Primärenergieverbrauch steigt wieder

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primaerenergieverbrauch

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In Deutschland ist der Primärenergieverbrauch wieder leicht angestiegen. Die Senkung des Energieverbrauchs ist eine tragende Säule der Energiewende, bis 2020 strebt die Bundesregierung eine Reduzierung um 20 Prozent im Vergleich zu 2008 an. Seit 2008 ist der Primärenergieverbrauch allerdings bisher nur um 6,5 Prozent gesunken. Den größten Anteil am Primärenergieverbrauch hat nach wie vor Mineralöl.

Der Primärenergieverbrauch kann von Jahr zu Jahr stark schwanken

Mit Primärenergieverbrauch ist der Energiegehalt aller in einer Volkswirtschaft eingesetzten Energieträger gemeint. Er ist stark von der Konjunktur, den Rohstoffpreisen und Witterungsverhältnissen abhängig und unterliegt deshalb starken jährlichen Schwankungen. Energieträger sind zum Beispiel Kohle, Mineralöl oder Erdgas bzw. Wasserkraft, Wind- oder Solarenergie. Ermittelt wird der Primärenergieverbrauch über den Wirkungsgrad, indem die Einsatzmenge mit dem Heizwert des jeweiligen Energieträgers multipliziert wird. Bei erneuerbaren Energien wird der Wirkungsgrad mit 100 Prozent angenommen, da kein Heizwert zugerechnet werden kann, sondern der erzeugte elektrische Strom in den Primärenergieverbrauch einfließt.

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Um den Verbrauch an Primärenergie zu senken, werden zum einen die erneuerbaren Energien weiter ausgebaut und zum anderen Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz ergriffen. Da der Anteil der Erneuerbaren zunimmt, geht der Primärenergieverbrauch in Deutschland seit den 1990er Jahren leicht zurück. Außer den Erneuerbaren tragen auch tatsächliche Effizienzsteigerungen in Kraftwerken und durch Kraft-Wärme-Kopplung dazu bei. Dennoch ist noch viel zu tun. Wie das  Statistische Bundesamt mitteilte, befindet sich der Primärenergieverbrauch in Deutschland zwar aktuell auf dem viertniedrigsten Stand seit 1990, steigt jedoch seit 2014 wieder an.

Der Anteil der Erneuerbaren am Energieverbrauch wächst

Die AG Energiebilanzen schätzt für das Jahr 2017 einen Energieverbrauch von etwa 13.600 Petajoule (rund 464 Millionen Tonnen Steinkohleneinheiten), ein Anstieg von einem Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das ist auf die positive Konjunkturentwicklung und das kalte Wetter zu Jahresbeginn zurückzuführen. Die Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Energien hat sich dank guter Windverhältnisse und einer leicht höheren Zahl von Sonnenstunden erhöht. In den ersten neuen Monaten legte der Anteil der Erneuerbaren um insgesamt 5,3 Prozent zu, am gesamten Primärenergieverbrauch waren sie mit 13,1 Prozent beteiligt.

Mineralöl und Erdgas haben den größten Anteil

Den größten Anteil am Primärenergieverbrauch hat Mineralöl mit 35 Prozent, gefolgt von Erdgas mit 23 Prozent. Beide legten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu – um 2,6 bzw. 9 Prozent. Beim Erdgas ist der Grund für den Mehrverbrauch ein gestiegener Einsatz in den Kraftwerken zur Strom- und Wärmeversorgung sowie in der Industrie. Mineralöl wurde in nahezu allen Bereichen mehr verbraucht, also bei Flugkraftstoffen, Diesel, Benzin und Heizöl. Braun- und Steinkohle kommen auf zusammen 22,5 Prozent, wobei der Verbrauch von Steinkohle um 7,6 Prozent zurückging. Dies ist vor allem auf eine stärkere Einspeisung von grünem Strom zurückzuführen. Die Braunkohle hingegen legte um 2,1 Prozent zu, was mit einer verbesserten Kraftwerksverfügbarkeit zusammenhängt. Die Kernenergie hatte in den ersten drei Quartalen einen Anteil von 5,9 Prozent, ein Rückgang von 13,5 Prozent aufgrund veränderter Revisionsplanungen.

Quellen / Weiterlesen:
Primärenergieverbrauch steigt seit 2014 wieder leicht an | Presseportal
Primärenergieverbrauch steigt seit 2014 wieder leicht an | Statistisches Bundesamt
Primärenergieverbrauch | Umwelt Bundesamt
Primärenergieverbrauch | AG Energiebilanzen e.V.
Bildquelle: Pixabay

Nach Abschluss seines Studiums der Betriebswirtschaftslehre und Promotion zum Thema „Outsourcing von Dienstleistungen“ an der Universität Regensburg war Johann Nagengast in verschiedenen internationalen Unternehmen in führenden Positionen tätig. Seit 2001 ist er Professor für Internationales Management und Project Management an der Technischen Hochschule Deggendorf. Als Trainer, Coach und Berater ist er intensiv in verschiedenen internationalen Projekten tätig. Seine Schwerpunkte liegen in der praxisnahen und pragmatischen Vermittlung und unternehmensspezifischen Anwendung aller Aspekte des Projektmanagements.

2 Kommentare

  1. Da die vorlaeufigen AGEB Berechnung fuer 1-9/2017 keine Petajouleangaben fuer die einzelnen Energietraeger macht laesst sich die Schlussfolgerung der Ueberschrift nicht nachvollziehen.

    https://www.ag-energiebilanzen.de/

    Und Erneuerbare erneuern sich (Wind,Sonne,Wasser), werden also nicht „verbraucht“ – im Gegensatz zu den wirklich verbrauchten Fossilbrennstoffen.
    Und exportierte Primaerenergie (zB. EE-Strom) wird nicht in Deutschland verbraucht.

    2017 besteht der im Inland verbrauchte Strom rechnerisch aus 38% EE, zum Vergleich dazu waren es 2016 nur 33,8%

    https://energy-charts.de/ren_share_de.htm?source=ren-share&period=annual&year=all

    Um Klarheit in die Aussage “ Primärenergieverbrauch steigt wieder “ zu bringen muessten die PJ-Zahlen angefuehrt werden und die EE aussen vorgelassen werden. Dies ist im AGEB-Bericht nicht der Fall.

  2. Ich kann Deine Argumentation weitgehend nachvollziehen. Wirklich interessant für Umwelt und Klima ist ja die CO2-Emission. Aber man sollte auch auf den Gesamtenergieverbrauch schauen. Ein Gutteil des Zuwachses der Regenerativen wird dann halt durch dessen Steigerung wieder aufgefressen.

    Nicht umsonst gab (gibt?) es ja das Projekt „Faktor 4“, wovon die eine Hälfte die Reduzierung des Verbrauchs ist.

    Aber der Mensch an sich verzichtet nicht gerne, deshalb muss offenbar noch mehr in die Förderung der Regenerativen gesteckt werden. Auch gegen den erbitterten Widerstand der Fossilen, der Öl-, Kohle- und Verbrennerindustrie.

    Aber Du hast Recht, die Steigerung von 34 auf 38% ist sehr erfreulich.

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