Für das E-Bike gilt dasselbe wie fürs Elektroauto: Wer neu kauft, zahlt deutlich mehr als für ein konventionelles Modell. Ein neues E-Bike kostet im Schnitt 2.800 Euro – ein guter Grund, um sich nach einem gebrauchten Modell umzusehen. Dabei sollten Sie auf einige Punkte achten.
Der Markt für gebrauchte E-Bikes wächst
Da E-Bikes genau wie Autos schnell an Wert verlieren, können Sie beim Gebrauchtkauf richtig sparen: Der Wertverlust nach einem Jahr beträgt bei E-Bikes rund 30 Prozent, nach zwei Jahren schon 50 Prozent. Inzwischen gibt es auch einige Internetplattformen für gebrauchte E-Bikes: Den Anfang machte Rebike, es folgten BikeExchange, Bikesale, Deal my Wheel, Speiche24 oder Used-Ebike. Auch auf ebay Kleinanzeigen wird man fündig.
Vor dem Kauf: Auf Mängel prüfen
Anders als beim herkömmlichen Fahrrad ist der Zustand eines gebrauchten E-Bikes nicht auf den ersten Blick erkennbar. Zwar sollte man auch hier die entscheidenden Bauteile wie Kette, Schaltung und Reifen unter die Lupe nehmen. Sie sollten auch auf Unfallspuren, Rost oder eventuelle Risse in der Isolierung achten. Viele Fachhändler bieten auch einen kostenpflichtigen Check für E-Bikes auf Mängel an. Einen guten Eindruck liefert zudem ein Serviceheft, wenn es vorhanden ist. Es gibt Auskunft, ob das E-Bike regelmäßig professionell gewartet wurde.
Motor und Akku möglichst vom Fachhändler checken lassen
Den Motor und den Akku eines gebrauchten E-Bikes zu beurteilen, ist schon schwieriger. Entscheidend ist das Alter des Bikes, denn Akkus und Ladegeräte haben im Normalfall eine Lebensdauer von etwa vier Jahren. Danach muss oft ein neuer Akku her, und die sind mit 400 bis 800 Euro nicht gerade günstig.
Deshalb bieten viele E-Bike-Fachhändler den Service an, den Motor gegen eine Gebühr auszulesen. Genau wie beim Elektroauto lassen sich so Zustand und Alter des Akkus und des Motors genau erkennen. Bei der Auswertung des Diagnoseberichts kann der Händler ebenfalls helfen. Allerdings lassen nicht alle E-Bike-Hersteller dieses Auslesen zu.
Auf Ersatzteile und Gewährleistung achten
Wichtig ist auch, darauf zu achten, ob es für das gewünschte Modell überhaupt noch Ersatzteile gibt. Die technische Entwicklung geht auch beim E-Bike rasant voran, so dass es für ein wenige Jahre altes Modell möglicherweise schon keine Ersatzakkus mehr gibt. Hier sollten Sie sich auf jeden Fall vorab beim Hersteller oder Händler erkundigen.
Ansonsten gilt wie beim Auto: Machen Sie eine Probefahrt, denn nur dann können Sie wirklich alle Funktionen des gebrauchten E-Bikes testen. Am besten mit vollgeladenem Akku und so lange, bis dieser leer ist. Damit bekommen Sie einen guten Eindruck von seiner Leistungsfähigkeit.
Wem das alles zu umständlich ist, kann sich bei Rebike unter den jungen gebrauchten E-Bikes umsehen. Das Unternehmen kauft selbst Neuware, um diese E-Bikes dann tageweise oder über Langzeitmiete zu verleihen. Anschließend werden sie von Rebike verkauft und sind dann maximal ein Jahr alt. Probefahrten sind bei Rebike allerdings nur schlecht möglich, das Unternehmen hat nur wenige Standorte. Der Vorteil bei Rebike ist allerdings, dass der Anbieter die Räder prüft und Verschleißteile austauscht. Kunden bekommen dann zwei Jahre Garantie auf Akku und Motor, der Diagnosebericht wird mitgeliefert.
Wenn Sie auf einer Internetplattform kaufen, sollten Sie sich den Umfang der Garantie immer genau erklären lassen, so auch die Frage, wo das E-Bike im Falle eines Falles repariert wird. Sehr wichtig ist, dass der Akku in der Garantie enthalten ist.
Quellen / Weiterlesen
Das E-Bike von der Resterampe | Spiegel Online
E-Bike gebraucht kaufen: 7 Punkte, auf die du achten solltest | utopia
E-Bike gebraucht kaufen: Tipps für den Erwerb aus 2. Hand | eBike News
Worauf muss man beim Kauf eines gebrauchten E-Bikes achten? | Zeit Online
E-Bike gebraucht kaufen: Das müssen Sie beachten | Elektrobike
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