Bei Lucid Motors läuft gerade alles super: Nachdem die erste Fabrik steht und die Luxus-Limousine Lucid Air im Frühjahr auf den Markt kommt, steht als nächstes der Börsengang an. Berichten zufolge verhandelt der Tesla-Konkurrent dazu mit der Investmentfirma Churchill Capital.
Lucid Motors will über eine SPAC an die Börse
Konkret geht es bei den Verhandlungen um eine Fusion von Lucid Motors mit Churchill Capital. Das würde Lucid ermöglichen, den eigenen Börsengang sehr viel schneller als üblich abzuwickeln. Denn Churchill Capital ist eine sogenannte „special-purchase acquisition company“ (SPAC), die speziell gegründet wurde, um mit anderen Unternehmen zu fusionieren.
Da die SPAC bereits an der Börse notiert ist, kann der Fusionspartner direkt an die Börse. Er muss nicht das übliche Prozedere durchlaufen, das in den USA gut und gerne zwei Jahre dauern kann. Deshalb nutzen gerade Elektroauto-Startups momentan gern diesen Weg.
Der Börsengang könnte 15 Milliarden Dollar bringen
Sollte der Deal zwischen Lucid und Churchill Capital geschlossen werden, könnte Lucid mit bis zu 15 Milliarden US-Dollar bewertet werden. Das berichtet zumindest Bloomberg mit Verweis auf Insider. Bloomberg berichtete auch, Lucid Motors könnte eine weitere Autofabrik in Saudi-Arabien bauen. Abwegig ist das nicht, denn der saudische Staatsfonds ist seit 2018 an dem Start-up beteiligt.
Jetzt soll es aber erst einmal in Casa Grande in Arizona losgehen, wo im Frühjahr die Produktion des Lucid Air startet. Der Luxus-Stromer mit 830 Kilometern Reichweite kommt in mehreren Versionen auf den Markt und tritt direkt gegen das Tesla Model S an. Die teuerste Version für 169.000 Dollar kommt zuerst heraus.
Wird Tesla nervös?
Der Konkurrent scheint Tesla nicht kalt zu lassen. Nicht zuletzt, weil hinter Lucid Motors unter anderem Peter Rawlinson als CEO steckt. Er war bei Tesla als Chefingenieur angestellt und dort maßgeblich am Model S beteiligt. Im September 2020 ätzte Elon Musk auf Twitter gegen den Lucid-Chef: „Rawlinson hat das Model S nicht designt. Der Prototyp war fertig, bevor er kam, und er ließ uns im Stich, als es hart wurde, was nicht cool von ihm war.“ Rawlinson verwies in seiner Antwort nur darauf, dass sein Name auf den Patenten stünde. Er ist nicht der einzige ehemalige Tesla-Mitarbeiter bei Lucid: Lucid-Vice-President Peter Hochholdinger war einst Fertigungschef bei Tesla.
Dass Tesla im Vorfeld des Marktstarts von Lucid nervös wird, zeigte sich auch beim Battery Day des Autobauers. Dieser wurde erstens wegen Vorstellung des Lucid Air verschoben, und zweitens stellte Elon Musk an diesem Tag einen Tesla mit einer Reichweite von 837 Kilometern vor, knapp mehr als der Lucid Air schafft. Außerdem senkte Musk den Preis des Model S so, dass er knapp unter dem des Lucid Air lag.
Quellen / Weiterlesen
Will auch Lucid Motors per Fusion an die Börse? | electrive.net
Tesla-Rivale Lucid Motors soll über baldigen Milliarden-Börsengang verhandeln | t3n
Bildquelle: © Lucid Motors