Salzbatterien als Stromspeicher für Erneuerbare

Wie lässt sich Strom aus Wind und Sonne günstig speichern? Ein dänisches Start-up entdeckte eine gute Lösung zufällig bei der Forschung an Kernreaktoren.

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Seaborg aus Kopenhagen arbeitet eigentlich an kleinen Salzschmelze-Atomreaktoren. Dabei entdeckte das Start-up eine Speichermöglichkeit für Erneuerbare Energien: Salz-Akkus, die ebenfalls auf Basis der Salzschmelze funktionieren. Anders als bei bisherigen Salzspeichern lassen sich mit der Methode von Seaborg sowohl Wärme als auch Strom günstig speichern.

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Salz-Batterie aus Natriumhydroxid

Salz als Speichermedium ist erstmal nichts Neues. Jedoch eignet sich die Salzschmelze, also über seinen Schmelzpunkt hinaus erhitztes, flüssiges Salz, eher für die Speicherung von Wärme statt von Strom. Seaborg hat diese Technologie nun weiterentwickelt: Wenn bei der Salzschmelze Natriumhydroxid eingesetzt wird, wird die Speicherung wesentlich effizienter.

Hydroxide können mehr Wärme pro Salzeinheit speichern. Außerdem ist Natriumhydroxid deutlich günstiger und kostet 90 Prozent weniger als die Salze, die derzeit eingesetzt werden. „Wenn wir ein Gebäude von der Größe des Kolosseums in Rom mit dem Salz füllen und es auf 700 Grad erhitzen würden, könnten wir die gesamte Bevölkerung Italiens zehn Stunden lang mit Wärme und Strom versorgen“, sagt Ask Emil Løvschall-Jensen, einer der Gründer von Seaborg.

Die Entdeckung der Salzbatterie war Zufall

Die Entdeckung war ein Nebeneffekt der Arbeit an Kernreaktoren. Seaborg wurde 2014 mit dem Ziel gegründet, kompakte Salzschmelze-Reaktoren auf Lastkähnen zu entwickeln. Diese sollen durch den Einsatz von Salzen sicherer sein als herkömmliche Kernkraftwerke und die Energie zudem speichern können. Bei der Arbeit wurde klar, dass Natriumhydroxid auch für die Speicherung von Wind- und Sonnenenergie genutzt werden könnte, also als Salz-Batterie. „Wir können die Kosten der thermischen Energiespeicherung auf einen Schlag mehr als halbieren“, sagt Ask Emil Løvschall-Jensen.

Allerdings ist Natriumhydroxid sehr korrosiv und greift die Stahlrohre und -tanks an, in denen es gelagert ist. Deshalb kommt es in Salzschmelze-Reaktoren normalerweise nicht zum Einsatz. Die Korrosionsreaktionen beschleunigen sich noch weiter, wenn man Natriumhydroxid auf sehr hohe Temperaturen erhitzt. Diese Reaktion kann Seaborg allerdings durch eine eigene Methode begrenzen, die das zentrale geistige Eigentum des Unternehmens darstellt.

Seaborg gründet Tochterfirma für die Salz-Batterie

Die Entdeckung, dass Natriumhydroxid sowohl für Salzschmelze-Reaktoren als auch für die Speicherung von Erneuerbaren geeignet ist, stellte Seaborg vor ein Dilemma. Auf welches Projekt sollten sie sich konzentrieren? Die Gründer beschlossen, für die Energiespeicherlösung das Schwesterunternehmen Hyme zu gründen. Sie bekamen Unterstützung von den aktuellen Investoren von Seaborg, die bei der Beschaffung von rund 10 Millionen Euro halfen.

Mit dem Geld will Hyme die Demonstrationsphase der Salz-Batterie finanzieren, die in 18 Monaten ansteht. Dadurch könnte Seaborg schon früher Einnahmen erzielen als es Start-ups im Tech-Bereich normalerweise erwarten können.

Die erste kommerzielle Salz-Batterie auf Basis von Natriumhydroxid könnte schon in drei Jahren betriebsbereit sein. Solche Speicher können beispielsweise in der Industrie und im verarbeitenden Gewerbe eingesetzt werden, also dort, wo rund um die Uhr viel Strom verbraucht wird.

Quellen / Weiterlesen

Seaborg launches sister company Hyme Energy ApS to develop low-cost grid-scale energy storage based on sodium hydroxide | Seaborg
Salz-Akkus sollen Energie aus Solar- und Windkraft speichern | futurezone.at
Salt breakthrough could halve the cost of storing solar energy | sifted
Zufallsfund bei der Kernforschung: Salz-Akku als Speicher für erneuerbare Energien | t3n
Bildquelle: © Pixabay

2 Kommentare

  1. „Bei der Arbeit wurde klar, dass Natriumhydroxid auch für die Speicherung von Wind- und Sonnenenergie genutzt werden könnte, also als Salz-Batterie.“

    Nicht alles, was Strom speichern kann, ist deshalb eine Batterie. In diesem Fall wird noch nicht einmal Strom gespeichert, sondern lediglich Wärme. Es ist also keine Batterie, sondern eher ein Tauchsieder. Damit aus diesem Wärmespeicher überhaupt wieder Strom raus kommen kann, braucht man also irgend etwas, was aus Wärme wieder Strom macht. Als sehr effektiv haben sich da Dampfkraftwerke bewährt.

    Gesamtkosten dieser „Batterie“? Betriebskosten dieser „Batterie“? Lagerverluste dieser „Batterie“? Gesamtwirkungsgrad dieser „Batterie“?

    Aber schön, dass man selbst mit solch idiotischen Ideen heutzutage problemlos Millionenbeträge von naiven Gutbetuchten einsammeln kann, um damit sinnvolle Forschungen voranzutreiben, für die man aktuell schwieriger an Geld kommt.

  2. @Hentinger
    Da gebe ich Ihnen Recht.
    Ich lese diese Beiträge oft wegen die packende Überschrift, um am Ende feststellen zu müssen dass ich Enttäuscht bin über was man da geschrieben hat.

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