Ökostrom: Neckermann Strom AG meldet Insolvenz an

Die Ökostromsparte von Neckermann ist insolvent. Bis zu 13.000 Stromkunden sind davon betroffen. Grund hierfür sind die explodierenden Einkaufspreise.

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Die Neckermann Strom AG hat einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Norderstedt gestellt. Die massiv gestiegenen Großhandelspreise würden den Kleinversorger zu einer Planinsolvenz in Eigenverantwortung zwingen, heißt es. Die Insolvenz soll aber nicht das endgültige Ende sein.

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Starker Preisanstieg im Dezember

Schon im Oktober hatte Neckermann Strom die Preise erhöht, um Preissteigerungen an den Strombörsen auszugleichen. Doch das reichte nicht mehr: Nachdem der Durchschnittspreis in diesem Jahr fast viermal so hoch war wie im Vorjahr, stiegen die Preise im Dezember nochmals sprunghaft an. Neckermann zufolge sei der Preis ab 14. Dezember sogar um das Achtfache gestiegen. Eine weitere Verlagerung auf den Kunden kam für das Unternehmen offenbar nicht mehr in Frage, deshalb blieb nur die Insolvenz.

Die Gründe für den Preissprung sieht der Versorger in einer raschen Erholung der Wirtschaft, im rasanten Anstieg der Elektromobilität sowie in der deutlich geringeren Produktion der Windkraftanlagen. Hinzu kommen die hohen Gaspreise aus der Kontroverse um die Gas-Pipeline Nordstream 2.

Neckermann hofft auf einen Neubeginn

Die Insolvenz soll aber nicht das Ende von Neckermann Strom bedeuten. Der Versorger hofft, dass sich die Strompreise im Frühjahr wieder stabilisieren und der Geschäftsbetrieb wieder starten kann. „Die EU-Kommission hält den derzeitigen Anstieg der Energiepreise für vorübergehend“, so Neckermann in einer Mitteilung.

Kunden müssen keinen Stromausfall befürchten

Neckermann verkauft seit 2013 auch Ökostrom und Gas und beliefert nach eigenen Angaben 13.000 Kunden. Schwerpunkt sind Angebote für Elektroheizsysteme und Ladestationen. Bei einer Insolvenz müssen sich Stromkunden allerdings keine Sorgen um ihre Versorgung machen: Für sie greift automatisch die sogenannte Ersatzversorgung. Dabei übernimmt der regionale Grundversorger die Belieferung.

Mehrere kleine Stromversorger sind bereits insolvent

Das Norderstedter Unternehmen ist nicht das einzige, dem die hohen Strompreise zu schaffen machen. Vor allem kleine Versorger geraten bei Preissteigerungen in Schwierigkeiten, wenn sie Strom und Gas kurzfristig einkaufen. Sie können die Mehrkosten meistens nicht an ihre Kunden weitergeben, da sie mit diesen längere Verträge zu festen Preisen geschlossen haben. Mehrere Unternehmen haben in diesem Jahr bereits Insolvenz angemeldet. Dazu gehören die Otima AG, das Hamburger Energieunternehmen Smiling Green Energy und die Lition Energie in Berlin.

Quellen / Weiterlesen

Insolvente Neckermann Strom AG hofft auf Neustart im April | Energie & Management
Kundeninformation der Neckermann Strom AG | Neckermann Strom
Tausende Kunden betroffen: Deutscher Stromanbieter meldet Insolvenz an | Chip
Neckermann Strom AG meldet Insolvenz an | WirtschaftsWoche
Bildquelle: pxhere
Ajaz Shah ist seit 2010 im Bereich der erneuerbaren Energien in der Projektfinanzierung und dem Projekmanagement für verschiedene Unternehmen tätig. Er arbeitete an Solar- und Windprojekten mit einer Gesamtkapazität von mehr als 50 MW in Deutschland, Spanien, Italien, Großbritannien, Tschechien und Frankreich mit. Daneben ist er freiberuflich im Online Marketing tätig. Ajaz hat zusammen mit Stephan Hiller energyload.eu im Oktober 2013 initiiert.

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