Was sind die Pläne für die Tesla-Fabrik in Mexiko?

Tesla baut neue Gigafabrik im mexikanischen Bundesstaat Nuevo León und möchte dort rund 1 Million Elektrofahrzeuge jährlich produzieren.

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Erst kürzlich kündigte Tesla an, eine neue Fabrik in Mexiko für Fahrzeuge der nächsten Generation bauen zu wollen. Nun gibt es Neuigkeiten zum Bau der Fabrik auf einem großen Gelände. Demnach soll der Fabrikbau bereits Ende des zweiten Quartals beginnen. Das Gelände ist mit 1.700 Hektar fast doppelt so groß wie das Werksgelände von Tesla in Texas.

Fabrik in Mexiko doppelt so groß wie Tesla-Fabrik in Texas

Standort der neuen Fabrik soll Santa Catarina neben der nordmexikanischen Millionenstadt Monterrey sein. Laut Jesus Nava, Bürgermeister von Santa Catarina im Bundesstaat Nuevo León in Mexiko, soll der Bau bereits Ende des zweiten Quartals beginnen. Das Gelände ist mit 4.200 Acres, umgerechnet 1.700 Hektar, fast doppelt so groß wie die Tesla-Fabrik in Texas. Demgegenüber beträgt die Größe der Anlage in Austin, Texas lediglich 2.500 Acres. Dabei benötigt man die Fläche, um die Produktion von einer Million Elektrofahrzeugen jährlich gewährleisten zu können.

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Diese Angaben konnte man jedoch nicht bestätigen. Zudem hatte das US-amerikanische Unternehmen Tesla auf den Investor Days nur wenig bekannt gegeben. Laut eines geposteten Kartenausschnitts, der das Gelände zeigen soll, sei nur ein kleiner Teil industriell nutzbar. Inwieweit der Ausschnitt und die Angaben korrekt sind, wurde nicht bestätigt. Allerdings würde dies mit den Aussagen von Tesla übereinstimmen, dass die Plattform einen deutlich geringeren Flächenbedarf in der Produktion habe.

Neben dem Bau der neuen Tesla-Fabrik in Mexiko kündigte Tesla auch den Bau weiterer Fabriken an. Wo ist aber noch nicht bekannt gegeben worden, jedoch spekuliert man, dass diese in Indonesien oder Kanada errichtet werden könnten.

Manager von Tesla gibt weitere Details bekannt

Weitere Neuigkeiten gab jedoch Matthew Donegan-Ryan in einem Gespräch mit Tom Zhu auf Twitter bekannt. In einem Gespräch mit Tom Zhu, dem einflussreichsten Manager von Tesla nach Elon Musk, gab er weitere Details preis. Demzufolge sollen die ersten Tesla-Stromer in Mexiko in 18 bis 24 Monaten auf den Markt kommen, d.h. Ende 2024 bzw. Anfang 2025. Dies würde einem früheren Produktionsbeginn entsprechen als Nava es ankündigte, der wiederum von 2026 sprach.

Laut Donegan-Ryan, Co-Founder von FastBar Technologies, soll das mexikanische Werk zwar das erste für die Fahrzeuge der Gen3-Plattform sein, jedoch nicht das exklusive Werk. Geplant sei es, nach dem Startschuss in Mexiko auch in anderen Gigafactories die Plattform zu nutzen. Bei der Präsentation des dritten Masterplans auf den Investor Days hieß es, dass Tesla die Fahrzeugproduktion bis 2030 auf 35 Millionen Elektroautos steigern wolle.

Des Weiteren hieß es auch, dass Tesla unter Umständen auf Farblacke verzichtet und Modelle im Edelstahl-Look präsentiert. Hierfür gibt es zwei Beweggründe, denn zum einen ist Farbe teuer und zum anderen kann man optionale Lacke teurer anbieten. Dadurch kann man die Marge auf einfache Weise erhöhen.

Wassermangel in Santa Catarina machte Bau fast unmöglich

Doch aufgrund eines akuten Wassermangels in der Region konnte das Bauvorhaben beinahe nicht umgesetzt werden, denn Mexikos Präsident legte fast Veto gegen das Werk ein. Er betonte:

„Wenn es kein Wasser gibt, werden die Genehmigungen nicht erteilt. Es ist nicht machbar.“

In den letzten Jahren herrschte in Nuevo León Wasserknappheit, die sogar für Rationierungen des Wasserverbrauchs und Einschränkungen für wasserintensive Industrien sorgte. Auch beim Bau des Tesla-Werks in Grünheide in Brandenburg gab es Diskussionen um das Wasser, sodass der Wasserverband vor Einschränkungen beim Trinkwasser warnte. López Obrador wies darauf hin, dass

„es nicht nur um das Wasser für die Anlage geht, das ist kein Problem, denn es kann aufbereitetes Wasser verwendet werden, das Problem ist, dass jede große Investition mehr Bevölkerung, mehr Dienstleistungen, mehr Wasser, mehr Straßen, Kanalisation und öffentliche Verkehrsmittel mit sich bringt.“

Demgegenüber betonte der Gouverneur von Nuevo León, dass es genug Wasser gebe. Daher vermute man auch, dass López Obrador eher politisch als ökologisch motiviert sei, da er die Tesla-Investitionen gerne in einem seiner von der Morena-Partei regierten Bundesstaaten (z.B. Michoacán oder Veracruz) sehen würde. Letztendlich genehmigte der Präsident den Bau der Fabrik, jedoch wurden in einem Telefonat einige Verpflichtungen mit Elon Musk besprochen. Dabei ging es gezielt um Maßnahmen, um die Wasserknappheit zu vermeiden. Zur Kühlung der Türme wolle man aufbereitetes Wasser nutzen. Bei der Lackierung von Fahrzeugen plane man ein Umkehrosmosesystem zur Wasseraufbereitung zu verwenden sowie Regenwasser zu sammeln.

Zukünftige Zusammenarbeit scheint vielversprechend

Nachdem alle Vereinbarungen getroffen sind, schien der Präsident nicht weiter besorgt zu sein. Vielmehr zeigt López Obrador sich im Hinblick auf die zukünftige Zusammenarbeit mit Tesla enthusiastisch und spricht von einer „beträchtlichen Investition“ und freut sich auf „viele, viele Arbeitsplätze“. Die Automobilindustrie ist ein wichtiger Bestandteil der mexikanischen Wirtschaft. Das nordamerikanische Land ist der siebtgrößte Automobilhersteller der Welt, denn viele europäische, amerikanische und asiatische Hersteller produzieren ihre Fahrzeuge in Mexiko.

Der Bau des neuen Tesla-Werks in Mexiko signalisiert, dass sich das Unternehmen für das sogenannte „Nearshoring“ transnationaler Konzerne etablieren möchte. Im Zuge der geopolitischen Spannungen zwischen USA und China sowie durch die Pandemie verursachten Lieferunterbrechungen, ziehen immer mehr Unternehmen, die einst in China produziert hatten, aus China ab. Mexiko ist nun ein bevorzugter Standort für viele produzierende Unternehmen.

Quelle / Weiterlesen

Tesla: Eine Million E-Autos aus Mexiko? | electrive.net
Site of Tesla Mexico factory near double size of Texas plant, local official says | Reuters
Mexikos Präsident gibt Elon Musk nach | nd
Bildquelle: © Pixabay
Ajaz Shah ist seit 2010 im Bereich der erneuerbaren Energien in der Projektfinanzierung und dem Projekmanagement für verschiedene Unternehmen tätig. Er arbeitete an Solar- und Windprojekten mit einer Gesamtkapazität von mehr als 50 MW in Deutschland, Spanien, Italien, Großbritannien, Tschechien und Frankreich mit. Daneben ist er freiberuflich im Online Marketing tätig. Ajaz hat zusammen mit Stephan Hiller energyload.eu im Oktober 2013 initiiert.

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