Bagdad-Batterie: Ist die älteste elektrochemische Batterie 2.500 Jahre alt?

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babylon-batterieIst die Bagdad-Batterie der älteste Stromspeicher der Welt? 1936 wurde bei Ausgrabungen einer parthischen Siedlung in der Nähe von Bagdad im heutigen Irak ein rätselhaftes Tongefäß gefunden. Der Aufbau des Gefäßes befeuert bis heute Spekulationen, es könnte sich um eine über 2.000 Jahre alte Batterie handeln, obwohl Elektrizität damals nach heutigem Wissensstand unbekannt war.

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Batterie oder Schriftrolle?

Im Inneren des 14 cm hohen, vasenförmigen Gefäßes befindet sich ein unten verschlossener Kupferzylinder, der ein stark oxidiertes Stäbchen aus Eisen enthält, festgehalten durch eine Art Stöpsel aus Bitumen. Es besteht kein leitender Kontakt zwischen den Metallen. Experimente haben gezeigt, dass das Gefäß, wenn es mit einem flüssigen Elektrolyten gefüllt ist, als elektrochemische Zelle dienen kann. Das wiederum führte zu Vermutungen, dass diese Art Apparat zur Galvanisierung genutzt wurde, wofür bereits geringe Zellspannungen ausreichen. Als Elektrolyten standen den Parthern Wein-, Essig-, und Zitronensäure zur Verfügung.

Andere Hypothesen gehen von therapeutischen Reizstrom-Behandlungen oder von Anwendungen zur Reinigung von Wasser aus, da manche Bakterien auf Strom reagieren. Doch es gibt auch Forscher, die daran glauben, dass mithilfe der Bagdad-Batterie Strom für Leuchtmittel wie Taschenlampen und Glühbirnen erzeugt wurde. Allerdings konnte bisher nicht nachgewiesen werden, dass Glühbirnen bei den alten Ägyptern oder Parthern bekannt waren. Davon abgesehen sind die von der Apparatur erzeugten Spannungen und Ströme zu gering.

Ganz andere Deutungen gehen davon aus, dass es sich bei dem Fundstück um einen Aufbewahrungsgegenstand für Schriftrollen handelt, die auf den Metallstab aufgewickelt wurden und so von der Vase geschützt transportiert werden konnten.

Die erste echte, wiederaufladbare Batterie wurde 1859 erfunden

Wie dem auch sei: Unbestritten ist, dass die 1745 bzw. 1746 entdeckte Leidener Flasche die nach heutigem Kenntnisstand älteste Bauform eines Kondensators ist, der elektrische Spannung speichert. Leidener Flaschen besitzen eine hohe Spannungsfestigkeit, zusammengeschaltet lässt sich ihre Wirkung erhöhen und eine Art Batterie entsteht. Die erste „richtige“ Batterie wurde dann im Jahr 1800 vom italienischen Physik-Professor Alessandro Volta erfunden. Mit der sogenannten „Volta-Säule“ ließ sich nicht nur einmalig elektrische Spannung herstellen, sondern es floss erstmalig über einen längeren Zeitraum Strom. Für seine Erfindung wurde Volta von Napoleon zum Grafen ernannt. Die erste wiederaufladbare Batterie wurde schließlich 1859 vom französischen Wissenschaftler Gaston Planté entwickelt. Seine Blei-Säure-Akkus wurden 1881 in Paris im ersten offiziellen Elektrofahrzeug, dem Trouvé Tricycle, eingesetzt.

Quellen / Weiterlesen:
Is the ‘Babylon Battery’ the World’s First Electrochemical Battery? | Greentech Media
Die Batterie von Bagdad | Universität Ulm
Bildquelle: Wikipedia – By Ironie (Own work) [CC BY-SA 2.5]

1 Kommentar

  1. Ja. diese „Batterie“ hat mich auch schon lange fasziniert.

    Das mit der Galvanik hatte mir noch am meisten eingeleuchtet, Reizstrom oder gar Beleuchtung erscheinen mir doch etwas weit hergeholt.

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