Bisher zeigt Elon Musk null Interesse an Flugtaxis, doch glaubt man den Analysten von Morgan Stanley, wird sich dies ändern. Sie sind sich sicher: Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Tesla in den Markt für Lufttaxis und Urban Air Mobility einsteigt.
Tesla hat ideale Technologien und Kompetenzen
Die Analysten veröffentlichten eine Research Note, in der sie sich mit Urban Air Mobility (UAM) befassen. Darin heißt es: „Unserer Ansicht nach ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass Tesla am Ende keine Produkte und Dienstleistungen für den eVTOL/UAM-Markt anbietet.“ Das Ganze sei keine Frage des Ob, sondern nur des Wann. Denn Tesla verfüge über eine Reihe von Technologien und Kompetenzen, die ideal zur urbanen Luftmobilität der Zukunft passen. Das sind Elektromotoren, Batteriespeicher, Fertigung, autonome Technologien, Vernetzung und Satellitenkommunikation. „Die potenzielle Übertragbarkeit von Kompetenzen und die Netzwerkverbindungen sind zu überzeugend, um sie zu ignorieren“, schreiben die Analysten.
Bisher lehnt Elon Musk Lufttaxis ab
Die Morgan Stanley-Autoren räumen zwar ein, dass Tesla sich bisher nicht zu potentiellen Produkten und Dienstleistungen in diesem Bereich geäußert habe. Auch kenne Morgan Stanley keine luftfahrtbezogenen Projekte, die Tesla verfolge. Bei den Gelegenheiten, zu denen Tesla-Chef Musk auf UAM angesprochen wurde, hat er das Konzept sogar abgelehnt.
1.000 Dollar pro Aktie für „Tesla Aviation“
Dennoch rechnen die Analysten fest damit, dass Teslas Einstieg in diesen Markt nur eine Frage der Zeit ist. „Wir werden Teslas auf den Straßen haben, in unterirdischen Tunneln und auf dem Mars, aber nicht im Himmel über der Erde? Davon sind wir nicht überzeugt“, schreiben sie. Morgen Stanley schätzt, dass „Tesla Aviation“ dann bis zu 1.000 US-Dollar pro Aktie wert sein könnte.
Die Research Note baut auf einem aktuellen Bericht von Morgan Stanley über den Markt für eVTOL und Urban Air Mobility auf. In diesem Bericht wird dieser Markt auf eine Billion Dollar im Jahr 2040, für 2050 sogar auf 9 Billionen geschätzt. In einem solchen Markt wäre Teslas Profil mit verzahnten Lösungen ein Alleinstellungsmerkmal: „Was in unseren vielen Gesprächen mit Unternehmen und Investoren auffiel, war die fehlende Berücksichtigung eines Unternehmens, das die Kommerzialisierung von Elektroautos, autonomen Fahrzeugen, Batteriespeichern, Fahrzeugnetzwerken und der Elektroauto-Infrastruktur offensiv vorantreibt“, so die Analysten.
Elon Musk setzt bisher auf Tunnel
Zwar hat Elon Musk das Problem der überfüllten Städte erkannt. Doch seine Strategie ist bisher nicht, in Lufttaxis über den Verkehr hinwegzufliegen. Stattdessen will er Tunnel graben und hat dafür 2017 das Unternehmen „The Boring Company“ gegründet. Der erste dieser Tunnel ist bereits unterhalb von Las Vegas in Betrieb. Dort befördern Teslas Messebesucher zwischen den Hallen des Messegeländes hin und her. Zwar nur mit bescheidenen 55 km/h und mit Fahrer, aber es ist ein Anfang. Musk plant jedoch, irgendwann autonome Teslas mit bis zu 250 Sachen durch den Tunnel zu jagen und Tausende Fahrgäste pro Stunde zu transportieren.
Quellen / Weiterlesen
Billionen-Markt: Analysten rechnen fest mit Tesla-Einstieg bei elektrischen Flugzeugen | TeslaMag
Tesla: Bald Air-Shuttles wie EHang oder Lilium im Angebot? | Der Aktionär
Bildquelle: Wikipedia – SpaceX, CC0
eMusk denkt halt nicht so wie die Analysten: Eindimensional an Geld.
Tunnels sind mir auch viel sympathischer als ein Himmel voller dröhnender Drohnen.
Denn seien wir ehrlich: Jeder Senkrechtstart entwickelt einen Heidenlärm, auch wenn die Propeller elektrisch angetrieben werden. Ein „Lufttaxi“ von einer Tonne ist zwar nicht tausendmal lauter als eine Drohne von 1 kg, aber man kann sich vorstellen, wie laut die Städte dann wieder werden, obwohl man sie durch eAutos ja leise machen wollte.