Ein aktueller Radiobericht könnte das Thema Strom- und Gaspreise auch in Deutschland revolutionieren

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Flamme Gasofen

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Ein Interview vom 17.12.2013 auf RadioEins (rbb) hat uns auf eine spannende Aktion in Österreich zur Reduzierung von Strom- und Gaspreisen aufmerksam gemacht. Dieses können Sie hier>>> hören. Hierbei organisieren sich die Verbraucher um als Kollektiv zu einem günstigeren Strom- und Gasanbieter zu wechseln und sich dadurch attraktive Großkundenrabatte zu sichern. Der durch das Bestbieterverfahren ausgewählten Energieanbieter hat die Möglichkeit auf einem Schlag fast 300.000 Kunden in Österreich zu gewinnen. Lesen Sie hier die Zusammenfassung des Interviews. Hintergrundinformationen können Sie in unserem Bericht „Bündelung von Strom- und Gaskunden auch in Deutschland möglich?“ lesen.

Wechsel zum günstigeren Strom- und Gasanbieter im Kollektiv – Großkundenrabatte

Verständlicherweise müssen wir dem Radioreporter Recht geben, wenn wir die jährlichen Rechnungen für die Strom- und Gaspreise präsentiert bekommen und somit ein Wechselbekenntnis zu einem anderen Anbieter andeuten. Viele Kunden würden gerne zu einem anderen Strom- und Gaslieferanten wechseln, um hierdurch Kosten einsparen zu können. Viele lassen es jedoch bei diesen Überlegungen und bleiben, meist aus Bequemlichkeit, bei ihrem alten Anbieter. Ein Blick zu unseren Nachbarn in Österreich soll jetzt für Abhilfe sorgen. Hier wird der Wechsel zu einem anderen Strom- und Gaslieferanten im so genannten Kollektiv vollzogen. Rund 300.000 private Haushalte haben sich hier zu einem Großkunden zusammengetan und bieten dieses Kundenpaket in Form einer Auktion den in Österreich tätigen Strom- und Gaslieferanten an. Christian Kornher, Sprecher des Vereins für Konsumenteninformation (VKI), eine gemeinnützige Verbraucherorganisation in Österreich, teilt in dem Interview mit, dass die 300.000 privaten Haushalte zwar noch nicht erreicht seien, jedoch immerhin schon 260.000 sich angemeldet hätten. Mit dieser Menge sei man an die Energielieferanten herangetreten. Gemäß dem Motto „Wir sind viele und möchten eine Auktion veranstalten. Wir geben ein Angebot ab und fordern die Energielieferanten auf, ein günstigeres Angebot abzugeben“. Wer hier das beste Angebot abgibt, der bekommt den Zuschlag. Der Vorteil für den Strom- und Gaslieferanten ist, dass er mit einem Schlag 260.000 neue Kunden bekommt.

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Sind die Kunden in Deutschland wechselfreudiger als in Österreich?

Der Radioreporter weist darauf hin, dass sich hier auch in Deutschland die Kunden auf dem Markt umsehen, wer nicht nur den günstigsten Strom liefern kann, sondern ob es sich hierbei auch um Ökostrom handelt. Er fragt daher bei Christian Kornher nach, ob die österreichischen Kunden vielleicht mit ihren Anbietern unzufrieden seien. Tendenziell bleibt festzustellen, dass in Österreich die Kunden nicht so wechselfreudig sind wie beispielsweise in Deutschland. Nur einer von zehn Haushalten ist bereit, seinen Strom- und Gaslieferanten zu wechseln. Wie auch hier in Deutschland besteht schon seit mehr als zehn Jahren die Möglichkeit, den Anbieter zu wechseln. Der Verein für Konsumenteninformation möchte daher die österreichischen Kunden animieren, um gemeinsam unter dem Namen der Verbraucherorganisation einen Wechsel voranzutreiben. Generell scheint in Österreich der Kunde sehr traditionell orientiert zu sein und befürchtet mit einem neuen Anbieter in der Wirklichkeit nicht begründete Probleme wie zum Beispiel das Verlegen neuer Leitungen. Ängste, dass über einen möglichen Zeitraum die Stromversorgung nicht bereitgestellt wird, spielen hier ebenfalls eine Rolle.

Rolle des Vereins für Konsumenteninformation (VKI) beim Versorgerwechsel

Der Verein für Konsumenteninformation sieht sich als Informant und Servicedienstleister, der die Kundendaten sammelt und an den günstigsten Energielieferanten weitergibt. Ein wirtschaftliches Interesse besteht in keinster Weise. Nach wie vor wird jeder einzelne Vertrag zwischen dem Energieunternehmen und dem privaten Haushalts in gewohnter Weise abgeschlossen.

Kosteneinsparungspotential durch die VKI-Aktion Energiekostenstop in Österreich

Sehr interessiert ist der Radioreporter an der möglichen Kosteneinsparung eines jeden einzelnen Haushalts. Christian Kornher teilt hierzu mit, dass im Strombereich jährlich bis zu 120 € eingespart werden können. Im Gasbereich können wenigstens 100 € jährlich eingespart werden. Auf die Frage, ob sich dieses Experiment für den Verein für Konsumenteninformation lohnen würde, antwortet Christian Kornher, dass sich diese Vorgehensweise für den Konsumenten dauerhaft lohne. Immerhin hat man schon erfolgreiche Vergleiche mit anderen Ländern wie zum Beispiel Holland machen können. In den Niederlanden wurden zwischenzeitlich sieben solcher Aktionen durchgeführt, wobei bei der letzten Aktion sämtliche Kunden ihren Strom- und Gaslieferanten gewechselt haben. Hierbei konnten sie sogar jährliche Einsparungen von 370 € pro Haushalt erzielen. Anhand dieser Summe wird deutlich, dass eine Bündelung von Haushalten auf Dauer attraktive Kosteneinsparungen bei der richtigen Wahl des Strom- und Gaslieferanten bewirken kann.

Stephan Hiller ist Betriebswirt (Studium an der Fachhochschule für Wirtschaft Berlin und in Cambridge, UK) mit umfangreicher Geschäftsführungs- und Start-Up Erfahrung. Er hat sich erfolgreich darauf spezialisiert, den Finanzbereich und das Controlling junger Unternehmen operativ zu betreuen und Start-Ups strategisch sowie in den Bereichen Marketing, Vertrieb und Finanzen zu beraten. Er verfügt über umfassende kaufmännische Erfahrungen, die er durch mehrjährige Berufstätigkeit für internationale Unternehmen im In- und Ausland aufgebaut hat. Hierunter waren u.a. Unternehmen aus dem Maschinen- und Anlagenbau, aus der Automobilindustrie, Solarmodulhersteller und Projektentwickler aus dem Bereich erneuerbare Energien. Weiterhin hat er mehrere Unternehmensgründungen im Bereich erneuerbare Energien initiiert und erfolgreich mit aufgebaut. Stephan hat zusammen mit Ajaz Shah energyload.eu im Oktober 2013 gegründet.

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