Aufforstung schützt Peking vor Sandstürmen

China errichtet seit Jahrzehnten eine "Große Grüne Mauer" zum Schutz gegen die Wüste Gobi. Erfahren Sie, wie auch die Hauptstadt Peking davon profitiert.

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Denkt man an China, fallen einem oft zuerst von Smog erfüllte Metropolen ein. Doch das ist nur die halbe Wahrheit: Das Land betreibt schon seit über 40 Jahren das größte Aufforstungsprogramm der Welt. Dank der „Großen Grünen Mauer“ gibt es in der Hauptstadt Peking inzwischen deutlich weniger Sandstürme.

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Mit Bäumen gegen die Wüste Gobi

Das Aufforstungsprogramm im Norden und Nordwesten Chinas heißt offiziell „Dreifaches Nördliches Schutzgürtel-Programm“. Seit 1978 wurde dort ein Waldgebiet etwa von der Größe Spaniens gepflanzt, um der Ausdehnung der Wüste Gobi entgegen zu wirken. Das gelingt mit Hecken und Wäldern, die den Wind brechen und Erosion verhindern.

Die Grüne Mauer ist heute 4.500 Kilometer lang und mehrere Hundert Kilometer breit. Sie befindet sich aktuell in der fünften Phase und ist ein großer Erfolg: Die Bodenerosion ließ um zwei Drittel nach, und die weitere Ausbreitung der Wüste wird verhindert.

Der Gelbe Drache ist aus Peking verschwunden

Im Großraum Peking mit seinen 130 Millionen Einwohnern zeigt sich der Nutzen der Waldfläche ebenfalls. Dort haben die Sandstürme stark nachgelassen, die eine direkte Folge von Entwaldung und Trockenheit im Norden Chinas waren. Solche Stürme, die den Himmel verdunkelten, die ganze Stadt mit einer orangen Staubschicht bedeckten und das öffentliche Leben lahmlegten, kamen in den 1950er Jahren noch an 56 Tagen pro Jahr vor. Heute ist der „Gelbe Drache“ praktisch verschwunden.

Fruchtbare Böden und Arbeitsplätze

Ein weiterer Effekt der Aufforstung ist, dass sich der Klimawandel verlangsamt, da die Bäume CO2 binden. Außerdem stiegen in einigen Regionen die jährlichen Niederschläge an, so dass dort teilweise sogar wieder Landwirtschaft möglich ist. In der Region werden Äpfel, Walnüsse, Kumuldatteln und Esskastanien angebaut. Der Wirtschaft hilft das Programm ebenfalls: Insgesamt 13,6 Milliarden Dollar fließen in die Grüne Mauer, sie verschafft über 300 Millionen Menschen Jobs. Auch der Tourismus profitiert.

Wissenschaftler begleiten das Projekt

Das Projekt hatte im Laufe der Jahrzehnte auch mit Rückschlägen zu kämpfen. Anfangs setzte man zu stark auf Monokulturen, die anfälliger für Schädlinge sind. Doch auch Dürre und Frost behinderten die Aufforstung. Inzwischen greift das Land auf einen mehrstufigen Ansatz zurück: Statt direkt Bäume zu setzen, werden zunächst Gras, Büsche und Pionierbäume gepflanzt. Heute übernehmen auch immer häufiger Profis statt einfacher Bürger die Pflanzarbeiten. Wissenschaftler verschiedener Fachrichtungen begleiten und evaluieren das Vorhaben und entwickeln es ständig weiter. China will die Arbeiten bis 2050 fertigstellen.

Quellen / Weiterlesen

Grüne Mauer: Dank Aufforstung praktisch keine Sandstürme mehr in Beijing | Kritisches-Netzwerk
Dank Aufforstung praktisch keine Sandstürme mehr in Beijing | Info Sperber
Die Grüne Große Mauer | nd
Das größte Umweltprogramm auf dem Globus: Chinas Grüne Mauer | Stiftung Energie & Klimaschutz
Bildquelle: Piqseles
Ajaz Shah ist seit 2010 im Bereich der erneuerbaren Energien in der Projektfinanzierung und dem Projekmanagement für verschiedene Unternehmen tätig. Er arbeitete an Solar- und Windprojekten mit einer Gesamtkapazität von mehr als 50 MW in Deutschland, Spanien, Italien, Großbritannien, Tschechien und Frankreich mit. Daneben ist er freiberuflich im Online Marketing tätig. Ajaz hat zusammen mit Stephan Hiller energyload.eu im Oktober 2013 initiiert.

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