VW trennt sich von Bugatti und übergibt die Luxusmarke an Porsche und den kroatischen Hersteller Rimac. Die Partner wollen Bugatti elektrisch machen.
„Bugatti passt nicht mehr zu VW“
Bugatti geht in ein Joint Venture über, das Porsche und Rimac gegründet haben. Damit endet nach über zwei Jahrzehnten für Volkswagen die Ära Bugatti. Wie Porsche-Chef Oliver Blume dem Handelsblatt sagte, passe die Marke Bugatti nicht mehr wirklich zu einem Volumenhersteller wie VW. Die Traditionsmarke hätte man aber erhalten wollen: Sie verkörpere Faszination und Leidenschaft, stehe für automobile Spitzentechnologie und habe eine weltweite Fangemeinde, so Blume. Zudem sei die Marke profitabel aufgestellt. Deshalb habe man den Ansatz gewählt, ein Joint Venture mit dem kroatischen Elektropionier Rimac zu gründen, der seinen elektrischen Supersportwagen „Concept One“ von Grund auf selbst entwickelt hat.
Rimac hat schon länger Interesse an Bugatti
„Wir bündeln die starke Expertise von Bugatti im Hypercar-Geschäft mit der großen Innovationskraft von Rimac auf dem zukunftsträchtigen Gebiet der Elektromobilität“, so Porsche-Chef Blume. Rimac hat offenbar schon länger Interesse an den Bugatti-Sportwagen, von denen jeder mehrere Millionen Euro kostet. Rimac wird 55 Prozent an dem neuen Joint Venture halten, Porsche 45 Prozent. Porsche ist wiederum schon seit 2014 mit 24 Prozent an Rimac beteiligt.
Erster elektrischer Bugatti noch in diesem Jahrzehnt
Die ersten Modelle des Joint Ventures sind der Bugatti Chiron mit Verbrennungsmotor, der bereits gebaut wird, sowie ein elektrischer Sportwagen. Dieser wird von Grund auf neu entwickelt und noch vor Ende des Jahrzehnts vorgestellt. Der Rimac-Gründer und CEO sowie künftige Bugatti-Chef Mate Rimac, auch als „kroatischer Elon Musk“ bekannt, betonte, wie gut Bugatti und Rimac zusammenpassen. „Wir haben uns als Branchenpionier für elektrische Technologien etabliert, Bugatti verfügt mit mehr als einem Jahrhundert Erfahrung in der Entwicklung von Spitzenfahrzeugen“, so Rimac. Gemeinsam wolle man in Zukunft ganz besondere Projekte erschaffen.
Kartellbehörden müssen noch zustimmen
Bugatti-Rimac soll im vierten Quartal 2021 mit 430 Mitarbeitern an den Start gehen. Zuerst müssen aber die Kartellbehörden mehrerer Länder noch zustimmen. Der Stammsitz von Bugatti bleibt unverändert in Molsheim bei Straßburg. Zu den finanziellen Details des Deals schweigen sich die Partner aus.
Quellen / Weiterlesen
VW verkauft Bugatti an Rimac und Porsche | golem.de
VW-Konzern stößt Luxusmarke Bugatti ab | ntv
Bugatti EV und Hybrid mit Rimac-Know-How bestätigt | motor1.com
Bildquelle: © Porsche AG