Die Vespa ist der Inbegriff des Motorrollers und aus Italien nicht wegzudenken. Bald gibt es auch die elektrische Version des Kultrollers: Hersteller Piaggio will die Elektro-Vespa ab September 2018 bauen und ab Anfang 2019 auf den Markt bringen. Probefahren kann man sie schon ab November.
Die Elektro-Vespa wird teurer als aktuelle E-Roller
Die erste Vespa kam 1946 auf den Markt. Inzwischen ist die Marke weit über Italien hinaus bekannt und soll bald ganz zeitgemäß rein elektrisch und lautlos durch die Straßen rollen. Ab Oktober kann man das Elektromotorrad online vorbestellen, der Preis soll sich am oberen Ende der höherpreisigen Vespa-Modelle orientieren. Für diese verlangt Piaggio 4.000 Euro, so dass die elektrische Version bei den E-Rollern auf jeden Fall im oberen Segment unterwegs sein wird. Denn andere Hersteller bieten Elektro-Roller schon für 2.000 Euro an.
Reichweite 100 Kilometer in der Grundvariante
Dafür bietet die E-Vespa eine Reichweite von 100 Kilometern. Mit dem Eco-Modus lässt sich ihre Reichweite erhöhen, indem die Geschwindigkeit auf 30 km/h gedrosselt wird. Das Aufladen dauert vier Stunden. Ob man den Akku herausnehmen und somit auch in der Wohnung aufladen kann, ist nicht ganz klar. Die Batterie soll Piaggio zufolge 1.000 Ladezyklen durchhalten, daraus ergibt sich eine Fahrtstrecke zwischen 50.000 bis 70.000 Kilometern.
Benzinbetriebener Reichweitenverlängerer geplant
Neben der Grundversion plant Piaggio auch ein E-Vespa Elektro-Motorrad mit benzingetriebenem Reichweitenverlängerer, mit dem die Reichweite auf 200 Kilometer steigt. Die Dauerleistung der E-Vespa gibt der Hersteller mit 2 kW an, die Spitzenleistung mit 4 kW. Und die 200 Nm Drehmoment versprechen eine bessere Leistung als normale 50-Kubikzentimeter Roller. Ansonsten will Piaggio mit Vernetzung punkten: Die Vespa Elettrica bekommt eine Multimedia-Plattform mit Touchscreen, an die das Smartphone angeschlossen werden kann. Darüber hinaus plant Piaggio weitere Schritte in Richtung Mobilität und Digitalisierung und hat schon den Lastroboter Gita entwickelt, der Piaggio-Kunden folgen und ihnen Lasten hinterhertragen soll. Auch die E-Vespa soll künftig mit Technik ausgestattet werden, die jetzt für den Lastroboter entwickelt werden. Der Roller könnte etwa mit künstlicher Intelligenz ausgestattet sein und sich so besser an den Fahrer und das aktuelle Verkehrsgeschehen anpassen.
Piaggio ist spät dran
Die ersten Modelle der Vespa Elettrica sollen schon November 2018 bei den Händlern stehen, so dass vor der Bestellung Probefahrten möglich sind. Um das E-Motorrad zu fahren, braucht man übrigens den Führerschein der Klasse AM. Ebenfalls im November zeigt Piaggio die Vespa Elettrica auf der Messe EICMA in Mailand. Piaggio ist recht spät dran mit seinem ersten E-Roller, die Konkurrenz hat längst Elektromotorräder auf der Straße. Gerade in Berlin gehören Leih-Elektroroller von Coup oder Emmy schon länger zum Straßenbild. Und auch die Vespa Elettrica sollte eigentlich schon seit einem Jahr auf dem Markt sein. Gebaut wird sie im Werk in Pontedera in der Provinz Pisa.
Quellen / Weiterlesen
Piaggio startet Produktion von Elektro-Vespa | Spiegel Online
Serienproduktion von Elektro-Vespa beginnt ab September | t3n
Piaggio Group: Im September startet die Produktion der Vespa Ellettrica | Piaggio & C. SpA
Bildquelle: © Piaggio & C. SpA