BMW hat weitere Bestellungen für Batteriezellen aufgegeben, um die steigende Nachfrage nach Elektroautos abdecken zu können. Der Autobauer hat Zellen im Wert von 8 Milliarden Euro zusätzlich geordert und damit aktuell Lieferverträge im Wert von 22,5 Milliarden Euro abgeschlossen.
Elektroauto-Anteil von 11 Prozent
Im ersten Halbjahr hatten 11 Prozent der Auslieferungen von BMW einen Elektroantrieb. BMW-Konzernchef Oliver Zipse sagte: „Das erste Halbjahr hat gezeigt, dass wir wachsen und Marktanteile hinzugewinnen. Wir sind mitten in der Elektrifizierung“. Das lässt auch den Bedarf an Batteriezellen steigen.
Die bestellten Zellen sind für die Limousine BMW i4, den Geländewagen iX und andere Modelle bestimmt, die bis 2024 gebaut werden. Angekündigt sind vollelektrische Versionen der BMW 5er Reihe und des BMW X1, sowie die BMW 7er Reihe und der Nachfolger des MINI Countryman. BMW will schon 2023 in rund 90 Prozent der heutigen Marktsegmente jeweils mindestens ein vollelektrisches Modell anbieten. Ab 2025 plant der Hersteller zudem den Umstieg auf eine neue Batteriegeneration.
Eve Energy als neuer Zelllieferant
Die neue Bestellung verteilt sich auf die vier Hersteller CATL, Eve Energy, Samsung SDI und Northvolt. Mit CATL, Samsung und Northvolt arbeitet BMW schon länger zusammen, der chinesische Hersteller Eve Energy dagegen ist ein neuer Lieferant für den Autobauer. Eve ist auf Lithium-Eisenphosphat-Zellen (LFP) spezialisiert. Deshalb gab es bereits Gerüchte, der Hersteller verhandele auch mit Tesla über Lieferverträge. Mit dem israelischen Unternehmen StoreDot arbeitet Eve Energy an der „XFC-FlashBattery“ mit Silizium-dominanter Anode.
Auch Halbleitermangel ein Problem
Wegen der schnell steigenden Nachfrage nach E-Autos versuchen Autohersteller, ihre Lieferketten für Zellen langfristig abzusichern. Tesla hat sogar Lieferverträge für Batteriemetalle direkt mit Bergbauunternehmen abgeschlossen. Aktuell zeigt sich aber, dass nicht nur Batteriezellen den Elektroauto-Boom ausbremsen können: Der weltweite Mangel an Halbleitern zwingt BMW schon jetzt zu einem langsameren Tempo. Und der Hersteller erwartet, dass sich diese Situation bis zum Jahresende weiter verschlechtert. „Das Problem wird noch viele Monate bestehen bleiben“, sagte Oliver Zipse.
Quellen / Weiterlesen
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BMW bestellt zusätzliche Batteriezellen im Milliarden-Wert | electrive.net
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