Berliner Luft: Die Belastung mit Feinstaub und Stickoxiden

6
berlin-feinstaub-stickoxid

Warning: Undefined variable $output in /homepages/33/d267726697/htdocs/clickandbuilds/energyload/wp-content/plugins/wordpress-plugin-for-simple-google-adsense-insertion/WP-Simple-Adsense-Insertion.php on line 72

Wie steht es um die berühmte Berliner Luft? Sie war auf jeden Fall schon mal schlechter als jetzt: In den 80er und 90er Jahren verpesteten vor allem die vielen Kohleöfen die Atemluft in der Hauptstadt. Zweitaktautos wie der Trabi und große Kraftwerke taten ihr Übriges. Auch wenn das Geschichte ist, ist die Luft in Berlin immer noch nicht sauber. Trotz Umweltzone ist die Belastung mit Stickoxiden und Feinstaub immer wieder zu hoch.

Stickoxide werden vor allem von Dieselfahrzeugen ausgestoßen. In der Berliner Innenstadt gibt es bereits seit 10 Jahren eine Umweltzone. Hier hat sich die Luftqualität zwar verbessert, jedoch nicht ausreichend. Außerdem hat die Hauptstadt ein spezielles Problem. Wenn der Wind ungünstig weht, haben die Berliner mit Feinstaub aus polnischen Kohlekraftwerken zu kämpfen.

Anzeige

Stickoxid-Belastung in Berlin teilweise doppelt so hoch wie erlaubt

Gegen den Feinstaub aus Polen helfen zwar keine Dieselfahrverbote. Doch um die Belastung mit Stickoxiden in der Hauptstadt zu reduzieren, könnte dem Land bald keine andere Wahl mehr bleiben. Denn die Grenzwerte von 40 Mikrogramm Stickstoffdioxid pro Kubikmeter Luft werden an fast allen großen Straßen in Berlin regelmäßig überschritten. Messungen an den 39 Messstationen des Landes Berlin ergaben 2016, dass der Wert teilweise bei bis zu 66 Mikrogramm lag. Im letzten Winter hatte der Rundfunk Berlin-Brandenburg allerdings in Kooperation mit der Technischen Universität eine umfangreiche eigene Stickoxid-Messreihe durchgeführt. Das Ergebnis: An 110 Messstationen wurden mancherorts fast doppelt so hohe Messwerte festgestellt wie erlaubt. Der höchste Wert wurde im Oktober bzw. November 2017 am Görlitzer Bahnhof in Kreuzberg gemessen. Dort lag der Anteil von Stickoxid bei 77 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft.

Maßnahmenpaket für bessere Luft beschlossen

Gegen die schlechte Luft hatte die Deutsche Umwelthilfe in Berlin und anderen Städten geklagt. Um die Luftqualität in der Hauptstadt zu verbessern, hat der Berliner Senat bereits verschiedene Maßnahmen beschlossen: Ein Dieselfahrverbot, für das das Bundesverwaltungsgericht jetzt den Weg frei gemacht hat, will man allerdings möglichst verhindern. Zu groß ist der befürchtete wirtschaftliche Schaden, wenn beispielsweise Handwerksbetriebe ihre Dieselfahrzeuge stehen lassen müssten. Stattdessen ist eine Umstiegsprämie für Dieseltaxis im Gespräch sowie die Förderung von Elektroautos für kleine und mittlere Unternehmen. Die Versorgung mit Elektrotankstellen will der Senat ebenfalls verbessern, und der Ausbau der Radwege und billigere Jobtickets sollen die Berliner dazu bewegen, ihr Auto stehen zu lassen.

Auch die öffentlichen Verkehrsmittel selbst sollen grüner werden. Die Berliner Verkehrsbetriebe kaufen 30 Elektrobusse, und die Ausflugsdampfer werden mit Stickoxidkatalysatoren ausgerüstet. Zusätzlich werden weitere Tempo-30-Zonen geschaffen. Staus will man unter anderem mithilfe einer optimierten Ampelschaltung reduzieren.

Deutsche Umwelthilfe erwartet Diesel-Fahrverbot auch in Berlin

Die Deutsche Umwelthilfe bezweifelt allerdings, dass das reicht. Sie geht davon aus, dass es in Berlin zu Fahrverboten für Dieselfahrzeuge kommen wird. Die Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg fordern allerdings Ausnahmeregelungen für den Wirtschaftsverkehr. Fahrverbote würden das Funktionieren der Stadt gefährden und dürften nur das letzte Mittel sein, hieß es.

Quellen / Weiterlesen:
Feinstaub und Stickoxide: Auch das ist die Berliner Luft | Deutsche Welle
An diesen Berliner Straßen herrscht Abgasalarm | rbb24
12.800 vorzeitige Todesfälle pro Jahr ist seriös geschätzt | rbb24
Dirty Diesel: So wollen Großstädte Diesel-Fahrverbote abwenden | manager magazin
Luftversschmutzung: Dieselfahrverbot in Berlin? | Nordkurier
Bildquelle: Wikipedia – By Olaf Tausch (Own work) [GFDL or CC BY 3.0]

Stephan Hiller ist Betriebswirt (Studium an der Fachhochschule für Wirtschaft Berlin und in Cambridge, UK) mit umfangreicher Geschäftsführungs- und Start-Up Erfahrung. Er hat sich erfolgreich darauf spezialisiert, den Finanzbereich und das Controlling junger Unternehmen operativ zu betreuen und Start-Ups strategisch sowie in den Bereichen Marketing, Vertrieb und Finanzen zu beraten. Er verfügt über umfassende kaufmännische Erfahrungen, die er durch mehrjährige Berufstätigkeit für internationale Unternehmen im In- und Ausland aufgebaut hat. Hierunter waren u.a. Unternehmen aus dem Maschinen- und Anlagenbau, aus der Automobilindustrie, Solarmodulhersteller und Projektentwickler aus dem Bereich erneuerbare Energien. Weiterhin hat er mehrere Unternehmensgründungen im Bereich erneuerbare Energien initiiert und erfolgreich mit aufgebaut. Stephan hat zusammen mit Ajaz Shah energyload.eu im Oktober 2013 gegründet.

6 Kommentare

  1. Warum gilt eigentlich in der Außenluft ein Stickoxid-Grenzwert von 40 Mikrogramm und am Arbeitsplatz einer von 950 Mikrogramm?

    Was beabsichtigt die Europäische Atomgemeinschaft, wenn sie bewusst willkürliche Grenzwerte definiert, die im vorgegebenen Zeitraum nicht einhaltbar sind?

  2. Arbeitsplatzgrenzwerte sind für 40 Stunden pro Woche und gesunde Beschäftigte zwischen 16 und 65 Jahren ausgelegt, in der Außenluft auch für Säuglinge und Greise.

    Jeder Grenzwert ist willkürlich.

    Die EU-Grenzwerte können sehr wohl eingehalten werden. Man müsste es nur tun. Andere Länder und Städte schaffen es ja schon, nur wir Deutsche sind da so autofixiert und schreien gleich „Enteignung!“, wenn wir mal ein paar Stunden ein klitzekleines Gebiet nicht mit der alten Drecksmöhre befahren dürfen.

  3. Schön wär’s ja, Alex1, wenn Grenzwerte für diejenigen gemacht würden, welche den meisten Schutz benötigen. Der Immissionsschutz – und damit auch die entsprechenden Grenzwerte – wird aber grundsätzlich nur für „verständige Durchschnittsmenschen“ gewährt. Gemeint sind damit insbesondere gesunde Menschen. Angehörige von Risikogruppen (also z.B. kranke Menschen) oder auch verständnislose Menschen, sind dagegen nicht normal und verdienen schon deshalb auch keinen Schutz durch den Gesetzgeber.

    Schön wäre auch, wenn tatsächlich irgendwo eine Heer an Forschern ermitteln würde, welche Dosis von welchem Stoff bei welchen Lebewesen welche Schäden verursacht. Aber die künstliche Aufregung über die „bestialischen Tierversuche“ im Zusammenhang mit Stickoxiden beweist ja eindrücklich, dass genau das überhaupt nicht gewollt ist.

    Denn wichtig ist nunmal nicht, was tatsächlich gefährlich ist, sondern was man den Menschen als gefährlich einreden will, um ihnen entweder das Verhalten anzutrainieren, das man von ihnen erwartet – oder um von den eigentlichen Gefahren gezielt abzulenken. Und da muss halt aktuell das ach so böse Dieselfahrzeug dran glauben – wohlwissend, dass selbst nach offiziellen Zahlen der Verkehrssektor insgesamt für gerade einmal 1/7 des Feinstaubs und 1/3 der Stickoxide verantwortlich ist und im Gegensatz zu all den anderen Verursachern den Ausstoß in den vergangenen Jahrzehnten auch erheblich reduzieren konnte.

    Das selbe Kasperletheater läuft ja schon seit Jahrzehnten beim CO2 – wo man sich mit dem Energiesektor ausgerechnet den Bereich herausgepickt hat, der gerade einmal für 1/5 des vom Menschen verursachten Ausstoßes verantwortlich ist. Und dann stellt man nach Jahrzehnten erstaunt fest, dass die entsprechenden Maßnahmen seltsamerweise überhaupt nichts bewirken. Ob das CO2 überhaupt die behauptete Wirkung hat, interessiert dagegen gar nicht.

    Und könnten Sie bitte mal angeben, welches Land Sie gemeint haben, um uns beim Kampf gegen Stickoxide und Feinstaub als leuchtendes Beispiel zu dienen? Großbritannien? Schweiz? Österreich? Italien? Spanien? Portugal? Frankreich? Polen? Tschechien? Griechenland? Norwegen? Oder vielleicht die USA – wo es ja bekanntlich so gut wie keine Dieselfahrzeuge gibt und schon deshalb paradiesische Zustände herrschen müssen?

    Aber keine Angst: Sobald man die Dieselfahrzeuge erfolgreich niedergekämpft hat, wird sich der Abmahnverein auftragsgemäß das nächste Klageopfer aussuchen. Denn dafür hat die Europäische Atomgemeinschaft schließlich nicht nur die sinnfreien Grenzwerte eingeführt, sondern parallel auch ein Sonderklagerecht für anerkannte Umweltschutzverbände. Denn Sie oder ich könnten ja bekanntlich gar nicht wegen der Nicht-Einhaltung der Grenzwerte klagen.

    Übrigens: Die WHO, die ja gerne als Reputation für die aktuell laufende Hetze herangezogen wird, fordert bereits seit 2009 auch eine maximale nächtliche Lärmimmission für Schlafräume von 40 dB(A), weil die Gesundheitsschäden eindeutig seien („Night Noise Guidelines“). Versuchen Sie das doch mal spaßeshalber in Deutschland vor einem Gericht durchzusetzen. Dann wird ihnen der freundliche Richter z.B. erklären, dass Industrielärm überhaupt nichts mit Straßenlärm zu tun hat – und außerdem die Menschen in drei Schutzgruppen eingeteilt werden, was aber nicht etwa aufgrund der gesundheitlichen Verfassung geschieht, sondern aufgrund der Wohnlage, die sich der Betroffene leisten kann – und es deshalb auch gar kein Problem sei, dass Sie aus der einen Himmelsrichtung 45 dB(A) von der Autobahn und aus der anderen Himmelsrichtung nochmal 45 dB(A) von einem Windpark auf die Ohren gedrückt bekommen.

    Dieses bewährte System sollte man bei Feinstaub und Stickoxiden auch einführen und schon wären alle Probleme gelöst.

  4. Hentinger, Du verzapfst Schwachsinn! Was von einem bösartigen Klimatroll ja auch nicht anders zu erwarten ist.

    Du lügst, führst fake Facts an und lässt jegliche Ernsthaftigkeit vermissen.

    Es lohnt nicht, Deine klimatrolligen Ergüsse auch noch zu kommentieren, so grenzdebil sind die.

  5. Schade Alex1, dabei war ich doch so gespannt, welchen Ort Sie mit dem Hinweis gemeint hatten, dass Städte außerhalb Deutschlands es schon schaffen, die EU-Grenzwerte einzuhalten. Natürlich war mir bewusst, dass Sie Ihre Gewohnheit, grundsätzlich nie auf konkrete Fragen zu antworten, wohl kaum plötzlich ablegen werden. Aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.

    Aber nachdem sich das (Kern-)Forschungszentrum Jülich jetzt um das Problem kümmert, kann es ja nur besser werden.
    http://www.fz-juelich.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/UK/DE/2018/2018-02-21-expertise-no.html
    Obwohl – war das nicht der Verein, der in den 1970er Jahren über 2.000 Brennelementekugeln verloren hatte?

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein