Die TH Deggendorf entwickelt ein System, das Unternehmen mit elektrischen Fuhrparks die Angst vor hohen Stromkosten nehmen soll. Das intelligente Lademanagement SmiLE vermeidet Lastspitzen, die durch unkontrolliertes Laden entstehen können. Die Mer-Gruppe ist als Anbieter von Ladeinfrastruktur führend an SmiLE beteiligt.
Lastspitzen durch Elektroautos können teuer werden
SmiLE soll hochintelligentes Laden mittels KI-Methoden ermöglichen. Dabei geht es besonders darum, Lastspitzen zu vermeiden, die Unternehmen hohe Stromkosten bescheren können. Nämlich dann, wenn eine vertraglich vereinbarte Jahreshöchstlast überschritten wird, was je nach Firmengröße mehrere hunderttausend Euro extra kosten kann.
Das intelligente Lademanagementsystem SmiLE verhindert dies, indem es zum einen die benötigte Ladeleistung und Standzeit der Nutzer erfasst und zum anderen den Energiebezug im Unternehmen im Blick behält. Dabei spielen die Nutzungsprofile der unterschiedlichen Fahrzeuge im Unternehmen eine wichtige Rolle. Der elektrische Firmenwagen eines Mitarbeiters lädt zu anderen Zeiten als Kundendienstfahrzeuge, die den ganzen Tag unterwegs sind. Gleiches gilt für Poolfahrzeuge und Elektrobusse oder E-Transporter auf dem Firmengelände.
Nach einer knapp einjährigen Evaluationsphase sei man jetzt in der Lage, den Parkplatzbedarf unterschiedlicher Nutzergruppen bei der Firma mittels Machine Learning vorhersagen zu können, heißt es in einer Mitteilung.
SmiLE optimiert die Nutzung von Ökostrom und schont die Batterien
Weiterhin kann das System selbst erzeugten erneuerbaren Strom optimal einbinden und Batteriespeicher berücksichtigen. Außerdem ermittelt Smile die Batteriegesundheit („State of Health“) und verlängert so die Lebensdauer der Elektrofahrzeuge.
Die Mer-Gruppe als Lead-Partner
Antragsteller und Lead-Partner von SmiLE ist die Mer-Gruppe. Die Anbieterin von Ladelösungen stellt sowohl Flottenkunden als auch Endverbrauchern eine komplette Ladeinfrastruktur für Elektro- und Hybridfahrzeugen bereit. Das öffentliche Ladenetz von Mer umfasst bereits mehr als 20.000 Ladestationen in Europa.
Mit eeFlat Neo verfügt Mer bereits über ein System zum zeitgesteuerten Laden. Der nächste Schritt ist das last- und bedarfsgerechte Laden auf dem Weg zu einem smarten Ladekonzept für die Infrastruktur am Unternehmensstandort. Durch die Verbindung von E-Mobilität mit dem Ausbau erneuerbarer Energien will Mer außerdem die Energie- und Mobilitätswende in Europa voranbringen. Das Projekt SmiLE wird von der Bayerischen Forschungsstiftung bis 2023 gefördert.
Quellen / Weiterlesen
Wir wollen me(h)r | Mer
Mer bringt Erfahrung in Projekt zu intelligentem Laden | Flotte.de
Bildquelle: © Mer Germany GmbH