Erhöht der Umweltbonus den Preis für Elektroautos?

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Die Kaufprämie für Elektroautos steigt – eigentlich eine gute Nachricht. Für Fans des Elektroauto-Herstellers e.Go allerdings nicht. Denn der Stadtflitzer e.GO Life, der eigentlich das erste für jeden erschwingliche Elektroauto werden sollte, wird durch die höhere Kaufprämie 2.000 Euro teurer. Denn e.GO hat gegenüber den etablierten Herstellern einen großen Nachteil.

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2.000 Euro mehr Kaufprämie

Anfang November einigten sich die Bundesregierung und die Autoindustrie darauf, den sogenannten Umweltbonus anzuheben. Auf reine Elektroautos bekommen Käufer jetzt bis zu 6.000 Euro Rabatt, also 2.000 Euro mehr als bisher. Die Prämie teilen sich Staat und Hersteller je zur Hälfte. Und genau das ist ein Problem für den reinen Elektroauto-Hersteller e.GO.

Warum der e.GO Life teurer wird

Der e.GO Life ist darauf ausgelegt, Elektromobilität für jeden bezahlbar zu machen. In der Basisversion kostet das Fahrzeug deshalb nur 15.900 Euro. Das heißt aber auch, dass der Hersteller keinen Spielraum bei den Margen hat. Erschwerend kommt hinzu, dass e.GO ein reiner Elektroauto-Hersteller ist. Er kann die Prämie deshalb nicht wie andere Autohersteller durch den Verkauf von Verbrenner-Modellen finanzieren.

Hinzu kommt ein weiteres Problem: Viele Autozulieferer haben nach dem Dieselskandal neue Abnahmeprozeduren eingeführt. Diese sollen sicherstellen, dass Autohersteller die gelieferten Teile im Einklang mit den geltenden Gesetzen nutzen. Das hat zum einen die Auslieferung der Fahrzeuge verzögert und zum anderen für e.GO zu Mehrkosten von 35 Millionen Euro geführt. Schon allein dadurch müsse der Preis pro Fahrzeug um 1.200 Euro steigen, teilte e.GO-Chef Günther Schuh mit.

Neue Preise ab Januar 2020

Als Folge hat e.Go den Verkaufspreis seiner Fahrzeuge angehoben. Ab Januar 2020 kosten alle drei Varianten des e.GO Life 2.000 Euro mehr. Damit kostet das Modell „e.GO Life 20“ neu 17.900 Euro. Die Variante „e.GO Life 40“ kostet 20.600 Euro und der „e.GO Life 60“ mit der größten Batterie 21.900 Euro, teilte der Hersteller mit. Vorbesteller seien von der Erhöhung nicht betroffen: Wer bis zum 31. Dezember 2019 bestellt, bekommt das E-Auto demnach noch zum niedrigeren Preis.

Ohne die Preiserhöhung wäre der e.GO Life durch die gestiegene Kaufprämie schon ab 9.900 Euro zu haben gewesen, nun sind es 11.900 Euro. Günther Schuh sagte in der Mitteilung: „Wir bleiben damit aber der günstigste E-Fahrzeug-Hersteller. Zusätzlich macht die überdurchschnittlich hohe Lebensdauer den e.GO Life zum wirtschaftlichsten Pkw überhaupt.“

Etablierte Hersteller müssen wegen der Prämie keine Preise erhöhen

Schuh forderte die Politik auf, reine Elektroauto-Hersteller bei der Kaufprämie anders zu behandeln als traditionelle Hersteller. Der Eigenanteil der Prämie müsse bei reinen E-Auto-Herstellern wie e.GO ausgesetzt werden, die anders kalkulieren müssen als traditionelle Hersteller. Große Hersteller machen weiterhin den großen Teil ihrer Umsätze mit Verbrennermodellen und können den Eigenanteil der Kaufprämie damit auffangen. Sie müssen deshalb auch die Preise für Elektroautos nicht erhöhen. Der Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) habe Günther Schuh versichert, dass man das Problem erkannt habe. Unter Umständen wird also noch eine Ausnahmeregelung für Elektroauto-Hersteller beschlossen.

Bis Jahresende will e.GO die ersten 600 Fahrzeuge ausliefern und die Produktion in Aachen im kommenden Jahr deutlich ausbauen. Ab Ende 2021 sollen dort jedes Jahr 30.000 Elektroautos vom Band laufen.

Quellen / Weiterlesen

Billig-Elektroauto könnte wegen Kaufprämie deutlich teurer werden | Spiegel Online
Pressemitteilung: e.GO Mobile AG passt Preise für e.GO Life an | e.GO
Elektroauto e.GO wird wegen Umweltprämie teurer | golem.de
Bildquelle: © e.GO Mobile AG
Ajaz Shah ist seit 2010 im Bereich der erneuerbaren Energien in der Projektfinanzierung und dem Projekmanagement für verschiedene Unternehmen tätig. Er arbeitete an Solar- und Windprojekten mit einer Gesamtkapazität von mehr als 50 MW in Deutschland, Spanien, Italien, Großbritannien, Tschechien und Frankreich mit. Daneben ist er freiberuflich im Online Marketing tätig. Ajaz hat zusammen mit Stephan Hiller energyload.eu im Oktober 2013 initiiert.

3 Kommentare

  1. Wie absurd ist das denn? Ich bin überhaupt nicht für Subventionen oder Abwrackprämien auf Kosten der Allgemeinheit. Ein gutes Produkt setzt sich durch!

  2. Das mit der Ausnahmeregelung sehe ich kritisch. Die müsste dann ja z.B. auch für Tesla gelten. Da ist es viel einfacher und transparenter, den Listenpreis so zu erhöhen, dass der Autobauer den Eigenanteil am Umweltbonus problemlos bezahlen kann. Für den Kunden wird der e.Go trotzdem günstiger als vorher. Da Prof. Schuh jetzt auch noch die Chance nutzt, die Vorbestellungen zum alten Preis bis zum 31.12. noch kräftig anzukurbeln, sehe ich kein wirkliches Problem.
    Im übrigen glaube ich, dass auch andere Autohersteller ihren Eigenanteil am Umweltbonus irgendwie „einpreisen“.

  3. @Anne-Marie Bekkaye: Ein gutes Produkt kann sich nicht durchsetzen, wenn das schlechte Produkt durch Milliarden-Subventionen gestützt wird. Allein Diesel werden mit 9 Milliarden jährlich subventioniert, und wenn die Verpester wirklich die Kosten tragen müssten, die sie verursachen, wären sie schon lange nicht mehr konkurrenzfähig.

    Ansonsten ist das nur die logische Folgerung der GroKo-Politik:
    – Selbst gesetzte Klimaziele achselzuckend zu Grabe getragen,
    – Kohleausstieg jahrelang verzögert,
    – eAuto-Förderung jahrelang hinausgezogen,
    – Windenergiebranche niedergeknüppelt,
    – 20-mal so viel Forschungsgeld für Pkw wie für ÖPNV
    – usw. usf.

    Insofern wundert mich da nichts mehr.

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