Corona-Lockdown führt zum umfassenden Rückgang der CO2-Emissionen

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Seit Beginn der Aufzeichnungen waren die CO2-Emissionen noch nie so niedrig wie in der Corona-Krise, wie eine Studie zeigt. Durch den Lockdown in vielen Ländern gingen die Emissionen teilweise um 30 Prozent zurück. Ein Grund zur Freude ist das trotzdem nicht, denn der Klimawandel wird dadurch so gut wie nicht beeinflusst.

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Die Untersuchung zeigt, dass die Welt den größten Rückgang der Treibhausgase seit Beginn der Aufzeichnungen erlebt hat. Während der Lockdown am strengsten war, gingen die Emissionen im Schnitt um 26 Prozent zurück. In Großbritannien waren es gut 31 Prozent. Durchgeführt wurde die Studie von Universitäten und Wissenschaftlern aus den USA, Großbritannien, den Niederlanden, Australien, Frankreich und Deutschland.

Warum Verhaltensänderungen nicht ausreichen

Corinne Le Quéré, Professorin für Klimawandel an der University of East Anglia und Hauptautorin der Studie, warnt jedoch vor Euphorie. „Der Rückgang ist sehr hoch, doch gleichzeitig fallen 83 Prozent der globalen Emissionen weiter an. Das zeigt, wie schwierig es ist, Emissionen mit Verhaltensänderungen zu reduzieren. Und das ist nicht wünschenswert, es ist nicht der richtige Weg, gegen den Klimawandel vorzugehen“, sagte die Wissenschaftlerin.

Der Rückgang der globalen Treibhausgase ist zudem vermutlich nur vorübergehend. Sobald die Welt allmählich wieder ins normale Leben zurückkehrt, steigen auch die Emissionen wieder. Je nachdem, wie lange bestimmte Einschränkungen bestehen bleiben, dürfte die Einsparung deshalb laut Studie am Jahresende nur zwischen 4 und 7 Prozent liegen.

Zwar wäre das immer noch der größte jährliche Rückgang seit dem Zweiten Weltkrieg, doch der Einfluss auf die Ziele des Pariser Klimaabkommen wäre minimal, so Corinne Le Quéré. Die Emissionen müssen bis Mitte des Jahrzehnts auf Netto-Null sinken. Die Corona-Krise zeigt, dass bis dahin noch ein weiter Weg ist, klagt die Professorin.

Die Erfahrungen aus der Krise zeigten, dass individuelle Verhaltensänderungen wie der Verzicht auf Flugreisen, Home Office und weniger Autofahren das Problem nur teilweise löse. Denn selbst im Lockdown bleibe der größte Teil der Emissionsquellen aktiv, so Le Quéré. Es brauche größere Veränderungen bei der Erzeugung und Nutzung von Energie. „Verhaltensänderungen reichen nicht aus“, sagte sie. „Wir brauchen strukturelle Veränderungen [in der Wirtschaft und der Industrie]. Doch wenn wir diese Chance nutzen, strukturelle Veränderungen zu schaffen, wissen wir jetzt, was uns möglich ist.“

CO2 bleibt sehr lange in der Atmosphäre

Die Emissionen des Flugverkehrs sind in der Krise um 60 Prozent gesunken, beim Straßenverkehr waren es etwa 36 Prozent. 86 Prozent des CO2-Rückgangs entfielen auf die Bereiche Stromerzeugung und Industrie. Dennoch ist der Einfluss aufs Klima vermutlich gering, und das liegt daran, dass sich CO2 sehr lange in der Atmosphäre hält. Obwohl wenn die Emissionen jetzt gesunken ist, wächst die Menge der Treibhausgase weiter an, nur etwas langsamer. Wenn wir diesen Prozess aufhalten wollen, dürften wir gar keine Treibhausgase mehr produzieren. Nur weniger Energie zu verbrauchen reicht nicht, wir müssen vielmehr unsere Energieerzeugung umstellen.

Wir müssen weg von fossilen Brennstoffen

„Die eigentliche Lektion aus der Krise ist, dass wir uns bei der Energieerzeugung so schnell wie möglich von fossilen Brennstoffen wegbewegen müssen“, so Mark Maslin, Professor für Klimatologie vom University College London, der an der Studie nicht beteiligt war. Dann können wir unsere Emissionen nachhaltig Schritt für Schritt senken.

An der Untersuchung waren die Universität von East Anglia in Großbritannien, die Standford University in den USA, das Cicero Centre in Norwegen und andere Wissenschaftler beteiligt. Sie nutzten unter anderem Kennzahlen zur Wirtschaftsaktivität, zur Energieerzeugung, zur Industrieproduktion und aus dem Transportsektor, um den Treibhausgasausstoß zu schätzen. Es flossen Daten aus 69 Ländern, 50 US-Bundesstaaten und 30 chinesischen Provinzen ein, die 97 Prozent der globalen Emissionen repräsentieren. Die tatsächliche Menge an CO2 in der Atmosphäre wird zwar ebenfalls regelmäßig gemessen. Sie unterliegt aber so starken natürlichen Schwankungen, dass die Werte für die Analyse eines kurzen Zeitraums wie der jetzigen Krise nicht geeignet sind.

Quellen / Weiterlesen

Lockdowns trigger dramatic fall in global carbon emissions | The Guardian
Bildquelle: Wikipedia – Von Marvel – Based upon a NASA image, CC BY-SA 3.0

1 Kommentar

  1. Es wäre ja zu einfach gewesen, wenn es einfach wäre…

    Hoffentlich kommt die GroKo endlich aus dem Quark und beendet ihre jahrelange Bremserei der Energiewende.

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