CATL: Chinas größter Batteriehersteller

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Der Batteriehersteller CATL wurde 2011 gegründet und ist heute der größte Hersteller von Lithium-Ionen-Batteriezellen in China. Neben chinesischen Autoherstellern beliefert CATL inzwischen auch VW, Daimler oder BMW. Längst ist der Konzern auch über die eigenen Landesgrenzen hinaus aktiv und baut in Erfurt eine riesige Batteriefabrik, seine erste außerhalb Chinas. Wie hat CATL diesen rasanten Aufstieg hingelegt?

Anders als zum Beispiel Panasonic kann CATL (Contemporary Amperex Technology Ltd) nicht auf eine 100-jährige Firmengeschichte zurückblicken. Der Konzern ist nicht in einem sehr reichen, hochentwickelten Land beheimatet wie etwa LG Chem aus Korea. Und anders als bei BYD steckt hinter CATL auch kein milliardenschwerer Investor wie Warren Buffet. Dennoch hat sich das Unternehmen in weniger als zehn Jahren zum größten Zellhersteller Chinas entwickelt und will nun an die Weltspitze.

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Subventionen halfen beim Aufstieg

Möglich war dieser rasante Aufstieg unter Firmengründer Zeng Yuqun wegen der Subventionen der chinesischen Regierung. Allein 2016 betrugen die finanziellen Beihilfen für Elektroautos geschätzte 12,5 Milliarden Dollar. China strebt eine lokale Batteriezellproduktion von über 100 Gigawattstunden (GWh) bis 2020 an und hilft mit Steuererleichterungen und Fördergeldern. Chinesische Elektroautos müssen mit Batteriezellen einheimischer Firmen bestückt werden.

Gute Bedingungen also für chinesische Batteriehersteller. Doch die staatliche Unterstützung ist nicht der einzige Grund für den Erfolg von CATL: Zeng Yuqun bewies bei der Gründung Weitsicht und Mut zum Risiko, denn im Jahr 2011 wurden in China gerade einmal 1.000 Elektroautos verkauft. Heute ist das Land der größte Markt für E-Mobilität weltweit.

Zusammenarbeit mit BMW als Sprungbrett

Schon 2012 konnte sich CATL einen Liefervertrag mit BMW in China sichern. Dort bauen die Münchener mit ihrem chinesischen Partner Brilliance Elektroautos unter der Marke Zinoro. Diese Zusammenarbeit war wichtig für CATL, denn der Hersteller war gezwungen, seine Qualität zu verbessern, um die hohen Anforderungen von BMW zu erfüllen. Zugleich half die Zusammenarbeit CATL, sich einen guten Ruf als zuverlässiger Partner aufzubauen.

Zu CATLs Aufstieg hat auch entscheidend beigetragen, dass China Anfang 2016 die großen südkoreanischen Konkurrenten LG Chem und Samsung SDI von der Weißen Liste entfernte, der Liste mit allen in China genehmigten Zulieferern. Als Folge sicherte sich CATL Lieferverträge mit den großen chinesischen Autoherstellern FAW und Dongfeng. Danach kamen Daimler, Toyota, Hyundai und PSA Peugeot Citroën. Anfang 2018 gab VW bekannt, man habe CATL als Zulieferer für seine geplante Elektro-Offensive gewählt.

Im Jahr 2017 machte CATL 1,1 Milliarden Dollar Umsatz und hatte in China einen Marktanteil von knapp 30 Prozent. 2018 waren es 4,4 Milliarden Dollar. Seine Jahresproduktion hat das Unternehmen zwischen 2015 und 2017 auf 12 GWh versechsfacht und baut heute in China Fabriken mit insgesamt 50 GWh Jahreskapazität.

Börsengang und Expansion ins Ausland

Längst gibt sich CATL nicht mehr mit dem Heimatmarkt zufrieden. Die Chinesen wollen weltweit expandieren – und dafür brauchen sie Geld. Geld, das ihnen ihr fulminanter Börsengang im Juni 2018 einbrachte. Damals gab CATL zehn Prozent seiner Aktien zum Verkauf frei.

Nach ihrer Ausgabe an der Börse in Shenzhen schossen die Aktien um 44 Prozent in die Höhe, auf 36,20 Yuan pro Stück. Mehr ist nicht möglich, weil in China der maximale Kursanstieg am ersten Handelstag auf 44 Prozent begrenzt ist. Der Gang an die Börse brachte CATL eine Marktkapitalisierung von umgerechnet knapp elf Milliarden Euro ein. Der Aktienkurs des Konzerns hat sich seitdem verdoppelt.

Seit Ende 2017 betreibt CATL auch eine Niederlassung in Frankreich, wo Ingenieure neue Batterietechnologien für Elektroautos entwickeln. Mit dem Standort will CATL die bestehenden Beziehungen zu Autoherstellern erweitern und neue Partnerschaften in Europa aufbauen.

100 GWh Produktionskapazität in Thüringen geplant

Um sich den Zugang zum europäischen Markt zu sichern, baut CATL aktuell in Thüringen sein erstes Werk außerhalb Chinas. Während deutschen Herstellern beim Thema Batteriezelle der Mut zum Risiko fehlt, schafft der chinesische Konzern Fakten. Ursprünglich wollte CATL in Erfurt 240 Millionen Euro investieren, hat die Investitionssumme aber inzwischen auf 1,8 Milliarden Euro erhöht. Die Erhöhung begründete man mit der Marktnachfrage – allein BMW habe Lithium-Ionen-Zellen im Wert von vier Milliarden Euro bestellt. Sie sollen BMWs Elektro-SUV iNext mit Strom versorgen. Ein Drittel dieser Batteriezellen soll in Erfurt produziert werden.

CATL-Europachef Matthias Zentgraf geht davon aus, dass das Werk bis 2025 auf 100 GWh Batteriekapazität ausgelegt sein wird. Die Nachfrage der Autohersteller sei da. Nicht nur für BMW ist der Standort in Thüringen interessant, sondern auch für VW und Porsche in Zwickau und Leipzig sowie für Nissan und Renault. CATL profitiert in Europa nicht nur von der Nachfrage hiesiger Autohersteller, sondern kann hier auch weiter von den hohen Qualitätsanforderungen bezüglich Lebensdauer, Leistung und Sicherheit lernen.

Schon 2025 könnte CATL ein Viertel des Weltmarktes bedienen

Die Unternehmensberatung P3 schätzt, dass der weltweite Bedarf an Batterien bis 2025 auf über 1.200 GWh ansteigt. Die Zellen dafür werden überwiegend nicht aus Europa, sondern aus Asien kommen. Mitte des nächsten Jahrzehnts werden P3 zufolge zwei große Batteriehersteller den Markt dominieren: CATL und LG Chem aus Korea. Sie werden je ein Viertel des Weltmarktes abdecken. Den Rest teilen andere Hersteller aus China, Korea und Japan unter sich auf.

Quellen / Weiterlesen

Wie CATL zu Chinas größtem Batteriezellen-Hersteller wurde | Handelsblatt
The inside story of how CATL became the world’s largest electric-vehicle battery company | Quartz
CATL legt Erfurter Batteriewerk für bis zu 100 GWh aus | electrive.net
Bericht: CATL liefert Batteriezellen an Volkswagen | electrive.net
MÄRKTE-Chinesischer Batteriehersteller CATL bei Börsengang heiß begehrt | Reuters
China zeigt’s den Deutschen – in Erfurt | Spiegel Online
Nach Abschluss seines Studiums der Betriebswirtschaftslehre und Promotion zum Thema „Outsourcing von Dienstleistungen“ an der Universität Regensburg war Johann Nagengast in verschiedenen internationalen Unternehmen in führenden Positionen tätig. Seit 2001 ist er Professor für Internationales Management und Project Management an der Technischen Hochschule Deggendorf. Als Trainer, Coach und Berater ist er intensiv in verschiedenen internationalen Projekten tätig. Seine Schwerpunkte liegen in der praxisnahen und pragmatischen Vermittlung und unternehmensspezifischen Anwendung aller Aspekte des Projektmanagements.

1 Kommentar

  1. Ja, so funktioniert Legendenbildung – von Teebauern zum Milliardär, durch der eigenen Hände Arbeit und Mut zum Risiko. Klar doch.

    Ein wesentlicher Aspekt wird in diesem Artikel aber verschwiegen: Die Zerstörung der europäischen Automobilindustrie durch die Politik. Denn während China bei den Verbrennerfahrzeugen nie einen Fuß auf den Boden bekommen konnte, liefert man ihnen den Markt nun durch den erzwungenen (sinnfreien) Umstieg auf Elektroautos (die letztlich jeder Depp mit Teilen vom Grabbeltisch zusammenbasteln kann) auf dem Silbertablett. Und China greift selbstverständlich – freundlich lächelnd – zu.

    Warum hätte die Politik auch aus dem Desaster der deutschen Solarindustrie nach dem Aufbau der chinesischen Konkurrenz durch die deutsche Entwicklungshilfe lernen sollen?

    Allerdings ist auch das nur die halbe Wahrheit. Denn längst ist China dazu übergegangen, wichtige Zulieferer (nicht nur der Automobilindustrie) aufzukaufen. Wenn China es wollte, könnte es deshalb z.B. die Automobilproduktion in Deutschland über Nacht beenden, indem es diese Firmen vom Markt entfernt. Auch das haben unsere Politiker offenkundig noch nicht kapiert – oder es ist ihnen schlicht egal.

    Und da China gleichzeitig den eigenen Markt schützt (unter anderem durch die erwähnten „weißen Listen“), kann man es ihnen noch nicht einmal mit gleicher Münze heimzahlen.

    Und unsere Mutti kommt sich großartig vor, weil sie bei ihrem letzten Besuch in China die Menschenrechte angesprochen hat. Das hat bei der chinesischen Regierung tiefen Eindruck hinterlassen und wird sie sicher zum Umdenken bewegen…

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