Stromspeicher fehlen: Energiewende stößt laut ifo-Institut an ihre Grenzen

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Prof Sinn Energiewende an Grenze

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Prof Sinn Energiewende an GrenzeHans-Werner Sinn, Präsident des Ifo-Institutes, ist dafür bekannt, klar und oftmals kontrovers zu formulieren. Bei einer Diskussion zur Energiewende sagte der Ökonom: „Deutschlands Energiewende hat das mögliche Maß bereits erreicht. Ehrlich gesagt sehe ich nicht, wie das jetzt noch weitergehen soll. Was machen wir hier eigentlich, wo soll das überhaupt hinführen?“ Stromspeicher, die nicht in ausreichendem Maß vorhanden sind, stellen laut Sinn den derzeitigen Flaschenhals dar.

Nicht genügend Pumpspeicher

Das ifo-Institut habe berechnet, dass Deutschland 500 Pumpspeicher benötigen würde, um die Schwankungen bei der Energieerzeugung aus erneuerbare Energie, Solarstrom und Windenergie, ausgleichen zu können. Bisher gebe es aber nur 35 Pumpspeicher in Deutschland und der weitere Ausbau solcher Speicher wird oftmals durch die Ablehnung der Anwohner erschwert. Pumpspeicher sind Wasserkraftwerke, die beispielsweise im Rahmen eines Staudamms, elektrische Energie nutzen um Wasser bergauf zu pumpen um es dann wieder bergab fließen lassen, wenn Strom benötigt wird. Es gibt aber darüber hinaus auch innovative Konzepte zur Pumpspeicherung, beispielsweise Pumpspeicher in Bergwerken, andere unterirdische Pumpspeicher, Lageenergiespeicher oder Pumpspeicher in einem riesigen Gasometer.

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Power-To-Gas noch achtmal so teuer wie russisches Gas

Das Power-to-Gas Verfahren bezeichnete Hans-Werner Sinn als nicht wirtschaftlich, da die Kosten hierfür je Kilowattstunde etwa acht Mal höher sind als für importiertes russisches Gas. Beim Power-to-Gas Verfahren wird mit überschüssigem Strom, beispielsweise aus Photovoltaik oder Windenergie, Wasserstoff hergestellt, der später zur Energieerzeugung genutzt werden kann.

„Elektroautos als Stromspeicher sind ein PR-Gag“

Elektroautos als Stromspeicher zu verwenden sei ebenfalls keine mögliche Option. Sinn rechnete vor, dass 159 Millionen BMW i3 nötig wären, um das Problem der Speicherung von überschüssigem Ökostrom zu lösen. Bei diesem Konzept stellen ein Verbund von Elektroautos eine virtuelle Batterie dar. Hierzu sind intelligente Schnittstellen notwendig.

Das Thema Batterieparks besprach Sinn nicht. Batterieparks sind inzwischen weltweit in Betrieb oder Planung, wie beispielsweise der Batteriepark in Schwerin, der geplante Batteriepark Feldheim in Brandenburg oder Batterieparks in Texas und Japan. Diese sind derzeit noch recht teuer und unwirtschaftlich. Durch den massiven Ausbau der Produktionskapazitäten von Lithium-Ionen Speichern, angeführt von der Gigafactory der Firma Tesla Motors in den USA, einer Optimierung von Lieferketten im Produktionsprozess von Stromspeichern und wissenschaftlichen Konzepten zur Verbesserung von Speichertechnologie, gibt es in diesem Bereich interessante Perspektiven, die beobachtet werden müssen.

ifo-institut-energiewende-grenzen-sinnStromspeicher für das Haus als Lösung?

Auch das Thema Hausspeicher zur lokalen Speicherung von Solarstrom (Solarbatterien) oder der Nutzung im Rahmen von Smart-Grid Konzepten fand bei Sinns Betrachtungen keine Berücksichtigung. Somit ist seine Betrachtungsweise unzureichend, vor allem vor dem Hintergrund, dass die KfW bisher mit einem relativ überschaubarem Förderprogramm für Stomspeicher schon 10.000 Hausspeicher gefördert hat. Auch erwähnt werden muss hierbei, dass erst vor wenigen Wochen Elon Musk, CEO von Tesla Motors die Powerwall ankündigte. Hierbei handelt es sich um einen Tesla-Hausspeicher, der ab 3.500 $ auf den Markt kommen wird und die Nachfrage nach Stromspeichern fürs Haus anregen soll.

Trotz seiner Skepsis hält Prof. Sinn den Klimawandel für das größte Problem der Menschheit. Ein Konzept, das seiner Meinung nach die Energiewende gelingen lässt kann Sinn aber nicht präsentieren. Leider hat er bei den verschiedenen Betrachtungsweisen alle genannten Verfahren isoliert und starr betrachtet und ist somit zu einem Ergebnis gekommen, das zu kurz gedacht ist.

Bildquelle oben: http://commons.wikimedia.org – Jan Roeder
Bildquelle – mitte: © Florian Methe / pixelio – www.pixelio.de

Ajaz Shah ist seit 2010 im Bereich der erneuerbaren Energien in der Projektfinanzierung und dem Projekmanagement für verschiedene Unternehmen tätig. Er arbeitete an Solar- und Windprojekten mit einer Gesamtkapazität von mehr als 50 MW in Deutschland, Spanien, Italien, Großbritannien, Tschechien und Frankreich mit. Daneben ist er freiberuflich im Online Marketing tätig. Ajaz hat zusammen mit Stephan Hiller energyload.eu im Oktober 2013 initiiert.

2 Kommentare

  1. Hatten wir von Sinn etwas anderes erwartet? 35 Pumpspeicher bringen aktuell 9.240 MW – hochgerechnet auf 500 macht das 132.000 MW. Eine große Summe, bei zusätzlich 6,800 MW Biomasse etwas Laufwasser…

  2. Oh Mann, Professor UnSinn!

    Der ist genau von der Sorte, die prophezeit haben, dass New York in Pferdeäpfeln ertrinken würde 🙄

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