Das Elektroauto-Startup VinFast hat Leasingoptionen für seine kommenden Elektro-SUV VF8 und VF9 angekündigt. Speziell mit dem Batterieleasing will VinFast Bedenken der Verbraucher gegenüber Elektroautos aus dem Weg räumen. Die Fahrzeuge kommen noch 2022 auf den Markt, auch in Deutschland.
Deutschland ist ein europäischer Kernmarkt für VinFast
VinFast wurde 2017 gegründet und sitzt in Vietnam. Der Hersteller jedoch von Anfang an auch die Märkte außerhalb des eigenen Landes im Blick. Die ersten beiden Fahrzeuge für den Export sind der 4,75 Meter lange Elektro-SUV VF8 und der 5,11 Meter lange VF9. Sie kommen in der zweiten Jahreshälfte dieses Jahres in den USA und Europa auf den Markt. Hier sind die Kernmärkte Deutschland, Frankreich und die Niederlande.
Die beiden SUV wurden von Pininfarina designt und leisten bis zu 300 kW. Je nach Akkugröße haben sie 471 bzw. 594 Kilometer Reichweite. Der Startpreis liegt bei 43.600 bzw. 58.200 Euro, allerdings ohne Batterie: Diese wird in derzeit ausschließlich zum Leasing angeboten.
Zwei verschiedene Modelle fürs Batterieleasing
Beim VF8 fallen dafür 120 Euro monatlich an, beim VF9 150 Euro, jeweils im Abomodell „Fixed“ mit unbegrenzter Kilometerzahl. Das Abomodell „Flexible“ ist dagegen auf 500 Kilometer pro Monat begrenzt und soll günstiger sein. Die Preise dafür gab VinFast noch nicht bekannt.
Mit dem Leasingmodell will sich VinFast deutlich von anderen Herstellern abheben. Es geht vor allem darum, den Kunden die Angst vor einem schnellen Leistungsabfall der Batterie zu nehmen, wie man sie beispielsweise von Smartphones kennt. VinFast tauscht den Leasing-Akku deshalb aus, wenn die Kapazität unter 70 Prozent fällt. Wartung und Reparaturen sind ebenfalls im Monatspreis inbegriffen.
Eine Akku-Kaufoption kommt frühestens 2024
Das Leasingmodell gilt zunächst für alle Kunden, die ihr Elektroauto von VinFast 2022 oder 2023 kaufen. Ab 2024 könnte es auch eine Kaufoption für das komplette Fahrzeug inklusive Batterie geben, deutete VinFast an.
Fahrzeugleasing ab 499 Euro im Monat
Außerdem können die Fahrzeuge von VinFast auch komplett geleast werden. Den kleineren VF 8 gibt es ab 499 Euro im Monat, den VF9 für 699 Euro. Die Verträge laufen über 37 Monate, hinzu kommt eine Sonderzahlung von 8.650 bzw. 11.350 Euro. In beiden Raten ist die Batteriemiete mit unbegrenzter Kilometerzahl enthalten.
Auch beim Assistenzpaket „Smart Driving“ setzt VinFast auf eine Monatsgebühr. 150 Euro im Monat kosten verschiedene Funktionen wie Spurwechselassistent, Sprachassistent, automatisiertes Einparken, eine 360-Grad-Kamera oder Vernetzungsoptionen für das Fahrzeug als Mobile Office und Mobile Home. Ansonsten werden 7.250 Euro Festpreis für das Paket fällig.
Showrooms und mobiler Reparaturservice
Auch bei Vertrieb und Service will sich VinFast abheben. Für den Vertrieb planen die Vietnamesen Showrooms in 25 deutschen Städten, außerdem wird es einen mobilen Reparatur-Service geben, bei dem die Techniker zu den Kunden kommen statt umgekehrt.
VinFast könnte künftig auch direkt in Deutschland Autos herstellen, wobei der Standort noch nicht feststeht. Im US-Bundesstaat North Carolina will VinFast noch in diesem Jahr eine eigene Fabrik bauen. Bis die Produktion startet, liefert der Hersteller seine Fahrzeuge aus seinem Werk in Haiphong in Vietnam aus.
Quellen / Weiterlesen
Neue Elektroautos aus Vietnam: Da rollt was Großes auf uns zu | Auto Bild
VinFast will mit Service und Batteriemiete punkten | Edison
VinFast VF 8 und VF 9: Auto kaufen, Batterie mieten | Autonotizen
Bildquelle: © VinFast