überprüfen
Wenn Sie einen Heizkessel im Keller haben, sollte Sie regelmäßig den Druck überprüfen. Er sollte in einem Einfamilienhaus etwa 1 bis 2 Bar betragen. Ist er niedriger, liegt wahrscheinlich ein Problem mit der Heizung vor, etwa ein Leck. Vorsicht: Auch zu häufiges Entlüften kann den Druck senken.
Andere mögliche Probleme mit dem Heizkessel
Ein Problem mit dem Heizkessel erkennen Sie auch an seltsamen Geräuschen. Neben einem niedrigen Wasserdruck können die Geräusche auch auf eine defekte Pumpe oder hohe Kalkablagerungen hinweisen. Im letzteren Fall hilft Entkalken. Ist der Kessel undicht, sind wahrscheinlich einzelne Komponenten defekt und müssen durch einen Fachmann ersetzt werden. Das gilt auch dann, wenn bei älteren Gasheizkesseln die Flamme häufiger ausgeht. Hier kann ein defektes Thermoelement der Grund sein bzw. ein Problem bei der Gaszufuhr bestehen.
Quellen / Weiterlesen
Die Absenkung der Raumtemperatur reduziert nur dann die Kosten, wenn das zentral über die Vorlauftemperatur (Heizkurve) gemacht wird. Nur am Thermostatventil zu drehen ist nicht zielführend. Insofern führen auch Absenkungen über hinterlegte Zeitprofile nicht zur Heizkosteneinsparung. Selbst die zentrale Nachtabsenkung ist meist nicht kostensenkend. Die Idee aus den siebziger Jahren ist überholt.
Wichtig ist der Hydraulische Abgleich oder die Thermisch Hydraulische Optimierung der Heizung. Beides führt zur Vermeidung von Vergeudung, also unnötigem Energieverbrauch und unnötigen Emissionen.