Im Osten Chinas wird ein neuer Elektrofrachter auf dem Yangtse getestet. Nach und nach sollen elektrisch angetriebene Schiffe auf dem längsten Fluss Chinas die traditionellen Dieselantriebe ersetzen und so die Luft verbessern.
Der Elektrofrachter soll 20 Tonnen Diesel im Jahr einsparen
Das Schiff namens „Zhongtiandianyun 001“ ist vor der Stadt Changzhou in der Provinz Jiangsu unterwegs, einer schnell wachsenden Industriestadt. Der Elektrofrachter kann 1.000 Tonnen Ladung transportieren und hat einen Lithium-Ionen-Akku mit 1.458 kWh Kapazität an Bord, was etwa 40 durchschnittlichen Elektroautos entspricht. Daneben sorgt ein Superkondensator für einen Extra-Schub Energie. Nach 2,5 Stunden Ladezeit kann das Schiff 50 Kilometer elektrisch zurücklegen.
Am Bau des Schiffes war auch das staatliche Energieunternehmen State Grid beteiligt. Wenn der neue Elektrofrachter 150 Fahrten pro Jahr absolviert, könne er über 20 Tonnen Diesel einsparen, teilte das Unternehmen mit.
Start in ein neues Zeitalter
„Das ganze Jahr über sind etwa 80.000 Schiffe auf den Gewässern von Jiangsu unterwegs, die mit Diesel betrieben werden. Der Anteil an erneuerbaren Energien ist nicht sehr hoch“, sagte Fan Xiaofeng, Ingenieur bei der örtlichen Verkehrsbehörde. Der erfolgreiche Test sei ein sehr guter Start, um Elektroschiffe populärer zu machen. Auf dem Yangtse will man saubere Energien statt Diesel für den Antrieb von Frachtschiffen voranbringen.
Die Provinz Jiangsu hat insgesamt 4.918 Ladestationen in acht Städten entlang des Yangtse errichtet. Sie können jährlich 57 Millionen Kilowattstunden Strom liefern, was über 20.000 Tonnen Diesel einspart. Wenn das zum Bau von mehr Elektroschiffen führt, wird das die lokalen Emissionen des Schiffsverkehrs eindämmen, die Jiangsu stark belasten. Der Teil des Yangtse, der entlang der Provinz verläuft, gehört zu den am stärksten befahrenen Wasserwegen der Welt.
Quellen / Weiterlesen
Electric cargo ship tests water along Yangtze River | CGTN
Electric cargo ship in trials on Yangtze River | Green Car Congress
So weit ist der angebliche Klima- und Umweltschutzvorreiter Deutschland noch lange nicht.