CATL plant innovative Batteriewechselstationen, die mit den meisten Elektroautos kompatibel sind. Die neue Batterietauschlösung EVOGO besteht aus Akkublöcken, Wechselstationen und einer App. Der Akkuwechsel dauert nur eine Minute.
EVOGO: Batterien als gemeinsam genutztes Produkt
CATL sieht Fahrzeug und Batterie als getrennt an. Die Batterie ist dabei ein Produkt, das gemeinschaftlich genutzt wird. Das soll eine völlig neue Erfahrung für den Markt schaffen und gleich mehrere Probleme lösen: Reichweitenangst, Unannehmlichkeiten beim Laden sowie die hohen Gesamtkosten von Elektroautos.
CATL gliedert die Batterietauschlösung in seine Tochtergesellschaft CAES aus. Bei einer Online-Veranstaltung stellte CAES das EVOGO-System erstmalig vor. Die einzelnen Batterieblöcke werden als „Choco-SEB“ bezeichnet, was für „swapping electric block“ steht. Sie sehen etwa aus wie eine Tafel Schokolade und sind speziell für die gemeinsame Nutzung in verschiedenen Elektrofahrzeugen ausgelegt.
Ein Akkublock liefert 200 Kilometer Reichweite
CAES hebt die hohe Energiedichte bei geringer Größe, die Möglichkeit flexibel zu kombinieren und das minimalistische Design hervor. Ein Batterieblock erreicht dank der neuen Cell-to-pack-Technologie von CATL eine gravimetrische Energiedichte von 160 Wh/kg sowie eine volumetrische Energiedichte von 325 Wh/L. Ein einziger Block soll somit 200 Kilometer Reichweite bieten.
Bedarfsgerechte Batteriemiete statt Riesenakku
Kunden können in den Wechselstationen 1 bis 3 Blöcke entnehmen, je nach dem individuellen Bedarf. Für Stadtfahrten genügt ein Block, für längere Fahrten sind zwei oder drei nötig. Herkömmliches Aufladen bleibt weiterhin möglich. Elektroautos mit möglichst großer Batterie zu kaufen, um für alle Anlässe gerüstet zu sein, würde dann aber der Vergangenheit angehören. Schließlich nutzt man im Alltag nur einen Bruchteil der verfügbaren Akkukapazität. Die Fahrzeuge wären zudem deutlich günstiger.
Kompatibel mit 80 Prozent aller Elektroautos auf BEV-Plattformen
Der Choco-SEB ist laut CATL nicht nur mit Fahrzeugen kompatibel, die von Anfang an für Wechselakkus konzipiert wurden. Vielmehr soll das System mit 80 Prozent der weltweit auf dem Markt befindlichen Fahrzeugmodelle auf einer BEV-Plattform kompatibel sein, sowie mit allen Modellen auf einer BEV-Plattform, die in den nächsten drei Jahren auf den Markt kommen, teilte CATL mit.
Der Choco SB ist für Fahrzeuge der Klassen A00, B und C und für Logistikfahrzeuge geeignet. Das bedeutet aber, dass andere Hersteller die Choco-SEBs nutzen und ihre Fahrzeuge entsprechend anpassen müssen.
Akkutausch in einer Minute
Jede EVOGO-Station hat eine Grundfläche, die etwa drei Parkplätzen entspricht, und kann bis zu 48 Choco-SEBs aufnehmen. Der Austausch eines einzelnen Blocks soll nur eine Minute dauern, so dass Kunden jederzeit ohne Wartezeit frisch geladene Akkus erhalten. Die Blöcke sind mit drahtloser BMS-Technologie ausgestattet und haben keine äußeren Teile außer den Hochspannungs-Plus- und Minuspolen. Das soll die Zuverlässigkeit der Stecker deutlich erhöhen.
EVOGO soll zunächst in zehn Städten eingeführt werden. Welche das sind, teilte CAES noch nicht mit. Das Unternehmen bereitet sich aber schon auf den Einsatz in verschiedenen Regionen vor und bietet eine Vielzahl von Tauschstationen für unterschiedliche klimatische Bedingungen an.
Erstes Modell der EVOGO-Familie: Der Bestune NAT
Das erste Modell, welches das neue EVOGO-System nutzt, ist der Bestune NAT von FAW. Der Elektro-Van richtet sich in erster Linie an Taxiunternehmen und Fahrdienstleister und kommt 2022 auch nach Deutschland. Hierzulande wird er wohl zunächst mit fest verbautem Akku angeboten.
Quellen / Weiterlesen
CATL-Tochter zeigt Batterietausch-Lösung | electrive.net
CATL Launches Battery Swap Solution EVOGO Featuring Modular Battery Swapping | PR Newswire
CATL swaps into history with EVOGO: my takeaways -Battery Swapping- | EVsmartBlog
Bildquelle: © CATL – Contemporary Amperex Technology Co., Ltd.
Absolut logische Vorgehensweise. Wenn die Batterieelektronik in den KFZ darauf vorbereitet ist, kann auch der Akkutyp gewechselt und die Kapazität mit fortschreitender Forschung immer weiter erhöht werden, ohne dass das KFZ dafür in die Werkstatt muss.
Wenn dieselben Akkus nun auch noch für PV-Anlagen zuhause usw. nutzbar gemacht werden und auch dort ein schneller möglich wäre, könnte jeder PV-Anlagebesitzer selber „nachtanken“, während sein AutoMOBIL benutzt wird. Kraft-STEHZEUGE werden damit nach und nach weniger werden.
Somit könnte dies auch den sanften Wechsel zu einer Share-Philosophie einleiten.
W E I T E R S O !
Das wird in Deutschland nix. Es geht und ging immer um Patente und Profit. Die müssten die Autohersteller überreden, ein fremdes System zu nutzen. Dabei versuchen die Autohersteller, dass alle deren System nutzen. Das hat eine lange Tradition. Obwohl BETA das bessere Videosystem war, hat man VHS gewählt. Wegen der Profite. Oder Firewire – absolut geniale Schnittstelle am Rechner – aus Rechtegründen nie über einige Apple-Serien rausgekommen. Die Idee mit den Wechselakkus hatte ich schon ganz am Anfang des Elektromobilitätsrausches. Das beste aber ist: es gibt Filme von Elektroautos (heute: Oldtimer) aus der Zeit zwischen den Weltkriegen mit Wechselakkus – da mit 2 Mann und einem Kran. Und es gibt Bilder mit Flotten von Bäckereien in Großstädten damals – alles Elektroautos. Wir sprechen hier also nicht über neue Ideen, sondern alte Ideen, die man ständig behindert und verhindert hat. Und noch eine lange Zeit verhindern wird. Wenns um Geld geht – da gehen Patente und Nutzungsrechte vor. Kannst auch in anderen Industrien sehen: nicht das was hilft, sondern was patentierbar ist, kommt auf den Markt. Nicht weiter so.