Porsche Börsengang zur Unterstützung der VW-Elektroauto-Strategie

Volkswagen erhofft sich vom Börsengang von Porsche einen Schub bei Elektroautos, um Tesla einholen zu können.

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Seit Jahren bemüht sich VW, seine Unternehmensstruktur zu dezentralisieren und flexibler zu werden, um es besser mit seinem Rivalen Tesla aufnehmen zu können. Im vierten Quartal will VW nun Porsche an die Börse bringen, um sich das Kapital dafür zu sichern. Die unsicheren Konjunkturaussichten sollen daran nichts ändern.

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Porsche ist profitabel und wenig krisenanfällig

Der Krieg in der Ukraine und die hohe Inflation lassen die Konjunkturaussichten einbrechen. Trotz der aktuell schlechten Stimmung an den Börsen hält VW am geplanten Börsengang von Porsche fest. Porsche ist die profitabelste Marke des Konzerns, und die Luxussparte sei ohnehin weniger abhängig von wirtschaftlichen Stimmungen, teilte VW mit.

VW will Tesla als Marktführer ablösen

Noch vor einem Jahr schien VW-Vorstandschef Herbert Diess einen Börsengang von Porsche eher abzulehnen. Doch er steht unter dem Druck, zu Tesla aufschließen zu wollen. VWs Pläne zur schnellen Elektrifizierung kamen letztes Jahr gut an, und der Porsche Taycan ist ein erfolgreiches Elektro-Modell. Seitdem sind die Bemühungen aber ins Stocken geraten, und die Marktbewertung von VW ist nach wie vor geringer als die von US-Marktführer Tesla.

Der Porsche-Börsenstart soll die Bewertung des Mutterkonzerns steigern und dessen Transformation zu einem softwaregestützten Mobilitätsanbieter finanzieren. Börsenexperten erwarten, dass die Porsche AG mit mindestens 80 Milliarden Euro bewertet wird. Bloomberg Intelligence hält sogar bis zu 96 Milliarden für möglich. Daraus ergibt sich ein mögliches Emissionsvolumen von 15 bis 25 Milliarden Euro.

Volkswagens Eigentümerstruktur ist kompliziert

Die Abspaltung von Porsche ist eine attraktive Finanzierungsmöglichkeit für den VW-Konzern. VW ist weitgehend darauf angewiesen, selbst genügend Cash zu generieren oder Anleihen auszugeben. Die komplexe Aktionärsstruktur schränkt VWs Möglichkeiten ein, nach dem Vorbild von Tesla neues Eigenkapital zu beschaffen, ohne die Aktien der Hauptaktionäre zu verwässern. Die Eigentümerfamilien Piech/Porsche, das Bundesland Niedersachsen und Katar kontrollieren zusammen etwa 90 Prozent der Stimmrechte.

Wie die Los Angeles Times mit Verweis auf Insider berichtet, könnten externe Investoren etwa 25 Prozent der stimmrechtslosen Aktien des Sportwagenherstellers erhalten. Die Milliardärs-Familien Porsche und Piech wollen angeblich eine Minderheitsbeteiligung mit Sperrminorität erwerben. Die Familien halten 53 Prozent der stimmberechtigten VW-Aktien und würden diese wohl teilweise verkaufen.

Ein Börsengang würde eine Gratwanderung zwischen den Hauptaktionären und externen Investoren erfordern. Diese Spannungen würden auch in einem neuen börsennotierten Unternehmen weitergehen. Während externe Investoren nur stimmrechtslose Aktien besitzen würden, hätten die Eigentümer Porsche/Piech mit 25 Prozent der stimmberechtigten Stammaktien plus einer Aktie einen weitreichenden Einfluss, zitiert die Los Angeles Times mit der Angelegenheit vertraute Personen.

Entscheidung soll im September fallen

Noch müssen der Vorstand und der Aufsichtsrat von Volkswagen die Rahmenvereinbarung mit Porsche genehmigen. Eine endgültige Entscheidung soll im September fallen. Wegen des Ukraine-Kriegs könne sich der Zeitplan aber noch ändern, sagen Insider. VW selbst äußerte sich nicht dazu.

Quellen / Weiterlesen

Volkswagen looks to IPO of Porsche to ignite its EV shift | Los Angeles Times
Volkswagen will Porsche-Börsengang nicht verschieben | Handelsblatt
Familie Porsche/Piëch prüft Teilverkauf ihrer VW-Beteiligung – um das Geld in Porsche zu stecken | Handelsblatt
Volkswagen will Porsche-Börsengang nicht verschieben | WirtschaftsWoche
Bildquelle: Wikipedia – De-okin (talk) 22:39, 6 August 2008 (UTC), CC BY-SA 3.0
Stephan Hiller ist Betriebswirt (Studium an der Fachhochschule für Wirtschaft Berlin und in Cambridge, UK) mit umfangreicher Geschäftsführungs- und Start-Up Erfahrung. Er hat sich erfolgreich darauf spezialisiert, den Finanzbereich und das Controlling junger Unternehmen operativ zu betreuen und Start-Ups strategisch sowie in den Bereichen Marketing, Vertrieb und Finanzen zu beraten. Er verfügt über umfassende kaufmännische Erfahrungen, die er durch mehrjährige Berufstätigkeit für internationale Unternehmen im In- und Ausland aufgebaut hat. Hierunter waren u.a. Unternehmen aus dem Maschinen- und Anlagenbau, aus der Automobilindustrie, Solarmodulhersteller und Projektentwickler aus dem Bereich erneuerbare Energien. Weiterhin hat er mehrere Unternehmensgründungen im Bereich erneuerbare Energien initiiert und erfolgreich mit aufgebaut. Stephan hat zusammen mit Ajaz Shah energyload.eu im Oktober 2013 gegründet.

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