Bündelung von Strom- und Gaskunden auch in Deutschland möglich?

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Heute wollen wir uns mal mit den steigenden Energiekosten und den Möglichkeiten zur Kostenreduzierung befassen. Hierzu wagen wir einen Blick zu unseren Nachbarn nach Österreich und der VKI-Aktion Energiekostenstop in Österreich.

Die jährlich steigenden Energiekosten sind ein Ärgernis für viele Mieter und Immobilienbesitzer. Den Grund sehen viele in dem Ausbau der Erneuerbaren Energien. Wenn man dem Forschungsinstitut Emnid glauben darf, sind rund 93 % der Deutschen für den Ausbau Erneuerbarer Energien. Unabhängig davon bedeuten Investitionen in diesem Bereich die Weitergabe der Kosten an den Kunden. So ist es nur verständlich, dass Strom- und Gaspreise auch in Zukunft steigen werden. Einige Euro sparen können diejenigen, die rechtzeitig zu einem anderen Anbieter wechseln. Die Österreicher gehen dabei einen völlig neuen Weg, der auch in Deutschland bedacht werden sollte. Durch eine Bündelung von Strom- und Gaskunden sollen die Strom- und Gaslieferanten gezwungen werden, für diesen Großkundenstamm eine attraktive Preisgestaltung anzubieten. Maßgeblich für diese Aktion ist der Verein für Konsumenteninformation (VKI), eine gemeinnützige Verbraucherorganisation in Österreich, der ein organisiertes Bestbieterverfahren ins Leben gerufen hat. Hierbei handelt es sich um einen ersten Gemeinschaftseinkauf in Österreich von Strom und Gas.

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Ablauf der VKI-Aktion Energiekostenstop in Österreich

Gemäß dem Motto „Gemeinsam weniger zahlen“ bietet ein Gemeinschaftseinkauf von Strom und Gas für den Konsumenten erhebliche finanzielle Vorteile. Wenn sich genügend private Haushalte zusammenschließen und durch eine durchdachte Organisation vertreten lassen, können diese ohne weiteres als Großkunde auftreten. In Österreich übernimmt der VKI dieser Vertretungsfunktion und wendet sich in einem Bestbieterverfahren an die großen Energiekonzerne. Recht praktisch ist auch die einfache Anmeldung beim VKI, wobei lediglich die Daten Name, Email-Adresse, Postleitzahl, derzeitiger Energielieferant und geschätzter Jahresenergieverbrauch angegeben werden müssen. Je mehr Teilnehmer sich hierzu melden, desto einfacher wird es für den VKI, sich mit dem Energielieferanten auseinanderzusetzen. Von Vorteil ist zudem, dass durch eine Anmeldung keine automatische Verpflichtung besteht, den bisherigen Strom- oder Gaslieferanten wechseln zu müssen. Der Kunde geht hierbei folglich keine Verpflichtungen ein und es entstehen für ihn auch keine Kosten. Nach dem Anmeldeschluss wird vom VKI in einem Bestbieterverfahren der Energielieferant gewählt, der für die beteiligten privaten Haushalte das beste Ergebnis abgibt. Mitte Januar 2014 informiert der VKI die Haushalte per E-Mail darüber, welcher Anbieter das günstigste Angebot abgegeben hat und fügt in dieser E-Mail auch gleich einen Link hinzu, über den ein Wechselformular ausgefüllt werden kann. Recht praktisch ist, dass alle weiteren Formalitäten wie zum Beispiel das Abmelden beim alten Anbieter der VKI für den Kunden durchführt.

Aktueller Status der Initiative Energiekostenstop in Österreich

Die Anmeldephase für diese erste Aktion wurde vom VKI bereits Mitte Dezember 2013 abgeschlossen. Dies bedeutet, dass all diejenigen privaten Haushalte, die sich vor dem 17.12.2013 angemeldet haben, Mitte Januar 2014 ein Angebot von einem günstigen Strom- und Gasanbieter in Österreich erhalten. Hierbei erfahren die Nutzer auch gleich, auf wie viel sich die persönliche Ersparnis durch diesen Gemeinschaftstarif beläuft. Diejenigen, die sich noch nicht entschieden haben, aber nach der Anmeldefrist einen Wechsel ins Auge fassen, haben die Möglichkeit, sich für ungenutzte Tarifwechselplätze anzumelden. Diese Anwärter werden dann vom VKI bis spätestens 01.02.2014 benachrichtigt. Jedoch sind auch schon weitere Aktionen geplant, so dass wechselwillige Kunden auch in Zukunft von Preiseinsparungen bei Strom und Gas profitieren können.

Verein für Konsumenteninformation (VKI)

Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) sieht sich als unabhängige und gemeinnützige Organisation, deren Tätigkeit nicht auf Gewinn abzielt, sondern in erster Linie der Förderung von Verbraucherinteressen dient. Bereits seit 1961 vertritt der VKI die Interessen österreichischer Konsumenten. Neben umfassenden Informationen über Verbraucherrechte werden die Betroffenen auch bei der Durchsetzung ihrer Rechte unterstützt. Den Schwerpunkt bildet folglich die Verbraucherberatung. In Deutschland ist dieser Verein vergleichbar mit den Verbraucherzentralen. Nähere Informationen zum VKI können der Webseite www.energiekosten-stop.at entnommen werden.

Bündelung von Strom- und Gaskunden in Europa

Auch in anderen europäischen Ländern wie zum Beispiel in den Niederlanden, Belgien, Italien und Großbritannien wurden entsprechend vergleichbare Aktionen durchgeführt. Hier hat das niederländische Unternehmen PrizeWize diese Bündelung von privaten Haushalten organisiert. Im Gegensatz zum VKI handelt es sich bei PrizeWize um einen gewerblichen Anbieter, der für seine Arbeit ein entsprechendes Entgelt erhält. Es handelt sich hierbei um Provisionen beim erfolgreichen Abschluss dieser Kundenaufträge. Auch in Deutschland wäre ein solches Vorgehen durchaus denkbar.

Stephan Hiller ist Betriebswirt (Studium an der Fachhochschule für Wirtschaft Berlin und in Cambridge, UK) mit umfangreicher Geschäftsführungs- und Start-Up Erfahrung. Er hat sich erfolgreich darauf spezialisiert, den Finanzbereich und das Controlling junger Unternehmen operativ zu betreuen und Start-Ups strategisch sowie in den Bereichen Marketing, Vertrieb und Finanzen zu beraten. Er verfügt über umfassende kaufmännische Erfahrungen, die er durch mehrjährige Berufstätigkeit für internationale Unternehmen im In- und Ausland aufgebaut hat. Hierunter waren u.a. Unternehmen aus dem Maschinen- und Anlagenbau, aus der Automobilindustrie, Solarmodulhersteller und Projektentwickler aus dem Bereich erneuerbare Energien. Weiterhin hat er mehrere Unternehmensgründungen im Bereich erneuerbare Energien initiiert und erfolgreich mit aufgebaut. Stephan hat zusammen mit Ajaz Shah energyload.eu im Oktober 2013 gegründet.

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